China: Hamilton will den Hattrick

, 15.04.2014

Sowohl Nico Rosberg als auch Lewis Hamilton streben in Schanghai den nächsten Mercedes-Sieg an - Kommt es erneut zum teaminternen Duell?

Auf dem Weg zur Spitze führt in der Formel 1 derzeit kein Weg vorbei an Mercedes. Von drei Rennen konnten die "Silberpfeile" bisher alle Grands Prix gewinnen, zuletzt holte man sogar zwei Doppelsiege in Folge. Nach seinem Erfolg zum Auftakt in Melbourne führt Nico Rosberg mit 61 Punkten noch immer die Gesamtwertung an. Durch Erfolge in Malaysia und Bahrain ist ihm sein Teamkollege Lewis Hamilton jedoch dicht auf den Fersen (50 Zähler). Kommt es in Schanghai erneut zum Showdown der beiden Freunde?

"Das vergangene Rennen in Bahrain war fantastisch. Ich bin überzeugt, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, dass wir in diesem Jahr eine so großartige Show erlebt haben", glaubt Hamilton, der nach den Testfahrten im Anschluss an das Bahrain-Rennen erst einmal durchgeatmet hat: "Es war schön, eine kurze Pause zu haben, nachdem wir so lange unterwegs gewesen sind. Jetzt brenne ich aber schon darauf, wieder ins Auto zu steigen. Mein Ziel ist es wie immer zu gewinnen. Es wäre unglaublich, wenn ich an diesem Wochenende einen Sieg-Hattrick erzielen könnte."

Für diesen Unterfangen bietet der Shanghai International Circuit dem Briten eine denkwürdige Kulisse: "Ich habe in China schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Einerseits stand ich auf dieser Strecke nur zweimal nicht auf dem Podium." Zudem werde Hamilton grundsätzlich mit jedem Mal auf der Strecke stärker, "sie liegt meinem Fahrstil ziemlich gut. Andererseits habe ich hier in meiner ersten Formel-1-Saison die WM-Führung weggeworfen, als ich bei der Boxeneinfahrt ins Kiesbett gerutscht bin."

Damals war der China-Grand-Prix noch als vorletztes Saisonrennen 2007 angesetzt. Hamilton hatte vor Rennstart noch zwölf Punkte vor Teamkollege Alonso gelegen, sogar 17 vor Kimi Räikkönen. Nach Hamiltons Ausritt sicherte sich jedoch der Finne den Sieg, Alonso wurde Zweiter. Noch lag Hamilton in Führung, allerdings sollte Räikkönen auch beim Finale in Brasilien triumphieren, während der damalige McLaren-Pilot nur Siebter wurde. So ging der Weltmeistertitel 2007 an den 'Iceman', während sich Hamilton punktgleich mit Alonso mit Rang zwei zufriedengeben musste.

Auch Rosberg hat Hunger

Nico Rosberg hingegen hat bis dato kein derartiges Schanghai-Trauma davongetragen: "Ich habe schöne Erinnerungen an China. Auf dieser Strecke habe ich in der Saison 2012 meine erste Pole-Position und meinen ersten Sieg eingefahren. Die Strecke scheint meinem Fahrstil zu liegen, und ich fahre sehr gerne dort. Umso mehr möchte ich an diesem Wochenende wieder auf dem obersten Podestplatz stehen." Dazu müsste er diesmal aber auch Hamilton niederringen.

In Bahrain hatte sich Rosberg seinem Teamkollegen noch knapp geschlagen geben müssen. "Der Ausgang des vergangenen Rennens war aus meiner Sicht ein bisschen enttäuschend, aber es war großartig, danach die vielen positiven Kommentare zu sehen", erklärt der 28-Jährige. "Wir haben bereits gezeigt, dass wir mehr denn je pushen, um vor der Konkurrenz zu bleiben. Das wird im Verlauf der Saison immer schwieriger."

Besonders freut sich der geborene Wiesbadener auf die "äußerst begeisterungsfähigen" chinesischen Fans: "Es ist schön zu sehen, wie sehr sie die Formel 1 mögen und wie stark sie uns am Rennwochenende anfeuern. Es ist eine ganz andere Kultur und es macht immer Spaß, sie besser kennenzulernen." Deshalb wünscht sich Rosberg ähnliche Zweikämpfe wie in Bahrain: "Hoffentlich können wir sie auf der Strecke so gut unterhalten, wie sie uns daneben!"

Siege sind mittlerweile der Anspruch

Motorsportchef Toto Wolff mahnt derweil trotz aller Freude erneut zur Vorsicht: "Die Mannschaft hat nun ein Niveau erreicht, bei dem der Erfolg kein Bonus mehr ist, sondern der Anspruch. Hinter uns liegt ein positiver Saisonstart, aber mit der Zeit wird sich das Kräfteverhältnis im Feld immer mehr angleichen. Und es zeichnet die Menschen in diesem Sport aus, dass wir bereits jetzt deutliche Fortschritte innerhalb des Starterfeldes erleben", lobt er auch die Konkurrenz.

Paddy Lowe, Geschäftsführer im Bereich Technik des Mercedes-Teams, verbindet mit Schanghai traditionell gemischte Gefühle: "In der Saison 2012 erzielten wir dort den ersten Silberpfeil-Sieg seit unserer Formel-1-Rückkehr zwei Jahre zuvor, in der Saison darauf standen wir zudem auf dem Podium. In beiden Jahren gab es aber auch Ausfälle für eines unserer Autos, und im letzteren hätten wir angesichts unserer starken Qualifying-Leistung (Pole-Position für Hamilton; Anm. d. Red.) ein besseres Ergebnis erzielen müssen. Es ist eine anspruchsvolle Strecke - sowohl aus Sicht des Fahrers als auch jener des Technikers."

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