Max Verstappen droht Konkurrenz: "Bin erst am Anfang"

, 25.05.2016

Wieso Sensationssieger Max Verstappen damit rechnet, dass seine Leistungen noch deutlich besser werden und wie Daniel Ricciardo mit dem Schattendasein umgeht

Glaubt man Max Verstappens Ankündigungen, dann war der Barcelona-Sieg erst die Aufwärmübung seiner großen Red-Bull-Karriere. Denn seine Worte klingen im Vorfeld des Grand Prix von Monaco wie Drohungen. "In Spanien habe ich mich an das Auto gewöhnt", erklärt der erst 18-jährige Sensationsmann, der bei seinem ersten Grand Prix für Red Bull triumphierte. "Das war auch im Rennen immer noch der Fall, denn ich bin ja erst am Anfang dieses Lernprozesses. Auch in Monaco werde ich Neues lernen, und es dauert ein paar Rennen, ehe man mit allen Systemen vertraut ist."

Bei den Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nach dem Sensationssieg hat Verstappen laut eigenen Angaben weitere wichtige Erkenntnisse über den RB12 gemacht: "Ich habe sehr wichtige Dinge gelernt, wie ich dieses Auto im Qualifying für mich schneller machen kann." Zur Erinnerung: In Spanien war Verstappen in Q1 und Q2 schneller als Teamkollege Daniel Ricciardo, ein dreimaliger Grand-Prix-Sieger. Nur in Q3 war der "Aussie" um gute vier Zehntel schneller.

Doch wie fällt der erste Vergleich mit dem Mann aus Perth aus Verstappens Sicht aus? "Als Fahrer denkst du immer, dass du der Schnellste bist", strotzt der Jungspund vor Selbstvertrauen. Ricciardo sei aber "ein starker Fahrer, das sieht man ganz klar".

Verstappens Selbsteinschätzung: Der Schnellste...

Der etablierte Red-Bull-Pilot will sich nach seiner Auftaktniederlage gegen Verstappen währenddessen nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Ich lasse mich sicher nicht durch das steuern, was die Fans oder die Medien sagen", stellt der 26-Jährige klar. Gleichzeitig will Ricciardo, der in Barcelona lange führte, dann aber wegen seiner Dreistoppstrategie und eines Reifenschadens den Sieg verspielte, Verstappens Leistung nicht schmälern.

"Selbst wenn wir alle drei Stopps gemacht hätten, wäre er auf dem Podest gestanden", ist Ricciardo sicher. "Und das in seinem ersten Rennen für das Team. So oder so wäre das also ein sehr gutes Ergebnis geworden. Er hat sich sehr rasch eingestellt, hat gewonnen und die Reifen sehr gut behandelt. Ich will also seine Leistung nicht schmälern."

Verschwörung? Ricciardo glaubt weiter an Red Bull

Trotz allem leidet Ricciardos Selbstvertrauen nicht unter der Niederlage: "Ich glaube weiterhin sehr stark an meine Fähigkeiten." Und auch an sein Team, obwohl er sich nach dem Rennen über die unglückliche Dreistoppstrategie beschwerte. Für viele war diese ein erstes Zeichen, dass Red Bull voll auf Wunderkind Verstappen setzt.

Davon will Ricciardo nichts wissen: "Obwohl ich sehr frustriert war, dachte ich nie, das da irgendwas gelaufen ist. Ich wusste, dass alles mit den richtigen Absichten passiert ist, die Rechnung aber einfach nicht aufging." Der WM-Fünfte steht nun unter Druck, doch auch bei seinem Teamkollegen ist die Erwartungshaltung keineswegs gering.

Der einzige niederländische Grand-Prix-Sieger ("Endlich bin ich einmal in einer Sache der Älteste") hat aber ein Rezept dagegen: "Jeder Fahrer steht unter Druck, aber ich wandle diesen Druck in positiven Druck um. Und ich gebe immer mein Bestes, das senkt den Druck auch." Seine Vorbereitung auf den Grand Prix von Monaco, für viele das Rennen des Jahres, war die gleiche wie in Spanien: "Das hat sich gar nicht unterschieden."

Vettel will Verstappen-Siegesserie verhindern

Könnte dem Youngster eine Wiederholung der Triumphfahrt im Fürstentum gelingen? "Wir werden sehen", will sich Verstappen nicht festlegen. "Derzeit sieht Mercedes sehr stark aus, aber wir werden uns um ein gutes Setup bemühen und versuchen, uns hier wohl zu fühlen, denn das ist wichtig, um hier schnell zu sein."

Ricciardo & Co. werden jedenfalls ihr Möglichstes tun, um zu verhindern, dass Verstappen rasch zum Seriensieger avanciert. Auch Sebastian Vettel, der ebenfalls über Red Bull in die Formel 1 kam und im Alter von nur 21 Jahren in Monza sensationell gewann, will den Niederländer aufhalten: "Man ist auf Wolke Sieben, kann das kaum fassen", erinnert er sich zurück. "Und wenn man es einmal erlebt, dann will man es wieder erleben. So ist es mir ergangen, und das wird bei ihm nicht anders sein. Jetzt liegt es an uns, zu verhindern, dass es öfter passiert."

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