Formel 1 Belgien 2016: Rosberg gewinnt turbulentes Rennen

, 28.08.2016

Ein schwerer Unfall von Kevin Magnussen und ein Startunfall bestimmten den Belgien-Grand-Prix, den Nico Rosberg in überzeugender Manier für sich entscheiden konnte

Bei bestem Hochsommerwetter fand am Sonntag in den Ardennen das erste Formel-1-Rennen nach der Sommerpause statt. Auf dem 7,004 Kilometer langen Circuit de Spa-Francorchamps ging es aufgrund einer Kollision zwischen den beiden Ferrari-Fahrern und Max Verstappen von den ersten Sekunden an turbulent zur Sache, der sich vor seinen Fans so große Hoffnungen auf eine gute Platzierung von Startplatz zwei aus gemacht hatte.

Nach einem schweren Unfall von Kevin Magnussen, den der Renault-Fahrer glücklicherweise mit einer Knöchelverletzung glimpflich überstand, gefolgt von einer Rennunterbrechung, ging es deutlich ruhiger zur Sache. Die Fans wurden dennoch mit zahlreichen Duellen inklusive der eine oder anderen Berührung unterhalten.

Nico Rosberg fuhr einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg entgegen, der sechste in der Formel-1-Saison 2016. Der zweite Rang ging an Daniel Ricciardo im Red Bull vor Lewis Hamilton. Dem Briten gelang das Kunststück, vom 21. Startplatz bis fast nach ganz vorn zu bleiben - Rekord beim Großen Preis von Belgien.

WM-Punkte gab es ferner für Nico Hülkenberg auf dem vierten Rang vor Force-India-Teamkollege Sergio Perez. Dahinter: Sebastian Vettel im Ferrari vor Fernando Alonso (McLaren), Valtteri Bottas im Williams, Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari und Felipe Massa im zweiten Williams.

Keine Zähler gab es hingegen für Max Verstappen auf dem elften Rang vor Esteban Gutierrez (Haas) vor Teamkollege Romain Grosjean, Daniil Kwjat (Toro Rosso), Esteban Ocon (Manor) und Felipe Nasr (Sauber).

Einen Ausfall mussten neben Magnussen auch Marcus Ericsson (Sauber), Carlos Sainz (Toro Rosso), Jenson Button (McLaren) und Pascal Wehrlein (Manor) verdauen.

Turbulenter Start kostete Ferrari-Duo und Verstappen Plätze

Rosberg erwischte einen guten Start und konnte seine Pole-Position verteidigen. Dahinter kam Räikkönen gut vom Fleck, setzte sich neben Vettel - doch dann krachte es in der ersten Kurve zwischen den beiden. Eine unglückliche Situation, denn Verstappen hatte gleichzeitig versucht, innen an Räikkönen vorbeizukommen, was Vettel nicht wusste. Vettel blieb dicht an Räikkönen dran und dem Finnen ging schlichtweg der Platz aus. Durch die Berührung der beiden Roten drehte sich Vettel und Räikkönen beschädigte sich den Frontflügel, als er sich anschließend leicht in Verstappen drehte.

Bereits nach der ersten Runde kam Verstappen an die Box - der Frontflügel musste nach der Berührung mit Räikkönen gewechselt werden. Gleichzeitig wechselte Red Bull auf die härteren Reifen. Vettel und Räikkönen mussten ebenfalls an die Box. Während Vettel auf dem 16. Rang wieder zurück auf die Strecke kam, dauerte der Stopp des Finnen länger. Die Nase klemmte und der Unterboden hatte Feuer gefangen.

Hamilton nach fünf Runden schon Elfter

Einen frühen Ausfall mussten Carlos Sainz (Reifenschaden) im Toro Rosso, Jenson Button (McLaren) und Pascal Wehrlein (Manor) nach Auffahrunfall von Wehrlein auf den Briten, und Marcus Ericsson verkraften. Die Reihenfolge in der sechsten von 44 Runden: Rosberg vor Hülkenberg, Ricciardo, Bottas, Perez, Grosjean, Palmer, Magnussen, Gutierrez und Alonso auf dem zehnten Rang. Dahinter bereits der von Rang 21 gestartete Hamilton vor Ocon, Massa, Kwjat, Vettel, Verstappen, Nasr und Räikkönen.

Böser Schreckmoment für Magnussen

In der sechsten Runde verlor Magnussen auf dem inneren Randstein in der Eau Rouge die Kontrolle über sein Auto, als sein Renault querging und der Däne überkorrigierte. Rückwärts rutschte Magnussen in die Reifenstapel, drehte sich und krachte mit voller Wucht frontal in einen weiteren Reifenstapel. Der 23-Jährige konnte aus seinem stark beschädigten Auto selbst aussteigen, humpelte aber ein wenig mit seinem rechten Bein. Da er Knöchel eine Schnittwunde erlitten hatte, wurde Magnussen in ein Krankenhaus gebracht. Angesichts der Schwere des Unfalls aber eine beruhigend leichte Verletzung.

Die Rennleitung schickte zunächst das Safety-Car auf die Strecke, was alle Fahrer bis auf Rosberg, Ricciardo, Alonso, Hamilton und Kwjat in den Top 10 zum Stopp veranlasste. Die Reihenfolge: Rosberg, Ricciardo, Hülkenberg, Alonso, Hamilton, Massa, Perez, Kwjat, Palmer und Grosjean auf dem zehnten Rang. Dahinter: Vettel, Bottas, Gutierrez, Verstappen, Ocon und Nasr.

In der zehnten Runde entschied sich die Rennleitung dazu, das Rennen zunächst per Roter Flagge zu unterbrechen, um die Reifenstapel reparieren zu können. Die noch fahrenden 17 Autos wurden dazu in die Boxengasse geführt und dort abgestellt. Nach rund einer viertel Stunde Pause wurde das Feld vom Safety-Car zurück auf den Kurs geführt und in Runde elf das Rennen wieder freigegeben.

Räikkönen flucht über Verstappen

Während sich das Feld wieder sortierte, fluchte Räikkönen über Verstappen, mit dem er sich zuvor hart duelliert hatte. Erst musste der Finne in der Kurve nach der langen Gerade neben die Strecke ausweichen, dann warf ihm der Red-Bull-Pilot eine Runde später auf der Geraden sehr spät die Türe zu.

Die Abstände in der 15. Runde: Rosberg 1,3 Sekunden vor Ricciardo, 5,4 auf Hülkenberg, 7,0 auf Hamilton, 9,2 auf Alonso, 10,0 auf Massa, 10,8 auf Perez, 14,3 auf Kwjat, 15,1 auf Grosjean und Vettel auf dem zehnten Rang (+15,7). Dahinter: Bottas, Gutierrez, Palmer, Verstappen, Räikkönen, Nasr und Ocon.

Hamilton und Vettel arbeiten sich nach vorn

In der 22. Runde kam Hamilton an die Box und holte sich bei einem etwas verkorksten Stopp die weicheren Reifen ab. Wenige Minuten kam es zu einem spannenden Duell in der Boxengasse, als Hülkenberg und Alonso parallel in Richtung ausfahrt fuhren. Es kam zwar zu einer kleinen Berührung, aber Hülkenberg behielt die Oberhand. In der 27. Runde stoppte Rosberg und blieb dabei auf dem weißen Reifen.

Im 33. Umlauf kam Hamilton zu seinem letzten Stopp und kehrte als Vierter auf die Strecke zurück. Vettel arbeitete sich unterdessen nach vorn, innerhalb von einer Runde schnappte sich der Ferrari-Pilot Massa und anschließend Alonso und lag damit auf dem sechsten Rang.

Die Abstände fünf Runden vor Schluss: Rosberg 13,3 Sekunden vor Ricciardo, 26,9 auf Hamilton, 36,6 vor Hülkenberg, 39,7 auf Perez, 46,1 auf Vettel, 54,7 auf Alonso, 55,6 auf Massa, 56,3 vor Bottas und 57,3 vor Räikkönen auf dem zehnten Rang. Dahinter: Verstappen, Gutierrez, Grosjean, Kwjat, Palmer, Ocon und Nasr.

Ausführlicher Bericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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