Fernando Alonso schließt Formel-1-Auszeit nicht aus

, 28.11.2015

Ein Sabbatjahr hat laut dem Spanier viele Nachteile, in Erwägung zieht er die Ron-Dennis-Idee offenbar trotzdem - Für Jenson Button ist es keine Option

Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen - findet in Zeiten der McLaren-Krise offenbar Teampatron Ron Dennis und spricht offen über eine mögliche Saison Auszeit für Fernando Alonso, sollte es mit der Truppe aus Woking nicht bergauf gehen. Ausschließen will der nach eigenem Bekunden weiter optimistische Spanier ein Sabbatjahr am Rande des Abu-Dhabi-Grand-Prix nicht und erklärt nach einigem Zögern: "Man kann nie etwas mit hundertprozentiger Sicherheit sagen."

Auch wenn laut Rennleiter Eric Boullier die Option derzeit nicht auf dem Tisch liegt, bekundet ein unverbindlicher Alonso, mit Dennis "viele Ideen besprochen" zu haben. Er bekennt sich aber zu der Absicht, Rennen zu fahren und McLaren aus der Krise zu führen: "Der Plan ist es, hart zu arbeiten. Bis Weihnachten gibt es keinen Urlaub. Mein Ziel ist es, nächstes Jahr zu gewinnen oder zumindest konkurrenzfähig zu sein." Angesichts der andauernden Probleme des Honda-Antriebs ist das eher unwahrscheinlich.

Ein Grund mehr für Alonso, sich eine Hintertür offenzuhalten. Da er einen Dreijahresvertrag besitzt, wäre er rein juristisch auf der sicheren Seite und könnte auch dann noch einen Rückzieher machen, wenn McLaren bei den ersten Testfahrten im kommenden Februar ein ähnliches Debakel erlebt wie 2015. Das Streckendebüt des neuen Autos will der Ex-Weltmeister nicht über den Verlauf seiner Karriere entscheiden lassen: "Es wäre zu einfach, nach einem Test zu sagen, wie sich die Saison entwickelt."

Das wiederum bedeutet nicht, dass er eine entsprechende Entscheidung nicht schon früher treffen könnte. Alonso bekennt keine Farbe, wenn er formuliert: "Ich kann nicht einmal sagen, ob ich am nächsten Tag zu Abend essen werde, weil ich nicht weiß, ob ich hungrig bin." Jedoch spricht er längst offen davon, "frustriert" zu sein. Dass Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber ihn als "tickende Bombe" bezeichnete, hält er für übertrieben und spielt auf das von Ferrari verpatzte WM-Finale 2010 in Abu Dhabi an: Ich war niemals eine Bombe - auch nicht, als es in den vergangenen Jahren dramatisch war."

Teamkollege Jenson Button wundert sich über die Gerüchte und kann sich nicht vorstellen, dass ein Sabbatjahr zielführend wäre: "Ich höre zum ersten Mal, dass jemand im Motorsport die Möglichkeit hätte, sich eine Auszeit zu nehmen", zieht der Brite die Augenbrauen hoch und schließt eine Pause seinerseits aus: "Selbst wenn es die Option gäbe, würde ich ein Auto für das Folgejahr nach meinem Geschmack ausrichten wollen. Sonst lässt der andere Fahrer den Wagen nach seinen Wünschen bauen."

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