Zwölf g: Hamilton-Crash als Makel eines silbernen Traumtages

, 22.07.2016

Mercedes war am Freitag in Budapest anscheinend unbesiegbar, nur Lewis Hamilton sorgte mit einem Unfall für einen Schreckmoment - Nach zwölf g im Medical-Center

Mercedes gehörten am Trainingsfreitag der Formel 1 in Budapest die Schlagzeilen - in positiver und negativer Weise. Sportlich waren die Silberpfeile auf dem Hungaroring heute nicht zu bezwingen, doch der Unfall von Lewis Hamilton am Nachmittag legt einen kleinen Schatten auf den Arbeitstag des Teams. Denn dadurch verpasste der Weltmeister beinahe das komplette zweite Training.

"Das war natürlich nicht die großartigste Session für mich. Ich muss mich bei meiner Crew für die harte Arbeit entschuldigen, die vor ihr liegt, weil sie das Auto auseinanderbauen und dann wieder zusammenschrauben müssen", sagt Hamilton zu seinem Fehler. Der Brite war vor Kurve 11 zu weit auf den Randstein gefahren und dann seitlich in die Reifenstapel geknallt, was rote Flaggen zur Folge hatte.

Hamilton wurde zur Untersuchung in das Medical-Center gebracht, weil die Messsensoren im Ohr einen gewissen Wert überschritten hatten. Laut Auskunft des Teams soll der Einschlag mit zwölf g passiert sein, doch der Brite konnte den Check fröhlich lächelnd wieder verlassen. Sein Mercedes wurde allerdings für nicht mehr fahrbereit erklärt. Die vordere Aufhängung wurde auf der linken Seite beschädigt, genauso wie der Frontflügel und einige Teile des Bodyworks.

Hamilton unbesorgt

Eine mögliche Strafe für ein beschädigtes Getriebe muss Hamilton allerdings nicht erwarten, weil er ohnehin ein bereits gebrauchtes im Auto hatte, das sowieso getauscht worden wäre. Auch sportlich fühlt er sich durch den Unfall und die gefahrenen vier Runden nicht gehandicapt. Denn seine 1:21.347 Minuten aus dem ersten Training reichten sogar zum dritten Gesamtrang, zudem dürften ihm 38 Runden genügen.

"Glücklicherweise habe ich in den paar Runden ein gutes Gefühl bekommen", macht sich Hamilton wenig Sorgen. "Die Pace ist eindeutig da, von daher kann ich morgen hoffentlich ein wenig verlorene Zeit aufholen und im Qualifying stark zurückkommen." Denn dass der Mercedes F1 W07 Hybrid in Budapest das Maß aller Dinge ist, hat sich an Nico Rosberg gezeigt. Der Deutsche fuhr 1:20.435 Minuten und nahm Verfolger Daniel Ricciardo (Red Bull) fast sechs Zehntelsekunden ab.

Rosberg sorgt für Staunen

"In Sachen Performance war das für uns ein starker Tag", fasst der Wiesbadener zusammen. Rosberg war auf allen Reifentypen schnell und konnte der Konkurrenz vor allem mit seinen Longrunzeiten einen Schrecken einjagen. "Ich fühle mich großartig, das Auto ist wirklich schnell, und der neue Asphalt scheint uns zu liegen, von daher war es ein guter Start in das Wochenende. Für das Qualifying und das Rennen haben wir alles getan, und es sieht ziemlich gut aus."

Doch ganz abheben möchte der WM-Führende trotz des Traumtages nicht: "Das heißt nicht, dass wir morgen unbedingt in einer guten Position sein müssen", bleibt er vorsichtig. Die Konkurrenz hält das für Understatement: "Wir glauben, dass sie auch etwa Motorleistung gefunden haben, zumindest im Qualifying auf eine schnelle Runde. Da haben sie noch einen Schritt gemacht", meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Auf eine schnelle Runde werden sie auch hier wieder klar den Ton angeben."

Die Antworten wird es wie immer erst am Samstag geben, doch der Freitag deutet eindeutig auf ein Mercedes-Wochenende hin, das für Rosberg mit der Verlängerung seines Vertrages bereits positiv begonnen hat. "Das war natürlich ein positiver Schub. Jetzt freue ich mich wirklich auf den Rest des Wochenendes in meinem fantastischen Silberpfeil."

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