Toro Rosso: Produktiver Freitag und die Rückkehr des Oktopus

, 07.10.2016

Daniil Kwjat sorgt mit einem lustigen Funkspruch und einem Dreher für Aufsehen, doch abgesehen davon startet Toro Rosso solide in den Japan-Grand-Prix

Zufrieden Mienen beim Toro Rosso nach dem Auftakt zum 17. Rennwochenende der Formel-1-Saison 2016. Carlos Sainz und Daniil Kwjat verbrachten, von kleinere Schwierigkeiten abgesehen, einen sehr produktiven und erfolgreichen Trainingstag beim Grand Prix von Japan in Suzuka. Sainz beendete den Freitag nach zweimal 90 Minuten Freiem Training in den Top 10, Kwjat fuhr auf Position 14.

Der Russe hatte während des ersten Freien mit einem Funkspruch für Verwirrung gesorgt: "Oh nein, der Oktopus ist wieder da! Es ist nur ein kleiner - ein Baby-Oktopus", hatte er an die Box gefunkt. Während die TV-Zuschauer zunächst rätselten, was damit gemeint ist, zeigte das Lachen der Toro-Rosso-Ingenieure, dass sie wussten, was Kwjat damit meint. Der klärte nach dem Training auf, dass sich Gummifetzen an der Antenne vor dem Cockpit verfangen hatten.

Diese erinnerten Kwjat, vom Fahrtwind herumgewirbelt, an einen Oktopus. Und das nicht zum ersten Mal. "2014 bei meinem ersten Rennen mit dem Team in China gab es einen großen Oktopus. Damals hat mich das richtig gestört. Heute das war nur ein kleiner", erklärt Kwjat. Seine Crew habe sich sofort an China zurückerinnert.

Ein Oktopus für den Toro-Rosso-Zoo

In der Mittagspause habe er mitbekommen, dass sein Funkspruch in den sozialen Medien abgefeiert wurde. "Das war eigentlich nur ein Scherz, der sich an meine Ingenieure gerichtet hat." Angesprochen darauf, dass das Team einen Bullen im Namen trage und auf dem Motor ein springendes Pferd abgebildet sein, meint Kwjat lachend: "Wir sind ein regelrechter Zoo."

Neben dem Oktopus machte Kwjat am Ende des ersten Freien Trainings ein Getriebeproblem zu schaffen. Im zweiten Freien Training sorgte er dann mit einem Dreher am Eingang der Start- und Zielgeraden für eine Schrecksekunde an der Box. Der STR11 überstand diesen jedoch unbeschädigt, was man von der Styroportafel, die den Anfang der DRS-Zone signalisiert, nicht behaupten konnte.

Abgesehen davon lief es für Kwjat nach eigener Aussage aber recht gut. "Wir sind mit beiden Autos gute Longruns gefahren und sind mehr oder weniger bereit." Auch Teamkollege Sainz zeigte sich sehr zufrieden. "Die Balance ist gut. Für morgen muss ich nicht allzu viel ändern", so der Spanier. Allerdings befürchtet er, dass die unmittelbare Konkurrenz am Samstag mehr zulegen kann als Toro Rosso.

Toro-Rosso-Piloten hoffen auf Regen

"In Malaysia waren wir am Freitag auch besser als am Samstag und Sonntag, daher bin ich etwas vorsichtig mit meinen Vorhersagen", so Sainz. Als positiv bewertet der Spanier des neueste Aerodynamik-Upgrade, auch wenn er Zeitgewinn auf der Uhr überschaubar sei. "Wir sind vom Abtrieb mit unserem Auto schon ziemlich am Limit. Das ist es schwierig, mehr als ein oder zwei Zehntel zu finden", sagt Sainz.

Grundsätzlich komme der kurvenreiche Kurs von Suzuka der Charakteristik des Toro Ross nach Einschätzung von Kwjat aber entgegen. "Hier wird nicht so viel Vollgas gefahren, das kommt unserem Auto entgegen", sagt er und spekuliert, wie die meisten anderen Teams hinter der Spitze auch darauf, dass die Wettervorhersagen eintreffen und am Samstag Regen kommt.

"Der Regen ist meistens ganz gut für uns", meint Kwjat. Sainz hingegen erwartet auch im Nassen keine Wunderdinge. "Es würde helfen, aber nicht viel ändern. Ich werde deshalb nicht plötzlich auf die Pole-Position fahren können", meint er. "Das beste Auto ist normalerweise auch im Regen des Beste."

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