Ford EcoSport S 2016 Test: Höhere Literleistung als Bugatti Veyron

, 03.11.2015


Jetzt ist es soweit: Der neue Ford EcoSport S erhält 2016 einen 140 PS starken Dreizylinder-Turbomotor, der sich als kleines Kraftpaket entpuppt und in einer Disziplin sogar den Bugatti Veyron mit 1001 PS schlägt. Dazu optisch heißer in Szene gesetzt, am Heck das Ersatzrad ab, ein sportlicher ausgelegtes Fahrwerk und ein überarbeiteter Innenraum - der Mini-SUV weiß sich jetzt richtig in Szene zu setzen. Wir nahmen den Ford EcoSport S mit dem neuen Triebwerk, das ab März 2016 auf den Markt kommt, bereits unter die Fittiche.

Der Ford EcoSport S setzt sich optisch ab - und das sorgt, insbesondere mit der gelben Außenfarbe, für noch mehr Pep. Das Dach und die Außenspiegel sind serienmäßig in Schwarz abgesetzt. Außerdem erhält der EcoSport S coole, schwarz lackierte 17-Zoll-Leichtmetallräder in einem exklusiven Design. Zusammen mit den getönten Scheiben im hinteren Bereich wird auf diese Weise bereits äußerlich signalisiert: Dies ist die sportliche Variante.

Zu den auffälligsten Details aller Ford EcoSport-Varianten zählen der großformatige Kühlergrill in Trapezform, die schmalen Scheinwerfer und die konturierte Motorhaube, mit denen der Mini-SUV ein klares Statement setzt. Ins Auge fallen außerdem die kraftvoll ausgestellten Radhäuser, die kurzen Überhänge und die sehr flach angewinkelten A-Säulen, die dem Ford EcoSport einen sportlichen Auftritt verleihen.

Ein Dorn im Auge war vielen Europäern das an der Hecktür angebrachte Ersatzrad, was bestens nachvollziehbar ist. Zugunsten eines leichteren Zugangs zum Laderaum und geringerer Außenabmessungen entfällt das Ersatzrad und der EcoSport erhält dafür serienmäßig ein Reifen-Reparatur-Set. Wer dennoch nicht auf das nostalgisch wirkende Reserverad am Heck verzichten möchte, erhält dies optional zum Preis von 200 Euro, inklusive Abdeckung in Wagenfarbe.

Antrieb: Noch mehr Power - dazu ist das Kraftpaket fähig

Der Ford EcoSport S ist mit einem neuen Top-Triebwerk erhältlich, das 140 PS leistet. Auf den ersten Blick hauen 140 PS niemanden vom Hocker. Doch diese Power aus einem nur 1,0 Liter kleinen Dreizylinder-Motörchen ist beeindruckend. Selbst der 1001 PS starke Bugatti Veyron erzielt mit seinem 8,0 Liter großen Sechzehnzylinder-Motor eine Leistung von „nur“ 125 PS pro Liter. Mit 140 PS pro Liter Hubraum schlägt der Ford EcoSport S sogar den legendären Supersportwagen. Dazu kommt beim Top-Benziner des EcoSport S ein maximales Drehmoment von 180 Nm, die über ein relativ breites Drehzahlband von 1.400 bis 4.500 U/min anliegen.

Die nackten Zahlen des Ford EcoSport S drücken nicht aus, wie viel Spaß der Kleine bietet. Eine voraussichtliche Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,8 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h wirken erst einmal ernüchternd. Dennoch: Die steile Drehmomentkurve sorgt dafür, dass der Mini-SUV von unten heraus kraftvoll beschleunigt. Wer die Drehzahl über 2.000 Touren hält, wird den plötzlichen Anstieg des Anzugsvermögens bei durchgedrücktem Gaspedal deutlich spüren.

Dazu kommt das typische und sportlich-emotionale Knurren eines Dreizylinders beim Beschleunigen zur Geltung, das gerne lauter ausfallen dürfte, um diesen Sound noch intensiver zu genießen. Auch das präzise schaltbare 5-Gang-Getriebe passt bestens zum Charakter des Fahrzeugs.

Beim entspannten Cruisen zeigt sich der starke Dreizylinder-Motor des Ford EcoSport S leise. Durch den Turbo ist es bei Bedarf möglich, richtig schaltfaul zu fahren, da das Drehmoment von unten heraus zur Verfügung steht. Dem gegenüber steht im Idealfall ein prognostizierter Durchschnittsverbrauch von nur 5,5 Litern Benzin auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 125 g/km entspricht.

Fahrdynamik: Für das Vergnügen ist gesorgt

Der ursprünglich für Südamerika entwickelte Ford EcoSport basiert auf dem Ford Fiesta. Letzterer besticht durch seine Agilität und die Fahrdynamik. Doch beim Europa-Debüt des EcoSport im Jahr 2013 ging leider viel vom Fiesta-Zauber verloren. Das Fahrwerk zeigte sich in Kurven zu weich, der Mini-SUV besaß - zusätzlich bedingt durch die hohe Karosseriebauweise - eine deutlich spürbare Karosserieneigung, während das elektronische Stabilitätsprogramm sehr früh und abrupt eingriff.

Schluss damit! Ford spendiert in Europa mit der jüngsten Modellpflege allen Varianten des EcoSport ein überarbeitetes Fahrwerk mit modifizierten Feder- und Dämpferraten sowie eine Tieferlegung um 10 Millimeter und bringt damit den Fiesta-Zauber zurück, von dem auch der Ford EcoSport S mit seinem kleinen Kraftpaket profitiert.

Tatsächlich: Souverän zeigt sich das Fahrwerk, das Ford auf Komfort auslegte, aber dennoch straff genug ist, um in Kurven Fahrspaß rüberzubringen. Sportlicher legten die Macher außerdem die zielgenaue elektromechanische Servolenkung aus. Sein Limit zeigt das Fahrwerk erst in besonders scharf durchfahrenen Kurven, wo der EcoSport beginnt, über die Vorderräder zu schieben, was aber durch das harmonisch eingreifende ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) unterbunden wird.

Ein Sportwagen ist der Kleine logischerweise nicht. Doch durch das geschärfte Handling und die gesteigerte Agilität werden schnelle Richtungswechsel zum echten Vergnügen, während das dicke, griffige Lederlenkrad - das aus dem neuen Ford Focus stammt - bestens in der Hand liegt. Sogar die ESP-Kalibrierung gewährt jetzt mehr Freiheiten.

Innenraum: Das Upgrade war dringend erforderlich

Das neu gestaltete Interieur für alle EcoSport-Varianten überzeugt durch Styling-Updates wie etwa Chrom-Applikationen am Instrumententräger und an den Fensterhebern. Hinzu kommen zahlreiche Detail-Lösungen, wie zum Beispiel eine dimmbare Beleuchtung der Instrumente. Der untere Teil des Instrumententrägers, die Mittelkonsole und die Türverkleidungen wurden ebenfalls überarbeitet. Insgesamt 20 Fächer bieten ausreichend Platz für Mitbringsel, Getränke und Flaschen.

Im Vergleich zu den neuen Ford-Modellen anderer Baureihen wirkt das Armaturenbrett des EcoSport leider noch nicht so aufgeräumt und besticht durch viele Knöpfe und den umfangreichen Einsatz von Hartplastik, das allerdings pflegeleicht ist. So klein der Ford EcoSport sein mag: Auf den Vordersitzen finden bequem über 1,90 Meter große Personen Platz, auf den Rücksitzen bis zu 1,80 Meter große Mitreisende. Darüber hinaus besitzt der Ford EcoSport S eine Leder/Stoff-Polsterung und die von vielen SUV-Käufern favorisierte erhöhte Sitzposition.

Beliebt bei Ford-Kunden und nun ebenso für den EcoSport erhältlich: Eine beheizbare Frontscheibe, beheizbare Außenspiegel und beheizbare Vordersitze werden zu einem Winter-Paket zusammengefasst. Das Komfort-Paket beinhaltet ferner eine Geschwindigkeitsregelanlage, Scheibenwischer mit Regensensor, einen Scheinwerfer-Assistenten mit Tag/Nacht-Sensor und automatisch abblendenden Innenspiegel. Serienmäßig gibt es beim Ford EcoSport S unter anderem ein schlüsselloses Startsystem, eine automatische Klimaanlage und ein Audio-System mit CD-Player.

Zu den Technologien, die erstmals für den Ford EcoSport verfügbar sein werden, zählen ein DAB-fähiges Audio-System, ein Navigationssystem und eine Rückfahrkamera für einfaches Manövrieren beim Rückwärtsfahren (bestellbar ab Ende 2015).

Ford SYNC mit AppLink: So einfach kann der Spaß an Bord sein

Versionen, die mit dem Konnektivitäts-System Ford SYNC mit AppLink bestellt werden, besitzen in der Mittelkonsole ein 4-Zoll-Farbdisplay (Bildschirmdiagonale 10,2 Zentimeter). Ein Fortschritt, aber leider trotzdem nur ein kleines Display. Das sprachgesteuerte „Ford SYNC“-Konnektivitätssystem mit „AppLink“ erlaubt es, Smartphone-Apps während der Fahrt per Sprachsteuerung zu bedienen. Dazu gehören Apps, wie zum Beispiel Aha (mehr als 30.000 Radio-Sender), Spotify (führender Anbieter von Musik-Streaming im Internet) und Cityseeker von Wcities (virtueller Stadtführer). Ab Dezember 2015 kommen dazu Wetter.de und die News-App von n-tv.

Dank „AppLink“ lässt sich das Potenzial von Smartphone-Apps während der Fahrt noch weiter ausschöpfen, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Durch „AppLink“ können Autofahrer direkt auf Spotify zugreifen und ihre gewünschten Spotify-Songs und -Playlists durch einfache Sprachbefehle starten. Das System versteht Angaben wie „Zufallswiedergabe“, „Wiederholen“, „Song markieren/Markierung entfernen“, „Playlist wählen“, „Musik spielen“, „Kürzlich gespielte“ oder auch „Aktuellen Titel ansagen“. Damit dürften über 20 Millionen Songs im Auto zur Verfügung stehen.

Kofferraum: Hier passt richtig viel rein

Ungünstig für die Stadt erweist sich die Heckklappe, die nicht nach oben, sondern links zur Seite aufschwingt. So ist ordentlich Platz hinter dem Mini-SUV nötig, um an den Kofferraum zu gelangen. Beim Kofferraum zeigt der Ford EcoSport S allerdings echte Größe. Die Gepäckraumöffnung ist riesig, die Ladekante niedrig und die Ladestufe nach innen flach, so dass sich schwere Objekte, wie zum Beispiel Koffer oder Getränkekisten, einfach be- und entladen lassen.

Das Laderaumvolumen beträgt unter Berücksichtigung des Reifen-Reparatursets, je nach Neigung der Rücksitzbank, bis zu 375 Liter. Das ist mehr als bei manchem Mittelklasse-Fahrzeug. Mit umgeklappten Rücksitzlehnen wächst das Gepäckraumvolumen bis zum Dach sogar auf 1.238 Liter. Leider entsteht beim Umklappen der Rücksitze eine hohe Stufe - einen ebenen Ladeboden sucht man vergebens. Die Ladebreite beträgt zwischen den Radkästen 95 Zentimeter, maximal 1,02 Meter. Derweil beläuft sich die Ladelänge am Boden auf 69,1 Zentimeter bis zu den Rücksitzen und auf 1,37 Meter bis zu den Vordersitzen.

Fazit:

Das Warten hat sich gelohnt: Der Ford EcoSport S zeigt mit dem 140 PS starken Dreizylinder-EcoBoost-Motor, dem neu abgestimmten Fahrwerk und der überarbeiteten Lenkung seine sportliche Seele und wird dem „Sport“ in seinem Namen gerecht. Das kleine Kraftpaket besitzt dazu einen überzeugenden Benzinverbrauch. Aber für das „Eco“ im Namen sollte mindestens ein Start-Stopp-System verfügbar sein.


Technische Daten Ford EcoSport S 1.0 EcoBoost (140 PS):

Antriebsart: Frontantrieb
Hubraum Dreizylinder-Motor: 998 cm³
Leistung: 103 kW/140 PS bei 6.000 U/min
Drehmoment: 180 Nm bei 1.400-4.500 U/min
Getriebeart: 5-Gang-Handschaltgetriebe
Vmax: 188 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 11,8 Sekunden
Durchschnittsverbrauch: 5,5 l/100 km (Prognose)
CO2-Emission: 125 g/km (Prognose)
Preis: noch nicht bekannt

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Ford-Testberichte

Wer es sportlich mag: der neue Ford Focus 1.5 EcoBoost mit 182 PS weiß zu beeindrucken.

Ford Focus 1.5 EcoBoost 2015 Test: Neuer Motor für …

Um die Frage direkt zu klären: Der Ford Focus ist ein deutsches Auto? In der Tat wurde der Focus in Deutschland von Ford in Köln für alle Märkte der Welt entwickelt - und die Macher ruhten sich nicht aus, um …

Der Ford Fiesta Sport erhöht den Puls auf andere Weise.

Ford Fiesta Sport Test: Unglaublich - Buggati Veyron …

Wem der kompromisslose Ford Fiesta ST etwas zu extrem ist und wer auf Komfort im Alltag nicht verzichten möchte, für den gibt es den Fiesta Sport, der sich in der Dynamik keineswegs zurückhält. Selbstredend, …

Mini-SUVs sind im Kommen und Ford fand mit dem EcoSport den richtigen Kandidaten.

Ford EcoSport Test: Der Kleine mit dem Hang zum Großen

Der Mini-SUV auf Fiesta-Basis vereint die praktischen Vorteile eines Kompaktwagens mit der Variabilität, dem Raumangebot und dem Stil eines SUV. Zu den auffälligsten Details des 4,27 Meter langen EcoSport …

Der Vortrieb endet erst bei 248 km/h, was zügig und ohne ein merkbares Turboloch vonstatten geht.

Ford Focus ST (2013) Test: Der König ist tot, lang …

Im neuen Ford Focus ST, den wir uns in einem zweiwöchigen Test genauer zur Brust und unter die Lupe nahmen, verrichtet fortan ein 2,0 Liter großer Vierzylinder-Turbo mit 250 PS seinen Dienst - und das macht …

Der neue Ford Kuga zeigt sich jetzt als noch besserer Allrounder.

Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4 (2013): Größer, smarter und …

Das SUV-Segment boomt und Ford baut seine Modellpalette in diesem Bereich weiter aus. Die Europäer schlossen den Kuga der ersten Generation in ihr Herz: rund 300.000 Einheiten verkaufte Ford in Europa, davon …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo