DTM Moskau 2016: Die Audi-Stimmen zum Sonntagsrennen

, 22.08.2016

Edoardo Mortara kämpft sich im Sonntagsrennen auf dem Moscow Raceway von Startposition 17 auf Rang sechs vor - Jamie Green nach Strafen ohne Punkte

Nach einem enttäuschenden Zeittraining zeigte Audi ein am Sonntag in Moskau starkes Rennen. Im Kampf um die besten Startpositionen schaffte am Vormittag keiner der acht Audi-Piloten den Sprung in die Top 10. Youngster Nico Müller war auf Startplatz zwölf der beste Audi-Fahrer. Die Titelaspiranten Edoardo Mortara und Jamie Green mussten sich sogar mit den Startpositionen 17 und 19 begnügen.

Im Rennen zählten die Audi RS 5 DTM dann zu den schnellsten Autos, was auch die schnellste Runde von Nico Müller bewies. Mit insgesamt vier Fahrern in den Punkterängen gelang Audi angesichts der schwierigen Ausgangslage noch ein achtbares Ergebnis. Mann des Rennens war dabei Edoardo Mortara. Der Italiener machte schon in der ersten Runde fünf Positionen gut und begeisterte die Zuschauer auch in der Folge mit spektakulären Überholmanövern.

Unbelohnt blieb die Aufholjagd von Jamie Green, der nach dem Wechsel der Servolenkung mit leichter Verspätung in das Zeittraining gegangen war. Der Brite kam in den ersten Runden ähnlich schnell nach vorn wie Edoardo Mortara, verlor alle Chancen auf Punkte jedoch durch zwei Durchfahrtsstrafen - die erste aufgrund einer Kollision, die zweite, weil er in der Boxengasse zu schnell fuhr.

Die Audi-Stimmen zum Rennen:

Edoardo Mortara (6./Abt-Audi): "Am Sonntag von Startplatz 17 auf Rang sechs nach vorn zu fahren - das war sicherlich eine meiner größten Aufholjagden in der DTM und hat eine Menge Spaß gemacht. Dazu hat auch sehr gutes Teamwork beigetragen. Mit den beiden Top-10-Platzierungen können wir nicht zufrieden sein, denn es wäre mehr möglich gewesen. Abstände anschauen und Rechenspiele bringen im Titelkampf nichts - wir müssen auf jedes einzelne Rennen schauen und versuchen, wieder Siege zu holen. Jetzt geht es zum Nürburgring - eine Strecke, die ich sehr gern mag und die mir in der Vergangenheit auch schon gut gelegen hat."

Nico Müller (7./Abt-Audi): "Wir waren am ganzen Wochenende sehr schnell unterwegs - nur leider nicht dann, wenn es am meisten darauf ankommt, nämlich im Zeittraining. Immerhin sind es am Sonntag mit Platz sieben noch einige Punkte geworden, dazu kommt die schnellste Rennrunde, die natürlich Auftrieb gibt. Es wäre also viel mehr drin gewesen. Wir nehmen das Positive mit, lernen aus den offenen Fragen und versuchen, am Nürburgring wieder um die großen Pokale zu kämpfen."

Adrien Tambay (8./Rosberg-Audi): "Angesichts der Tatsache, dass Audi hier etwas zu kämpfen hatte, bin ich mit dem Ergebnis und den Punkten ganz zufrieden. Für mich war es das Comeback nach meiner Verletzung am Handgelenk. Ich war nicht ganz sicher, ob ich fit genug bin, aber das Rennen am Sonntag hat es bewiesen. Ich konnte zehn Plätze aufholen und dank 'Eki' sogar in der letzten Kurve noch zwei Positionen gutmachen. Auch das erste Rennen am Samstag war nicht so schlecht, aber ich konnte im Regen kaum etwas sehen und habe einfach versucht, das Auto in einem Stück heil ins Ziel zu bringen."

Mattias Ekström (9./Abt-Audi): "Es mag etwas seltsam klingen, aber persönlich bin ich vor allem mit meiner Leistung im Zeittraining ganz zufrieden: Samstag war eine saubere Runde gut für Platz fünf, am Sonntag eben nur für Platz 15 - da müssen wir noch schauen, wo wir danebengelegen haben. Während ich Samstag ein unspektakuläres Rennen hatte, war am Sonntag jede Menge los. Es hat brutal viel Spaß gemacht, es war pure Unterhaltung. Edo kam von hinten, also habe ich ihm sein Leben nicht unnötig schwer gemacht. Aber auch als 'Bodyguard' hatte ich einen spannenden Tag."

Miguel Molina (11./Abt-Audi): "Das war kein gutes Wochenende. Bei den nassen Bedingungen am Samstag waren wir im Qualifying zwar lange vorn dabei, sind aber in den letzten beiden Minuten weit zurückgefallen, als die Strecke abtrocknete. Im Rennen ging es also nur darum, das Auto heil ins Ziel zu bringen. Sonntag war es im Zeittraining für alle Audi-Fahrer schwer. Im Rennen haben wir einige Positionen gutgemacht und unsere Titelkandidaten bestmöglich unterstützt. Punkte gab es dafür nicht - das wollen wir am Nürburgring auf jeden Fall nachholen."

Timo Scheider (13./Phoenix-Audi): "Wir haben hier in Moskau nach der Sommerpause einen Schritt vorwärts gemacht - allerdings nicht den großen, den wir uns erhofft haben. Im Regen waren wir gut. Mit Platz sieben haben wir im Qualifying eine deutliche Steigerung gezeigt, die uns gutgetan hat. Am Sonntag war das Qualifying nicht gut, das Rennen mit einer etwas anderen Strategie dann aber doch okay. Wir haben zehn Positionen gutgemacht, das ist positiv. Natürlich wollen wir noch weiter nach vorn, aber ich sehe Moskau zumindest als kleinen Schritt in die richtige Richtung."

Mike Rockenfeller (15./Phoenix-Audi): "Es war leider wieder ein bescheidenes Wochenende. Ich hatte im Qualifying überhaupt keinen Grip - weder im Regen am Samstag noch im Trockenen am Sonntag. Das ist absolut frustrierend, denn gefühlt fahre ich am Anschlag, komme aber nicht nach vorn. Im Rennen geht es dann immer ganz gut. Die Rennpace hat an beiden Tagen auch hier gestimmt. Aber das nutzt nichts, wenn du von ganz hinten losfährst. Am Sonntag kam noch dazu, dass die Kupplung nicht funktioniert hat. Das hat vor allem am Start nicht geholfen. Beim Boxenstopp haben wir es ganz gut gelöst."

Jamie Green (21./Rosberg-Audi): "Das war kein perfektes Wochenende, obwohl wir in beiden Rennen schnell waren. Am Samstag haben wir das Qualifying bei schwierigen Bedingungen nicht optimal hinbekommen. Ich war ganz zufrieden, im Rennen zumindest noch ein paar Punkte geholt zu haben. Ich schloss gegen Ende zu der Gruppe auf, die um Platz vier kämpfte. Aber ich hätte viel Risiko eingehen müssen, um Martin zu überholen."

"Am Sonntag lief es einfach nicht. Wir hatten im Qualifying technische Probleme, so kam ich nur auf Platz 20. Im Rennen ging es in den ersten Runden ganz gut nach vorn, doch dann war ich etwas zu optimistisch, als ich da Costa überholen wollte. Ich glaube, er hat mich gar nicht gesehen und ganz normal eingelenkt. Ich bekam für die Kollision eine Durchfahrtsstrafe und dann noch eine, weil ich in der Boxeneinfahrt zu schnell war - das ist mir in meiner Karriere noch nie passiert. Wir haben noch sechs Rennen und geben nicht auf. Aber wir brauchen nun definitiv ein paar reibungslose Wochenenden."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Das Moskau-Wochenende ist nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt hatten. Samstag sind wir nach einem schwierigen Zeittraining in dem Regenrennen nicht wirklich gut zurechtgekommen. Trotzdem ist es uns gelungen, mit einer starken Mannschaftsleistung Boden in der Meisterschaft gutzumachen. Woran es am Sonntag im Qualifying gelegen hat, haben wir noch nicht richtig verstanden. Von den Startpositionen ab Platz zwölf noch vier Autos in die Punkteränge zu bringen, war sicherlich nicht zu erwarten und deshalb umso erfreulicher."

Dieter Gass (Audi-DTM-Leiter): "Natürlich können wir mit unserem Abschneiden in Moskau insgesamt nicht zufrieden sein. Wir waren vor allem im Qualifying nicht schnell genug. Im Regen am Samstag war es schwer, im Rennen von unseren Startpositionen aus mehr zu erreichen, zumal der Start hinter dem Safety-Car erfolgte. Am Sonntag haben wir es im Qualifying nicht geschafft, die Reifen auf den Punkt zum Arbeiten zu bringen. Warum das so war, müssen wir analysieren. Nach dem katastrophalen Qualifying ist es uns zumindest noch gelungen, vier Autos in die Punkte zu bringen. Nun heißt es volle Konzentration auf den Nürburgring. Dort müssen wir vor allem im Qualifying zu unserer gewohnten Form zurückfinden."

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