Verabschieden wir uns vom Bild, dass Rasenmäher in einem grünen Idyll mit dem typischen Sound ihre Runden drehen. Es geht richtig brachial: den Helm aufgesetzt, den Rasenmäher angelassen und Gas gegeben. Der Honda Mean Mower beendet beim Rekordversuch am 08.03.2014 im spanischen Tarragona seinen Vortrieb erst bei 187,6 km/h. Neuer Weltrekord und mehr als 45 km/h schneller als die alte Bestmarke.
© Foto: Honda
Jetzt ist es offiziell: Der Honda Mean Mower ist der schnellste Rasenmäher der Welt. Der Lauf fand unter dem kritischen Blick des offiziellen „Guinness World Records“-Rekordrichters auf der Idiada-Teststrecke statt. Um das Guinness-Regelwerk zu erfüllen, musste der Rasentraktor die 100 Meter lange Messstrecke innerhalb einer Stunde in beiden Richtungen absolvieren. Als Rekordzeit wurde die Durchschnittsgeschwindigkeit aus beiden Läufen ermittelt. Zudem musste der Honda Mean Mower tatsächlich Rasen mähen und wie ein Rasenmäher aussehen. Auch diese beiden Kriterien erfüllte der Honda-Rasenmäher mit Erfolg.
Mit einem Leergewicht von 140 Kilogramm, 96 Nm Drehmoment und einem beeindruckenden Leistungsgewicht von rund 540 PS pro Tonne beschleunigt der Honda Mean Mower in geschätzten vier Sekunden von 0 auf 100 km/h. Mit dieser Beschleunigung ist der Rasenmäher sogar schneller als ein 430 PS starker Audi R8 4.2 V8, der 4,6 Sekunden für den klassischen Sprint benötigt.
Hinter dem Mean Mower steckt die Idee, die Innovationskraft von Honda auf besondere Weise greifbar zu machen, gleichzeitig die Motorsport-Gene der Marke zu unterstreichen, aber auch zu zeigen, dass Honda mehr als nur Autos produziert. Entwickelt und gebaut wurde der Mean Mower vom Team Dynamics, dem Honda-Partner in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC).
Als Basis des Honda Mean Mower diente der Rasentraktor Honda HF2620. Ihm verpasste das Team ein komplett neues, aus 4130 Chromoly-Stahl gefertigtes Chassis und damit eine robuste, aber gleichzeitig sehr leichte Plattform. Die Honda VTR Firestorm spendierte den 1.000-cm³-Motor, während das Fahrwerk und die Reifen von einem Honda ATV stammen. Die Bremsen und einige andere Komponenten kommen ebenfalls vom Motorrad, die meisten Teile wurden dem Mean Mower jedoch „auf den Leib geschneidert“.
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An der Entwicklung waren auch die beiden Fahrer des Honda Yuasa Racing Teams, der dreifache BTCC-Sieger Matt Neal und der amtierende Champion Gordon Shedden, beteiligt. Ihrer Anregung ist das paddelgeschaltete Sechsganggetriebe zu verdanken. Zudem verfügt der Honda Mean Mower über einen maßgeschneiderten Cobra-Sportsitz, eine Scorpion-Auspuffanlage und die Zahnstangenlenkung des Morris Minors, eines britischen Oldtimers.
Zum Auftrag gehörte außerdem, dass der Mean Mower Gras mähen kann - und zwar schnell. Zwei Elektromotoren auf dem Mähdeck bringen den 3 Millimeter dünnen Stahl-Mähfaden auf erstaunliche 4.000 U/min. Damit kann der Mean Mower bis zu einer Geschwindigkeit von rund 24 km/h Gras schneiden - etwa doppelt so schnell wie das Ursprungsmodell, der HF2620.
Bei allem Tuning galt es dennoch, die Optik des Mean Mowers so nah wie möglich am Original zu halten. Dazu tragen unter anderem das aus Glasfaser gefertigte Mähdeck und der umfunktionierte Grasfangsack bei. Letzterer beherbergt jetzt den Tank, einen Hochleistungs-Ölkühler und ein zweites Kühlwassersystem.
Selbstverständlich kam die Sicherheit bei der Entwicklung des Mean Mowers nicht zu kurz. Ziel der Entwickler war es, maximale Stabilität zu erreichen. Für optimale Balance sorgen ATV-Räder. Extrem weiche Reifen bieten derweil auf Asphalt den perfekten Grip und ermöglichen ein gutes Handling.