Haas auf Fahrersuche: Kommt Rennlady Patrick?

, 15.04.2014

Nach dem Erhalt der FIA-Lizenz hält Gene Haas nun Ausschau nach geeigneten Fahrern - Auch ein amerikanisches Talent soll kommen

Die wichtigste Hürde ist schon überwunden - NASCAR-Teambesitzer Gene Haas hat die Lizenz von der FIA bekommen und kann ab 2015 mit seinem Team in der Formel 1 antreten. Jetzt beginnt die spannende Planungsphase für Haas Formula LCC, die neben der Entscheidung, ob man schon im kommenden Jahr oder erst 2016 bereit für die Königsklasse ist, und der Suche nach einem Motorenlieferanten auch die Personalplanung der Amerikaner betrifft. Für die dabei zu vergebenden Cockpits gibt es sogar schon eine wage Vorstellung.

"Wir hätten gerne einen erfahrenen Formel-1-Fahrer", eröffnet Haas. "Vielleicht sogar jemanden, der sich schon mit den neuen Motoren-Regelungen auskennt, da hat sich ja im Vergleich zum vergangenen Jahr viel geändert." Doch neben der Erfahrung soll auch frisches Blut aus den Vereinigten Staaten dafür sorgen, dass das heimische Publikum von dem Projekt Formel 1 überzeugt wird. "Außerdem würden wir sicherlich gerne einen jungen amerikanischen Fahrer verpflichten", fügt der Teamgründer deshalb hinzu. "Das wäre eine ideale Situation."

Namen kann der Präsident von Hass Automation jedoch noch nicht nennen. "Im Moment haben wir das noch nicht eingegrenzt", erzählt der 61-Jährige. "Ich weiß, dass bei uns schon einige Bewerbungen und Interessensbekundungen eingegangen sind, aber wir haben noch nichts Konkretes ausgearbeitet - bis auf die Tatsache, dass wir ein Auge darauf werfen werden, welcher erfahrene Formel-1-Pilot in den nächsten sechs bis zwölf Monaten verfügbar wird. Und wir wollen einen jungen Fahrer mit viel Potential . Das wird hoffentlich ein amerikanischer Fahrer sein."

Die Chance für Patrick?

Der Formel-1-Neuling lässt damit viel Raum für Spekulationen, vor allem was den amerikanischen Nachwuchs angeht. Dabei kommt auch der Name Danica Patrick ins Spiel. Die 32-Jährige, die lange Zeit erfolgreich in der IndyCar-Serie unterwegs war und seit 2013 als Stammpilotin für Stewart Haas Racing im Sprint-Cup der NASCAR antritt, könnte durch ihre Kontakte den Sprung als weibliche Pilotin in die Formel 1 schaffen.

Haas glaubt jedoch, dass dieser Schritt nicht ganz so einfach ist. "In der NASCAR hat man einen belastend vollen Kalender mit bis zu 40 Rennen", beschreibt er. "Diese Leute arbeiten jedes Wochenende. Das ist mit der Formel 1 nicht zu vergleichen. Die Formel 1 hat von der Anzahl nur die Hälfte an Rennen, aber der technische Anspruch für jedes einzelne Rennen ist um einiges höher."

Dabei weist er auf die Komplexität eines Formel-1-Boliden hin: "Ich kenne mich ein wenig mit der Formel 1 aus und was mich am meisten beeindruckt, sind die Lenkräder. In einem Cup-Auto hat man ein rundes Lenkrad mit einem Knopf. In einem Formel-1-Auto hast du vorne Knöpfe, an der Seite Knöpfe und hinten Knöpfe. Die haben eine Wippenschaltung mit acht Gängen. Sowas kann man nicht an einem Tag erlernen. Ich denke, von einem Cup-Auto auf ein Formel-1-Auto umzudenken, wäre sehr schwierig."

Klassenunterschied zu groß

Die Klassenunterschiede könnten Patrick daher seiner Meinung nach im Weg stehen. "Auch die Formel-1-Leute würden sich schwer tun, sich einfach in ein Cup-Auto zu setzen, weil das noch mal ein ganz anderer Anspruch ist", denkt er. "Ich kenne nicht allzu viele Fahrer, die den Sprung erfolgreich geschafft hätten, und ich kann mir auch keinen von unseren derzeitigen NASCAR-Fahrern vorstellen, der sich das zutrauen würde. Es wäre beinahe unmöglich, das durchzuziehen und damit zu bestehen."

Auch die Planung für das technische Personal ist noch nicht ausgereift. Günther Steiner, zukünftiger Teamchef von Haas Formula LCC, hat dafür noch keinen Adrian Newey an der Leine. "Ich kann nicht sagen, wer zur Verfügung stehen würde", erklärt er. "Wir haben Kontakt zu einigen Leuten, aber wir haben die Lizenz erst letzte Woche bekommen und vorher kannst du niemanden einstellen. Es würde auch keiner für dich arbeiten wollen, wenn er nicht wüsste, ob die Lizenz kommt."

Steiner will sich dabei Schritt für Schritt dem Aufbau seiner Mannschaft widmen: "Die Arbeit kann erst jetzt richtig beginnen. Wir müssen jetzt die Leute ran holen. Wir müssen erst einmal bestimmen, ob wir 2015 oder 2016 an den Start gehen, und Partner gewinnen. Dann brauchen wir technische Leute, logistische Leute, Leute, die sich auskennen. Deswegen braucht es etwas Zeit, um voran zu kommen, und wir haben bis jetzt noch mit niemandem gesprochen."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Lewis Hamilton gewann die letzten beiden Rennen - folgt der Hattrick in China?

China: Hamilton will den Hattrick

Auf dem Weg zur Spitze führt in der Formel 1 derzeit kein Weg vorbei an Mercedes. Von drei Rennen konnten die "Silberpfeile" bisher alle Grands Prix gewinnen, zuletzt holte man sogar zwei Doppelsiege in …

Fernando Alonso könnte unter Umständen bereits fünfmal Weltmeister sein

Alonso: "Zwei Weltmeisterschaften sind nicht genug"

Seit gut siebeneinhalb Jahren ist Fernando Alonso mittlerweile zweimaliger Weltmeister in der Formel 1. Nachdem der Spanier 2001 für Minardi debütiert hatte, beendete er im Jahr 2005 die fünf …

Max Mosley war bis 2009 Präsident der FIA und hat die neuen Aggregate eingeführt

Mosley: "Vier Zylinder wären ideal gewesen"

Seit Wochen diskutiert die Welt des Motorsports über pro und kontra der "neuen" Formel 1. Viele stören sich am Klang der neuen V6-Turbo-Motoren, andere halten den Kurswechsel in eine grünere …

Daniel Ricciardo muss ohne seine 18 WM-Punkte aus Melbourne planen

Daumen runter für Red Bull: Ricciardo bleibt …

Daniel Ricciardo bleibt weiterhin vom Australien-Grand-Prix disqualifiziert und bekommt seinen zweiten Platz sowie die gestrichenen 18 Punkte aus dem Saisonauftakt nicht zurück! Das hat das …

Bob Bell hat sein Amt als Technischer Direktor seit April 2011 inne

Mercedes trennt sich von Technikchef Bob Bell

Das Mercedes-Werksteam hat soeben bekanntgegeben, dass Bob Bell, der Technische Direktor der "Silberpfeile" seinen Posten aufgeben wird. Der Brite habe sein Amt bereits im Dezember 2013 gekündigt und …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo