Ulrich Fritz: "Der Renngott war nicht auf unserer Seite"

, 19.10.2016

Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz erklärt im Interview, wie er die Saison 2016 erlebt hat und warum es mit dem Titel in diesem Jahr nicht geklappt hat

Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz bilanziert die Saison 2016 aus der Sicht der Silberpfeile. Am Ende konnte man weder den Team-, noch den Fahrertitel für Mercedes einfahren, trotzdem kann Fritz positive Entwicklungen erkennen. Der Deutsche analysiert die Höhen und Tiefen des Jahres und verrät außerdem, was sein emotionalster Moment 2016 war.

Frage: "Herr Fritz, die Saison 2016 ist zu Ende. Wie lautet ihr Fazit?"

Ulrich Fritz: "Das war sicher eine Saison mit gemischten Gefühlen. Wir haben zwar keinen Titel gewonnen, dennoch bin ich unheimlich stolz auf die Leistung des Teams. Wir sind dieses Jahr mit einer neuen Silhouette unseres Mercedes' an den Start gegangen, durften aber unterhalb der Designlinie nichts ändern. Unter diesen Vorzeichen ein konkurrenzfähiges Auto zu haben, war eine Herkules-Aufgabe, die das Team gut gelöst hat. Schaut man sich die gewichtsbereinigten Zeiten über die Saison hinweg an, hatten wir sogar über weite Teile das schnellste Fahrzeug im Feld."

Frage: "Was war ihr Highlight der Saison?"

Fritz: "Neben der schon angesprochenen Teamleistung und unserem Auto, würde ich die Rennen in Moskau, das Samstagsrennen in Zandvoort und den Sieg von Lucas (Auer; Anm. d. Red.) auf dem Lausitzring nennen. Moskau und Zandvoort waren beides Strecken, auf denen wir in der Vergangenheit nicht wirklich gut aussahen. Und dann holst du in Moskau unter schwierigen Bedingungen im Regen einen Vierfachsieg - das war schon richtig gut."

"Der Sieg von Lucas am Lausitzring war auf jeden Fall einer der emotionalsten Momente. Es war gleichzeitig der erste Sieg von Peter Mücke und seinem Team in der DTM. Zu sehen, wie sich die Jungs gefreut haben, war grandios."

Frage: "Warum hat es in diesem Jahr nicht mit einem Titel geklappt?"

Fritz: "Da spielen natürlich immer viele Faktoren eine Rolle. Vielleicht war es einfach eines dieser Jahre, in denen der Renngott nicht auf unserer Seite war. Rob (Robert Wickens; Anm. d. Red.) hat auf dem Norisring und in Zandvoort viele Punkte unverschuldet verloren. Dennoch waren wir bis zum Nürburgring in einer guten Position. Dort war dann der Unterschied zwischen unseren Autos einfach zu groß."

"Lucas ist zweimal auf Pole gefahren, aber die anderen konnten seine Pace nicht mitgehen. Als wir dann die Gewichte ins Auto bekommen haben, war uns schon klar, dass in Budapest kaum was zu holen sein würde - und so war es dann ja auch."

"Unterm Strich würde ich von einer Verkettung unglücklicher Zufälle sprechen. Wenn ich aber sehe, wie motiviert das Team trotz all dieser Rückschläge ist, und wie sehr sie sich jetzt schon auf die neue Saison freuen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr noch stärker zurückkommen. Ein tolles Beispiel für die Arbeitsmoral der Truppe war gerade das letzte Rennen in Hockenheim. Am Samstag waren wir noch nirgendwo und die Jungs schafften es über Nacht, den Fahrern ein Auto hinzustellen, mit dem wir ein Doppelpodium erzielen konnten. Hut ab."

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