Alonso bleibt kryptisch: "Fans werden lieben, was ich vorhabe"

, 30.10.2014

Die Gerüchte um Fernando Alonso reißen nicht ab, doch noch will sich der Spanier nicht festlegen - Einziger Hinweis: Alonso sieht sich selbst mit guten Titelchancen

Fernando Alonso bleibt der König im diesjährigen Transferschach. Seit dem angekündigten Wechsel von Sebastian Vettel ranken sich die Gerüchte um den Spanier turmhoch in den Himmel, doch noch immer lässt der Ferrari-Pilot alle Wissbegierigen am ausgestreckten Arm verhungern. Immer wieder streut er kleine Hinweise ein, die letzten Endes aber doch nichts über seine Zukunftsplanungen verraten.

"In meinem Kopf ist es schon seit vielen Monaten klar. Ich werde das Beste für mich und für Ferrari tun", unterstrich der zweimalige Weltmeister bereits vor einigen Wochen und beteuert diese Aussage auch weiterhin. Alonso betont: "Es wird keine Überraschung mehr sein, nachdem in den vergangenen fünf Wochen so viele Gerüchte aufkamen, die ein breites Spektrum an Möglichkeiten bieten."

Die Gerüchte der vergangenen Wochen zielten vor allem auf drei Varianten ab: Alonso geht zu McLaren und hofft dort auf den Honda-Effekt, Alonso nimmt ein Jahr Auszeit von der Formel 1, um dann 2016 bei Mercedes die besten Chancen auf einen dritten Titel zu haben, oder Alonso verlässt die Formel 1 sogar ganz und wechselt beispielsweise zu Porsche in die Langstrecken-Weltmeisterschaft, wo er seinem Kumpel Mark Webber folgen könnte.

Alonso möchte "definitiv dritten Titel"

Ausschließen möchte der Spanier aktuell keine Variante - auch nicht einen Ausstieg aus der Formel 1: "Ich kann im Moment gar nicht sagen, in welcher Serie ich fahren werde", lässt sich der 33-Jährige alle Optionen weiterhin offen. Dennoch deutet er an, dass seine Zukunft wohl weiter in der Königsklasse des Motorsports liegen wird: "Ich möchte definitiv den dritten Titel gewinnen, und ich bin sicher, dass ich in den kommenden Jahren die Möglichkeit dazu bekommen werde."

Die Frage dürfte nur sein: Wo? Mercedes weist Gerüchte um eine Verpflichtung des Spaniers immer wieder zurück und möchte neben Nico Rosberg auch mit Lewis Hamilton verlängern. McLaren ist aktuell die meistgenannte Variante, gilt aber auch als Risiko. Fest steht nach den Aussagen von Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bislang nur: Fernando Alonso wird die Scuderia verlassen! Oder etwa doch nicht?

"Luca hat zwar etwas gesagt, aber ich habe jeden Tag auf die Website von Ferrari geschaut, und sie haben nichts geschrieben", grinst der Spanier vielsagend und möchte auf die Aussagen seines ehemaligen Präsidenten nicht viel geben: "Im Moment besitzt das keinen Wert", stellt er klar und eröffnet damit auch wieder den Poker um ein Cockpit bei Ferrari. Doch damit hätte die Scuderia wohl ein Problem.

Bleibt der Spanier doch bei Ferrari?

Es gilt als offenes Geheimnis, dass Sebastian Vettel 2015 bei den Roten aus Maranello andocken wird. Mit Alonso und Teamkollege Kimi Räikkönen hätte man zwei weitere Piloten unter Vertrag und damit einen zu viel - außer es würde doch zum seit Ewigkeiten im Raum stehenden Vorschlag kommen, dass jedes Team drei Autos einsetzen darf. Mit Vettel, Alonso und Räikkönen wäre es für jeden Fan ein wahres Dreamteam.

Doch auch mit zwei eingesetzten Autos ist nicht in Stein gemeißelt, dass der Weltmeister von 2005 und 2006 die Scuderia endgültig verlässt. Auf die Frage, wann er denn entschieden habe, Ferrari zu verlassen, antwortet er: "Ich habe das nicht entschieden. Du sprichst etwas an, das du gar nicht weißt. Ich habe bereits in Suzuka gesagt, dass ich das tun werde, was das Beste für mich und Ferrari ist."

Von Ferrari vor die Tür setzen, lässt sich der Spanier schon gar nicht (im Raum steht laut 'auto motor und sport' beispielsweise eine Auszahlung des laufenden Vertrages): "Es geht nicht darum, was die Außenstehenden denken oder gar, was Ferrari vielleicht möchte. Am Ende des Tages ist es meine Entscheidung, was ich will und was ich für meine Zukunft tun muss. Ich muss wählen", sieht er die Stricke der Entscheidung immer noch in seiner Hand. "Alles, was in den vergangenen zwei bis drei Monaten passiert ist, läuft genau nach meinem Plan."

Alonso: "Anerkennung manchmal wichtiger als Titel"

Der Spanier weiß allerdings auch, dass er vor einer sehr wichtigen Entscheidung in seiner Karriere steht. Mit 33 Jahren ist er nicht mehr der Allerjüngste im Starterfeld und hat nur noch begrenzt Zeit, um den ersehnten dritten Titel unter Dach und Fach zu bringen. "Das ist vermutlich der Fall", muss er anerkennen. Um langfristig ein Team aufzubauen, fehlen ihm womöglich Zeit und Geduld, die beide in den vergangenen Jahren bei Ferrari arg strapaziert wurden.

Vor fünf Jahren ist er bei den Roten mit dem eindeutigen Ziel angetreten, Weltmeister zu werden. Geklappt hat es nie. "Am Ende des Tages hängt Gewinnen davon ab, ob man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist", sieht er ein, möchte seine Ferrari-Zeit aber nicht als Flopp abstempeln. Denn manchmal sei die Anerkennung von anderen Leuten viel mehr Wert als ein Weltmeistertitel - und die habe er jetzt. "Als ich im September 2009 zu Ferrari gekommen bin, hatte ich nicht den Respekt, den ich heute habe. Ich habe fünf Jahre lang nicht gewonnen, aber ich bin als Fahrer und als Mensch erwachsener geworden."

Doch um das zu erreichen, braucht es kein Topteam. Auch bei Marussia kann man viel Anerkennung bekommen, einen Titel dafür eher nicht. Und der steht in der Zukunftsplanung von Alonso weiterhin sehr hoch im Kurs. Doch ein Engagement beim inzwischen Insolventen Hinterbänkler kann man in aller Seelenruhe ausschließen, genau wie ein Engagement bei einem Team mit Mercedes-Motor, das Alonso zuletzt kategorisch ausschloss.

Alles andere bleibt offen, bis sich der Ferrari-Pilot konkret zu seiner Zukunft bekennt. "Wir führen Gespräche, in meinem Kopf ist alles klar, und irgendwann wird es kommen. Die Fans werden lieben, was ich vorhabe", kündigt er an. "Ich habe einen sehr ambitionierten Plan im Kopf, was meine Zukunft betrifft. Wenn das passiert, dann werden die Leute sehr aufgeregt sein - so wie ich. Ich freue mich sehr." Zumindest nach einer Auszeit klingen die Aussagen nicht, und Alonso will seine Fans diesbezüglich beruhigen: "Es ist unwahrscheinlich, dass das passieren wird." Fortsetzung folgt.

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