Mazda MX-5 Superlight Version: Die puristische Evolutionsstufe

Vor 20 Jahren ließ Mazda mit dem MX-5 das Konzept des preiswerten offenen Sportwagens mit Frontmotor und Heckantrieb wieder aufleben. Schnell avancierte der Mazda MX-5 zum meistverkauften Roadster der Automobilgeschichte. Jetzt präsentieren die Japaner mit dem MX-5 Superlight Version eine uneingeschränkt fahrbereite Studie als neue Evolutionsstufe, die das Konzept eines erschwinglichen, kompromisslosen offenen Zweisitzers frisch interpretiert. Mazda zieht sogar eine Kleinserie der MX-5 Superlight Version in Erwägung.

Entstanden ist ein aufregend gestalteter, besonders leichtgewichtiger Roadster, der auf Grundwerte des sportlichen Fahrens reduziert wurde. Die Reinheit dieses Konzepts führt zu nochmals höherer Fahrdynamik und zugleich zu einem sparsameren Umgang mit Treibstoff; denn das Gewicht von 995 Kilogramm liegt unter der magischen Grenze von 1.000 Kilogramm. Der Kraftstoffverbrauch liegt bei 6,3 Litern auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß 150 g/km).

Außendesign: Ein MX-5 mit radikalen Ausprägungen

Mazda reduzierte das Wesen des MX-5 auf seine Kernwerte und realisierte einen Roadster reinsten Wassers. Stand die Nähe von Fahrer und Copilot zu seinem Fahrzeug, der Fahrphysik und den Elementen der Natur bereits bei der Entwicklung des Serienmodells im Mittelpunkt, so galt es, diese Verbindung nochmals enger zu schnüren. Durch den konsequenten Verzicht auf die Windschutzscheibe, den Rahmen und das Faltdach ist der entscheidende Schritt gelungen.

Der Allwetter-Roadster ist in Gestalt der MX-5 Superlight Version zu einer Fahrmaschine mutiert, die Enthusiasten nahezu ungeschützt den Launen der Natur aussetzt. Dabei ist es nicht nur der Fahrtwind, der einem ins Gesicht bläst. Man wird auch unmittelbar den Düften und Temperaturschwankungen der Umgebung ausgesetzt und mit wechselnden Klangbildern konfrontiert.

Um die sportliche Ausdruckskraft zu stärken, gestalteten die Japaner zwei aerodynamisch wirksame Verkleidungen der Überrollbügel gestaltet, die zugleich für das Konzeptfahrzeug hohen Anforderungen an den Überrollschutz verdeutlichen und ferner lästige Luftverwirbelungen im Kopfbereich der Insassen verhindern.

Durch das ersatzlose Entfernen von Ausstattungsmerkmalen, die nicht unmittelbar dem Fahren dienen, und den Austausch unverzichtbarer Dinge gegen solche, die den speziellen Charakter stützen, wird der Charakter der MX-5 Superlight Version weiter geschärft. Dank des Verzichts auf die Windschutzscheibe werden keine Scheibenwischer benötigt. Die konsequente Offenheit des Roadsters macht Türgriffe außen überflüssig. Auch auf Seitenscheiben einschließlich ihrer Fensterheber wird entsagt.

Für den Blick nach hinten reicht ein zentraler Spiegel mit erweitertem Sichtfeld, der sich auf der Verlängerung der Fronthaube befindet und beim Abstellen des Fahrzeugs versenkt wirkt. Die in der Form unveränderte Front- und Heckbeleuchtung schärft mit zusätzlichen LED-Leuchten das sportliche Profil.

Der Verzicht auf die Windschutzscheibe erforderte außerdem eine Verlängerung der Motorhaube zum Fahrgastraum. Das angefügte Karosserieblech besteht aus leichtem Aluminium und überdacht den Armaturenträger. Gleichzeitig verändert diese Maßnahme die Proportionen des Karosseriedesigns.

Der Vorderwagen gewinnt an Länge. und die Position der Passagiere rückt optisch noch weiter Richtung der angetriebenen Hinterachse. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die massiven Überrollbügel einschließlich ihrer aerodynamischen Verkleidungen. Die Mazda MX-5 Superlight Version überträgt somit die dramatischen Proportionen historischer Rennsportwagen in die Moderne. Die Mazda MX-5 Superlight Version ist 4,020 Meter lang, 1,720 Meter breit und 1,110 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,330 Meter.

Antrieb: Höhere Fahrleistungen durch Leichtbauweise

Für den Vortrieb sorgt der bewährte 1.8-Liter-Vierzylindermotor, ergo das kleinere Triebwerk des MX-5. Das Aggregat entwickelt 126 PS bei 6.500 U/min und ist mit dem ebenfalls aus dem Serienmodell bekannten 5-Gang-Getriebe gekoppelt. Seine höheren Fahrleistungen verdankt das Konzeptfahrzeug der in Summe rund 100 Kilogramm leichteren Gesamtkonstruktion und dem geringeren Luftwiderstand der Karosserie. Den Spurt von 0 auf Tempo 100 gibt Mazda mit 8,9 Sekunden - der herkömmliche Roadster benötigt zum Vergleich 9,9 Sekunden.

Für den betörenden Klang der Antriebseinheit sorgen eine neue Luftansauganlage aus Edelstahl und die vom Mazda3 MPS übernommene Abgasanlage, die einen höheren Luftmassendurchsatz und einen geringeren Abgasgegendruck ermöglichen. Der satte Sound unter Last suggeriert, von einem Motor mit wesentlich größerem Hubraum beschleunigt zu werden. Beim Gaswechsel generiert ein resonanzstarkes Blubbern im Schalldämpfer für anregende Momente, die sonst nur sehr kraftvolle Triebwerke generieren.

Der höheren Fahrdynamik verpflichtet, kommt eine 4-Kolben-Festsattel-Bremsanlage mit gelochten Bremsscheiben aus dem Hause Brembo zum Einsatz. Vorne weisen die Bremsscheiben einen Durchmesser von 300 Millimetern auf, hinten sind es 280 Millimeter. Wegen ihrer Einbaugröße erfordert die Bremsanlage eine Spurverbreiterung um 20 Millimeter. Den Kontakt zum Asphalt halten 17 Zoll große Räder mit Reifen im Format 205/45.

Mit Hilfe eines speziell abgestimmten Fahrwerkes mit Stoßdämpfern von Bilstein und Federn von Eibach kauert die Karosserie um sechs Millimeter tiefer über dem Asphalt als der serienmäßige MX-5. Die sportlich spitz ausgelegte, servounterstützte Zahnstangenlenkung bleibt unverändert. Ihre hohe Lenkpräzision sowie die knackige Schaltung des manuellen Getriebes mit ihren kurzen Wegen prägen den Charakter des Roadsters weltweit.

Innendesign: Purismus für das echte Fahrvergnügen

Der Purismus des Exterieurs kennzeichnet ebenfalls die Gestaltung des Interieurs und trägt maßgeblich zur Reduzierung des Fahrzeuggewichtes bei. Die Insassen der MX-5 Superlight Version werden von eng geschnittenen Sportschalensitzen aus ultraleichter Kohlefaser empfangen - längs einstellbar und mit dem gleichen Sattelleder bezogen wie die Armauflagen und die aus leichtem Aluminium gefertigten Schalt- und Handbremshebel. Farblich darauf abgestimmte Vierpunkt-Sicherheitsgurte halten die Passagiere fest im Griff.

Die Motorhaubenverlängerung zum Fahrgastraum überdacht die Armaturentafel, die deshalb schmaler ausfällt als im Serienfahrzeug. Als Werkstoff kommt hier leichter glasfaserverstärkter Kunststoff zum Einsatz, in den die aus dem Serien-MX-5 bekannte Instrumentierung eingelassen ist. In Position gehalten wird der Armaturenträger von einem ebenso leichten Kohlefaserrahmen.

Zentral, damit für Fahrer und Beifahrer gleichermaßen erreichbar, liegen wie in einem rassigen Rennsportwagen ein Starterknopf zum Anlassen des Motors und zwei sogenannte Kill-Switches - jeweils ein Notschalter zur Unterbrechung der Treibstoffzufuhr und der elektrischen Stromversorgung.

Da die Belüftung und Klimatisierung des offenen Fahrgastraumes nur in eingeschränktem Umfang möglich ist, verzichtet Mazda auf Klimaanlage und Gebläse. Die Luftströmung wird ausschließlich vom Fahrtwind beschleunigt, so dass die Macher folglich kleinere Luftdüsen einsetzen. Der Innenraum kommt zudem ohne jegliche Verkleidung aus. Matten zur Geräuschisolation und Teppiche passen nicht zum puristischen Konzept, so dass diese nirgends zu finden sind.

Ebenfalls aus ultraleichter Kohlefaser bestehen die schwebend gestaltete Mittelkonsole mit iPod-Aufnahme und die Dreiecksversteifungen in den unverkleideten Seitentüren. Letztere übernehmen bei einem Crash mit Seitenaufprall eine Rückhaltefunktion. Im Fahrbetrieb lassen sich hier die Arme auflegen.