Bei Doppel-Gelb "zu großzügig": Marc Surer kritisiert FIA

, 28.07.2016

Marc Surer versteht nicht, dass die FIA ausgerechnet bei Doppel-Gelb - "bei dem Problem, welches Bianchi zum Verhängnis wurde" - beide Augen zudrückt

Formel-1-Experte Marc Surer findet, dass Nico Rosberg für seine Pole-Position-Zeit unter doppelt geschwenkt gelben Flaggen am vergangenen Wochenende in Ungarn eine Strafe verdient hätte. Vor allem stört sich der 82-malige Grand-Prix-Teilnehmer daran, dass die FIA in anderen Situationen extrem vorsichtig agiert, in so einem Fall dann aber beide Augen zudrückt.

"Die FIA", sagt er im Interview mit 'Sky.de', "ist seit Jules Bianchis Unfall sehr vorsichtig. Es wird viel häufiger die rote Flagge geschwenkt und es werden Safety-Car-Starts gemacht, obwohl es nicht nötig ist. Komischerweise sind sie aber genau bei dem Problem, welches Bianchi zum Verhängnis wurde, sehr großzügig."

"Bei doppelter gelber Flagge", findet Surer, "müsste die FIA viel konsequenter sein - unabhängig davon, ob es Rosberg war oder ein anderer Fahrer. Dann kann es nicht sein, dass man bei doppelt Gelb die Bestzeit fährt. Das geht vom Prinzip nicht." Eine Meinung, die sich übrigens mit jener von Formel-1-Stars wie Sebastian Vettel oder Daniel Ricciardo deckt.

Auch Lewis Hamilton hat sich nach der Bestzeit von Rosberg unter Doppel-Gelb eine Klarstellung der Regel gewünscht. "Hamilton selbst hat sein Tempo viel deutlicher zurückgefahren und fast angehalten. So erwarte ich das auch bei doppelter gelber Flagge", sagt Surer. "Die FIA hätte einen Präzedenzfall für mehr Sicherheit schaffen müssen."

"Mit der getroffenen Entscheidung liefert sie denen gute Argumente, die mit dem Fuß in solchen Situationen nicht vom Gas gehen. Das ist ein schlechtes Vorbild für jeden jüngeren Rennfahrer", findet der Schweizer. "Die fragen sich dann: 'Rosberg ist unter doppelt Gelb Pole-Position gefahren - warum darf ich das nicht?' Das kann an anderer Stelle schlimme Folgen haben."

Und weiter: "Es muss von der FIA eine klare Ansage geben, was man unter 'Geschwindigkeit signifikant verringern' versteht." Felipe Massa schlägt diesbezüglich zum Beispiel vor: Die FIA sollte einen Prozentsatz festlegen, um wie viel man in einer Gelb-Runde im betroffenen Sektor langsamer fahren muss als in der letzten schnellen Runde davor.

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