Lewis Hamilton ganz hinten: Rückreise aus Qualifying-Urlaub

, 27.08.2016

Zahlreiche Strafen wegen Antriebswechsel, gemütliche Fahrt im Qualifying: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat nur den Spa-Francorchamps-Renntag im Blick

Lewis Hamilton wird seine Serie von zuletzt vier Formel-1-Rennsiegen in Folge am aktuellen Grand-Prix-Wochenende 2016 in Spa-Francorchamps kaum fortsetzen können. Weil am Mercedes des amtierenden Champions gleich dreimal die Antriebseinheit gewechselt wurde, kassierte der Brite viele Strafen. Theoretisch muss Hamilton um 55 Startplätze nach hinten rücken, was in der Realität im 22 Autos umfassenden Feld nicht einmal annähernd umzusetzen ist.

Der aktuelle WM-Leader geht beim ersten Rennen nach der Formel-1-Sommerpause aus der letzten Startreihe auf die Jagd. In der Qualifikation am Samstag galt es für ihn nur, die 107-Prozent-Hürde zu meistern. "Das war entspannt, fast wie im Urlaub", scherzt Hamilton nach dem kurzen Auftritt in Q1. "Es war ein verrücktes Qualifying für mich, so weit hinten war ich noch nie. Es ging aber heute nicht darum, das wahre Tempo zu zeigen. Es ging nur darum, alle Vorbereitungen für morgen zu treffen."

"Wir sind hier nicht klar die Schnellsten, denn die anderen Teams haben sehr gutes Tempo", meint der Brite und hat somit neben Teamkollege Nico Rosberg, der von der Pole-Position startet, auch die Red Bulls und die Ferraris auf der Rechnung. Er selbst muss sich in den ersten Runden mit den Kollegen von Sauber, Manor und Toro Rosso auseinandersetzen. "Ich weiß noch nicht, welche Strategie wir wählen", so Hamilton. "Das Team hat mir noch nichts gesagt. Sie wissen es selbst noch nicht genau. Das Team wird entscheiden."

Reifen leiden bei Aufholjagd noch viel mehr

"Ich starte von ganz hinten und muss halt versuchen, mich da hindurch zu kämpfen. Aber bei dieser Hitze wird das hart, denn die Reifen halten kaum. Angesichts der Hitze und der fragilen Reifen, ist es hier wohl der denkbar ungünstigste Ort, diese Strafen zu nehmen. Aber nun ist es halt so", meint er mit Blick auf den Sonntag. "Wenn man im Verkehr steckt und von hinten kommt, bauen die Reifen zusätzlich ab. Es wird zwei oder drei Stopps geben. Ein lockerer Tag wird das morgen sicherlich nicht."

"Ich werde nicht einfach mal so nach vorne schießen können. Es ist sogar möglich, dass ich drei Leute überhole und dann schon meine Reifen kaputt sind", erklärt Hamilton, der angesichts der fragilen Pirellis nur noch mit dem Kopf schüttelt. Die Mediums und Softs seien für das Rennen die richtige, aber wenig haltbare Wahl. "Und der Supersoft ist einfach nur furchtbar. Der ist nach zwei Runden hinüber", kritisiert der dreimalige Formel-1-Weltmeister die Arbeit des Reifenlieferanten.

"Wenn es normal läuft und alle ohne Crash durchkommen, dann wird er irgendwo im Bereich P4, P5 oder P6 landen können. Hier gibt es allerdings oft Safety-Cars, es kann also auch anders kommen", blickt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff mit gedämpftem Optimismus auf den bevorstehenden Renntag. "Lewis muss erst einmal die ersten Kurven heil überstehen. Ich gehe davon aus, dass er das schaffen wird. Dann hängt alles davon ab, wie gut sein Auto läuft. Wir sind nicht deutlich vorn, aber doch mit Nico wieder an der Spitze. Das ist nicht schlecht", meint Niki Lauda.

Der Mercedes-Superstar selbst rechnet sich keine allzu großen Sprünge im Rennen aus. Ein Podestplatz sei angesichts seiner üblen Ausgangslage eher nicht im Bereich des Möglichen. "Ich denke nicht, ganz ehrlich. Ich werde aber mein Bestes geben", so Hamilton. "Ich stecke erst einmal mittendrin. Später die ersten Fünf zu überholen, wird vermutlich extrem schwierig. Richtig, richtig hart wird es morgen. Ich hoffe, wir sind optimal vorbereitet."

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