Prost sieht Fauxpas bei Mercedes: "Vielleicht destabilisierend"

, 17.09.2014

Zwar erkennt der "Professor" keine gravierenden Patzer im Umgang mit dem internen Duell, wünscht sich aber zurückhaltendere Reaktionen der Teamführung

Wenn es um Teamduelle in der Formel 1 geht, kennt sich kaum ein Altstar so gut aus wie Alain Prost. Der vierfache Weltmeister kreuzte in legendären Titelkämpfen mit Ayrton Senna und Niki Lauda die Klingen. Mercedes' Umgang mit der aktuellen Situation um Nico Rosberg und Lewis Hamilton bewertet er differenziert: "Ich glaube nicht, dass sich das Team zu 100 Prozent richtig verhalten hat", erklärt Prost 'Autosport' mit Verweis auf die Situationen beim Ungarn- und beim Belgien-Grand-Prix.

Allen voran bei der Kollision in Spa-Francorchamps habe sich gezeigt, welche Schäden ein teaminternes Duell anrichten könne. "Sie sollten ihre Reaktion nur daran bemessen, was Tatsache ist und nicht anhand der der Konsequenzen", rät Prost und sieht sich dadurch bestätigt, dass Daniel Ricciardo mit einem unterlegenen Auto den Sieg in den Ardennen erbte. Über Unterstellungen in Bezug auf Rosberg, der seine WM-Führung infolge des Crashs ausbaute, ärgert sich der Franzose.

Prost spricht von "einer falsche Einschätzung" des Vorfalls: "Es ist unmöglich, dass absichtlich zu machen, weil es doch viel wahrscheinlicher ist, dass man sich den Frontflügel beschädigt als einen Plattfuß zu verursachen. Was ich da gelesen habe, war Blödsinn. Aber das Team hat überreagiert und alle anderen auch." Er nennt Motorsport-Chef Toto Wolff und Aufsichtsratsboss Lauda. Beide haben nach ersten, eindeutigen Statements im Fernsehen aber längst zurückgerudert.

Trotzdem kann sich Prost vorstellen, dass der Vorfall nachwirkt: "Sie haben Nico fast attackiert. Das könnte destabilisierend sein." Auch wenn sich Mercedes in Belgien sicher keinen Gefallen getan hat, ist der "Professor" der Meinung, dass der Truppe bislang keine schwerwiegenden Patzer unterlaufen sind. Jedoch stehen den Silberpfeilen noch kniffligere Situationen bevor, wenn die Formel-1-Saison auf die Zielgerade einbiegt und der WM-Titel auf dem Spiel steht.

Die auf einer Jugendfreundschaft fußende Beziehung zwischen Rosberg und Hamilton hält Prost für stark genug, das Duell zu überstehen: "Das Team ist das Wichtigste. Sie sollten keine klare Entscheidung treffen und neutral bleiben", rät Prost. "Freunde, Manager oder die Medien sorgen für Probleme und sicher ist die Sache sehr fragil, aber ich denke, sie können miteinander auskommen." Insbesondere der Deutsche hatte zuletzt betont, dass die gemeinsame Vergangenheit ein Fluchtpunkt im Umgang miteinander sei.

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