"Geblubbere": Motorensound nervt Surer mehr als Lautstärke

, 25.01.2015

Der Schweizer und die Leser von 'Motorsport-Total.com' haben im Laufe der Saison 2014 wenig Gefallen am Hybridkonzert gefunden - Performance nicht erkennbar

Zu Beginn des Jahres 2014 war der Sound der neuen Formel-1-Antriebsstränge in aller Munde, aber nicht in aller Ohren: Der Begriff "Staubsauger" machte die Runde, als trotz 22 Boliden im Rennspeed das Quietschen der Reifen und das Klatschen der Zuschauer zu hören waren. Marc Surer tolerierte Begleitumstände der neuen Motorenära: "Ich dachte erst, es sei nicht so schlimm - aber im Laufe der Saison hat es mich schon gestört", blickt er im Gespräch mit 'Motorosport-Total.com' zurück.

Der Schweizer stellt fest: "Der Sound ist ein großer Teil des Motorsport." Auch wenn im Laufe des Jahres Möglichkeiten diskutiert (und von Mercedes in Form des so genannten "Megafon-Auspuff" auch ausprobiert) wurden, änderte sich in puncto Dezibel wenig. Doch die Lautstärke ist nicht das einzige Problem, findet Surer: "Das Schlimme ist, dass der Sound schlecht ist. Ich bin einer, der mit dem Rücken zur Strecke steht und sagen kann, ob jemand schnell fährt oder nicht. Weil ich es höre. Das darf nicht verloren gehen."

Beim Einsatz der V6-Turbos mit Elektrounterstützung sei es jedoch nicht erkennbar, wann der Fahrer auf das Gas stiege, weil das Geräusch nicht mehr klar sei. Vollgas und der Beginn des Herausbeschleunigens aus der Kurve seien akustisch nicht mehr auszumachen. Surer klagt und findet deutliche Worte: "Das ist jetzt vermischt durch den Hybrid, aber auch durch dieses... ich nenne es immer 'Geblubbere'. Es klingt manchmal wie ein Motorschaden, wenn der Motor auf Halbgas läuft."

Gegen die gedämpfte Lautstärke hat der TV-Experte und Ex-Formel-1-Pilot weniger Einwände, sondern erkennt die Vorteile. Schließlich gibt es insbesondere an traditionsreichen Rennstrecken und an den viel geforderten Stadtkursen Anwohner: "Leise ist nicht schlimm - wenn ich bedenke, dass Hockenheim nur noch fünf Lärmveranstaltungen im Jahr durchführen darf", meint Surer. "Mit leiseren Autos stößt man auf weniger Widerstand." Ein weiterer Vorzug ist das Plus an Familienfreundlichkeit.

Eine von 'Motorsport-Total.com' durchgeführte Umfrage mit 2.261 abgegeben Stimmen zeigt: Auch die Fans haben weiterhin wenig Spaß mit dem V6-Turbosound. 55,29 Prozent stört die Sache "genauso wie zu Beginn der Saison 2014", 14,01 Prozent sogar "noch mehr". Damit zeigen sich mehr als zwei von drei Formel-1-Enthusiasten unzufrieden. Nur bei 9,69 Prozent hat der Unmut abgenommen. 21,01 Prozent stoßen sich gar nicht mehr am Konzert der Königsklasse.

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