Motorschäden bei Audi: Tambay ohne Schuld, aber mit Strafe

, 30.05.2015

Kurios: Weil bei den DTM-Piloten Mattias Ekström und Jamie Green Motorschäden festgestellt wurden, wird nun ihr Audi-Markenkollege Adrien Tambay strafversetzt

Es klingt kurios. Und das ist es auch. Denn Adrien Tambay (Abt-Audi) wird in der Startaufstellung zum dritten Rennen der DTM-Saison 2015 am Lausitzring strafversetzt. Er muss von ganz hinten losfahren. Und das, obwohl er gar keinen Regelverstoß begangen hat. Der Fehler lag nämlich nicht bei ihm, sondern bei seinen Markenkollegen Mattias Ekström (Abt-Sportsline-Audi) und Jamie Green (Rosberg-Audi).

Nach dem DTM-Saisonauftakt in Hockenheim hat Audi bei den beiden Rennsiegern jeweils einen Motorschaden festgestellt. Inzwischen sind die Triebwerke wieder repariert, allerdings musste Audi dafür die Plomben an den Motoren brechen und hat damit einen Regelverstoß begangen. Einmal in der DTM-Saison 2015 bleibt das ohne Folgen: Denn jeder Hersteller verfügt über einen Ersatzmotor.

Das bedeutet aber auch: Audi hat den einen Ersatzmotor schon verbraucht und muss für das zweite reparierte Aggregat die entsprechende Strafe hinnehmen. Doch eben diese trifft nicht etwa einen der beiden Hockenheim-Rennsieger Ekström oder Green, sondern eben Tambay. Der Grund: Die DTM gestattet es den Herstellern, die Motoren unter den Fahrern frei zu tauschen. Und die Strafe wechselt mit.

Kein Verständnis bei der Konkurrenz

Deshalb hat Tambay am Lausitzring den schwarzen Peter: Er tritt mit einem reparierten Motor an und beginnt das dritte Rennen der DTM-Saison 2015 vom letzten Startplatz. Weil er beim DTM-Auftakt in Hockenheim nicht gepunktet hatte, wie Audi-DTM-Leiter Dieter Gass erklärt: "Adrien war einer unserer Fahrer mit null Punkten. Es ist klar, dass wir diesen Motor nicht unbedingt dem Gesamtführenden geben."

Audi hatte noch versucht, bei den Regelwächtern und bei der DTM-Konkurrenz von BMW und Mercedes für Verständnis zu werben, blitzte aber jeweils ab. "Das ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar", meint Gass. Zumal die Wettbewerber zum Beispiel in der DTM-Saison 2014 Mercedes das Zugeständnis gemacht hatten, während des Jahres weiterentwickeln zu dürfen.

Im Gegenzug erhielt Audi nun keine Schützenhilfe durch die Konkurrenz. "Es ist schade, dass wir keinen Konsens finden konnten. Vor allem, weil wir uns durch die Reparatur keinen Vorteil verschafft haben", sagt Gass. Bedient ist auch Tambay. "Seine Begeisterung hat sich natürlich in Grenzen gehalten", meint der Audi-DTM-Leiter. Doch die Strafe gegen Tambay ist auch eine gewisse Chance.

Weil die Piloten in der DTM-Saison 2015 mit einer begrenzten Reifenmenge an den Start gehen, die sie auf zwei Qualifyings und zwei Rennen aufteilen müssen, könnte Tambay taktieren und am Samstag nur einen seiner vier Reifensätze nutzen. Ihm würden für Sonntag drei frische Reifensätze übrig bleiben. Damit hätte er wiederum gute Karten für das zweite Qualifying und das zweite Rennen.

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