DTM-Youngster brillieren: Ein Trend mit Verfallsdatum?

, 02.09.2014

Neue Autos, neue Stars: Wieso die jungen Wilden in der DTM munter mitmischen - Routinier Gary Paffett glaubt, dass der Vorteil bald verpufft ist

Wer der Überzeugung war, dass die DTM eine Frischzellenkur nötig hätte, der darf sich über die Saison 2014 nicht beklagen: Mit Marco Wittmann führt ein 24-Jähriger in seiner zweiten Saison die Gesamtwertung an, mit Maxime Martin gewann ein Rookie. Starke Einzelauftritte von Pascal Wehrlein, Adrien Tambay, Nico Müller und Antonio Felix da Costa machten die Jugendspiele rund. Da staunt auch Jens Marquardt: "Die jungen Nachwuchsleute sind beeindruckend", sagt der BMW-Verantwortliche.

Dabei hatten alle mit den Duellen der sieben Meister, die aktuell in der DTM starten, gerechnet. "Die können es immer noch", sagt TV-Experte Norbert Haug über Mattias Ekström, Bruno Spengler und Co. In der Tat spricht die Konstanz für die alten Haudegen, schließlich sind drei frühere Champions unter den Top 5 der Gesamtwertung. "Die Erfahrenen geben sich nicht so leicht geschlagen, aber bisher haben klar die Jungen der Saison ihren Stempel aufgedrückt. Mehr, als das anzunehmen war", so Haug weiter.

Die Gründe für die beeindruckenden Leistungen der Junioren sind vielfältig. Einerseits erhalten sie im Monoposto-Bereich eine solide Ausbildung, von der etwa der frühere Formel-3-Pilot Wittmann derzeit profitiert. Anderseits befinden sich unter ihnen enorme Fahrtalente wie Martin, der seine Karriere spät begann und bisher fast ausschließlich im GT-Bereich unterwegs gewesen ist. "Die Autos haben sich verändert", ergänzt Mercedes-Routinier Gary Paffett. "Ich denke, das trifft dieses Jahr noch mehr zu als sonst."

Der Brite führt allen voran die Setuparbeit ins Feld, bei der sich im vergangenen Winter viel getan hat. Er spricht auch vom Handling: "Im Augenblick macht es den Anschein, dass es den Leuten, die bis vor Kurzem Formelautos gefahren sind, besser gelingt, mit den DTM-Fahrzeugen klarzukommen. Wer schon länger in der DTM ist, muss sich mehr anpassen." Bis wann dieser Vorteil noch währt, darüber kann der in der Gesamtwertung auf dem vorletzten Rang geführte Paffett nur rätseln. Er spekuliert auf das Saisonende.

Paffett denkt an den begrenzten Erfolg vieler Ex-Formel-1-Piloten in der Vergangenheit: "Manche von ihnen gewöhnen sich nie daran", meint der 33-Jährige. Ähnlich sieht Marquardt die Sache: "Was wir heute haben, ist etwa mit der Formel 3 vergleichbar. Früher hatte ein Tourenwagen keine Aerodynamik. Das war ein anderes Gerät, mit dem du anders gefahren bist."

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