Hamilton: "Befriedigender als ein Sieg"

, 28.07.2014

Lewis Hamilton geht nach seinem teaminternen Sieg von Ungarn gestärkt in die Sommerpause - Seine Entscheidung, die Teamorder zu ignorieren bereut er nicht

Zum zweiten Mal in Folge musste Mercedes-Pilot Lewis Hamilton nach einem technischen Defekt im Qualifying vom Ende des Feldes aus starten, zum zweiten Mal landete der Brite auf dem Podium. Noch viel wichtiger für ihn war in Ungarn jedoch die Tatsache, dass er vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg ins Ziel kam, der seinerseits von Position eins gestartet war. Somit konnte Hamilton nicht nur Schaden begrenzen, sondern seinen Rückstand, der nun noch elf Punkte beträgt, sogar verkürzen.

"Das allein fühlt sich schon wahnsinnig gut für mich an", freut sich Hamilton nach seinem dritten Platz. "Ich kann gar nicht sagen, wie sehr es schmerzt, wenn du solche Schwierigkeiten hast wie ich in den letzten paar Rennen. So etwas ist sehr, sehr schwer zu verdauen." Dann am nächsten Tag zurückzukommen und die richtige Balance zwischen Attacke und Kalkül zu finden, sei enorm schwierig. "Wenn du hinten startest, musst du noch viel mehr pushen als als Pole-Setter oder in den Top 5. Die Tatsache, dass ich mir meinen Weg gebahnt habe, zeigt die unheimliche Stärke unseres Autos."

"Ich bin noch nie aus der Boxengasse gestartet, glaube ich. Und als die grünen Lichter angingen, war ich nur noch Jäger", erinnert sich Hamilton an den Rennstart. In Kurve 2 folgte jedoch zunächst der Schock: Der WM-Zweite verbremste und drehte sich, eckte leicht mit dem Frontflügel an der Wand an. "Meine Bremsen waren vollkommen kalt. Ich habe nicht mal wirklich spät gebremst, aber trotzdem haben sie blockiert. Ich bin nur dankbar, dass ich das Auto nicht zu sehr beschädigt habe, auch wenn natürlich mein Frontflügel wieder einmal beschädigt war. Das hat es noch schwieriger gemacht heute."

Dass Hamilton für ein gutes Ergebnis in Ungarn alles gegeben hat, wurde vor allem deutlich, als er die Funkanweisungen seines Teams ignorierte, den schnelleren Rosberg hinter ihm vorbeizulassen. Durch diese Entscheidung blieb der Weltmeister von 2008 bis zum Ende vor seinem Garagennachbarn - eine Entscheidung, die er nicht bereut: "Vor ihm geblieben zu sein und diesen Kampf gewonnen zu haben, ist wirklich ermutigend. Das fühlt sich wahrscheinlich besser an als ein Sieg, den man von ganz vorne geholt hat. Es ist definitiv viel befriedigender, wenn du dich von ganz hinten durchkämpfst."

Dass seine Entscheidung für sich und gegen das Team das interne Verhältnis allzu sehr verändert, glaubt Hamilton indes nicht: "Wir werden darüber sprechen und versuchen, die Situation zu verstehen. Ich habe einfach nicht begriffen, warum ich ihn vorbeilassen sollte. Wir hatten einen Zweikampf, und es geht hier um die Weltmeisterschaft. Da waren das wichtige Punkte heute." Zudem geht der 29-Jährige mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause.

"Ich denke, es waren zwei sehr schwierige Wochen", denkt Hamilton zurück. "Dass ich danach immer noch auf der Höhe bin, ist gut. Ich habe die Schlagzeilen gelesen, dass ich womöglich unter dem Druck einbreche. Heute habe ich bewiesen, dass dem nicht so ist. Ich bin weiterhin im Rennen, und jetzt kommt die Pause sehr gelegen, um die Akkus wieder aufzuladen und fit zu werden. Dann komme ich hoffentlich noch stärker zurück."

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