Maserati
Maserati ist ein echtes Familienunternehmen. Die Firma wurde 1914 in Bologna von den fünf Brüdern Alfieri, Ernesto, Carlo, Bindo und Ettore Maserati. Das Markenzeichen ist der Dreizack, der Tridente, der sich vom Neptunbrunnen in Bologna ableitet. Der Legende nach ist ein weiterer Maserati-Bruder für das Logo verantwortlich, Mario, der einzige, der nichts mit Autos zu tun hatte, sondern Maler war.
Maserati baute anfangs nur Rennwagen. Im Jahr 1926 gab es den ersten nennenswerten Erfolg als der erste vollständige Maserati, der Tipo 26 mit Alfieri Maserati am Steuer die Targa Florio in seiner Klasse für sich entscheiden kann. 1937 wird Maserati von Graf Adolfo Orsi aufgekauft und in sein Firmenimperium eingegliedert. Zu diesen Zeitpunkt wird auch der Firmensitz von Bologna nach Modena verlegt.
Die Hintergründe des Firmenverkaufs sind nicht ganz geklärt: Während die Firmen-Historie auf der Maserati-Website hervorhebt, dass sich das Unternehmen in keinerlei finanziellen Schwierigkeiten befunden hatte, berichten andere Quellen von der Firmenpleite und finanziellen Engpässen.
Auch nach der Übernahme durch Graf Orsi kann Maserati weiterhin durch sportliche Erfolge auf sich aufmerksam machen, beispielsweise in der Saison 1939/40 ein Sieg von Willbur Shaw bei den Indianapolis 500. Nachdem man sich bislang ausschließlich auf den Bau von Sportwagen konzentriert hatte kam 1946 mit dem Maserati A6 das erste Serienfahrzeug auf den Markt.
Die größten Erfolge im Rennsport fuhr Maserati in den 1950er Jahren ein. 1957 gewann Juan-Manuel Fangio die Formel-1-Weltmeisterschaft mit dem Maserati 250F. Für Fangio war es der fünfte WM-Titel, für Maserati der erste und es sollte der einzige bleiben. Allerdings konnte Maserati auch mehrere Erfolge als Motorenlieferant für Cooper einfahren.
1968 übernimmt Citroen die Mehrheit an Maserati. Die Mehrzahl der Modelle ist nach Winden benannt, beispielsweise der Khamsin, der Ghibli oder der Bora. Letzterer ist auch das erste Serienmodell von Maserati mit Mittelmotor. Maserati liefert auch Motoren an Citroen, die den Franzosen den Sieg bei der Rallye Marocco 1971 einbringen. Die ölkrise der 1970er Jahre fordert auch von Automobil-Herstellern Tribut und Citroen bietet Maserati wieder zum Verkauf an.
Ohne staatliche Unterstützung hätte Maserati die Pforten dicht machen müssen. 1975 kauft Alejandro de Tomaso den Sportwagen-Hersteller. Neue Modelle wie der Quattroporte III oder der Kyalami helfen dem Unternehmen dabei, finanziell wieder in sicheres Gewässer zu gelangen. Der 1981 vorgestellte Biturbo bringt den Erfolg von Maserati zurück. Der sportliche Zweitürer wird in verschiedenen Varianten bis 1999 gebaut.
Der Fiat-Konzern übernimmt im Jahr 1993 alle Aktienanteile an Maserati. Auf Basis der Biturbo-Motoren entstehen unter der Regie von Fiat der Quattroporte IV und der Ghibli II. 1997 übergab Fiat die Hälfte der Anteile von Maserati an Ferrari, ein Jahr später übernimmt Ferrari auch die restlichen Anteile an Maserati. Diese erneute Übernahme leitet eine neue Ära bei Maserati ein: Fast alles wird erneuert und modernisiert, angefangen bei der Fertigungsstraße, die viel besser auf die Arbeiter zugeschnitten ist als die alte. Auf dem Pariser Autosalon 1998 wird der 3200 GT der Öffentlichkeit vorgestellt.
Mit der Übernahme durch Ferrari geht es für Maserati steil bergauf. Modelle wie der Quattroporte Evoluzione und der Gran Turismo bringen den Sportwagenbauer aus Modena wieder auf die Erfolgsspur. Und nicht nur bei den Serienfahrzeugen stellen sich die Erfolge wieder ein. Auch im Motorsport kann Maserati mit dem MC12 wieder richtig durchstarten. 2005 gelingt mit dem MC12 das Double: Weltmeister-Titel und Konstrukteurs-Titel bei der FIA GT-Weltmeisterschaft. Im selben Jahr geht Maserati wieder zurück an Fiat, um den Börsengang von Ferrari nicht zu gefährden. Zudem zeichnet sich eine enge Kooperation zwischen Ferrari und Alfa Romeo ab. Maserati wird von Fiat als eigenständige AG wie auch Ferrari geführt.
Auch unter der Regie von Fiat geht die Erfolgsgeschichte von Maserati weiter. Die Sportwagen aus Modena begeistern nicht nur die Fachpresse, sondern feiern auch kommerzeille Erfolge. Seit 2007 ist Maserati aus den roten Zahlen und dürfte damit als konsolidiert gelten.