Der Friede von Brackley: Wolff erklärt Nulltoleranzstrategie

, 01.09.2014

Fighten ja, Foulen nein: Die Kollision zwischen Rosberg und Hamilton hatte laut Toto Wolff "Konsequenzen", ist wegen der Klarstellung aber ein "Meilenstein"

Der Friedensvertrag im "Krieg der Sterne" scheint unterzeichnet. Mercedes lässt seine Streithähne Nico Rosberg und Lewis Hamilton bis zum Saisonende weiter frei um den WM-Titel fahren - allerdings nur, wenn sie sich im internen Zweikampf freiwillig zügeln. Toto Wolff erklärt, was den beiden im Vorfeld des Italien-Grand-Prix am kommenden Wochenende deutlich gemacht wurde: "Unsere goldene Regel, dass Teamkollegen sich nicht abschießen oder kollidieren dürfen", sagt er 'Auto Bild motorsport'.

Der Mercedes-Verantwortliche wünscht sich Motorsport, wie ihn Rosberg und Hamilton in diesem Jahr bereits in Bahrain zeigten: Rad an Rad, Seite an Seite, aber ohne havarierte Boliden und mit einem Doppelerfolg als Resultat. "Es wurde mit beiden Fahrern Klartext geredet, was wir von ihnen erwarten. Es geht darum, dass wir die letzten Saisonrennen respektvoll und fair miteinander umgehen", so Wolff. Er bestätigt, dass es Konsequenzen gegeben habe, benennt diese aber nicht genauer.

Nach Informationen der 'Daily Mail' soll Rosberg, den Niki Lauda in einer ersten, aber mittlerweile revidierten Reaktion für den Crash verantwortlich machte, eine Geldstrafe in sechsstelliger Höhe gezahlt haben - geleistet für einen guten Zweck. Wolff bezeichnet die Kollision von Spa-Francorchamps als "klaren Rennunfall", sieht aber offenbar mehrheitlich den Deutschen in der Verantwortung. "Es ist hierbei egal, ob die Schuld bei dem Fahrer zu 100 Prozent liegt oder nur zu 80 Prozent", deutet der 42-Jährige an.

Für Wolff bleibt Friendly Fire in der Anfangsphase eines Rennens ein "absolutes No-Go", er glaubt aber nicht an Verschwörungstheorien, sondern an die Integrität seiner Schützlinge: "Nico hat den Unfall nicht absichtlich herbeigeführt. Das macht kein Rennfahrer, der bei Mercedes fährt." Für die Zukunft gilt die Nulltoleranzstrategie der Teamführung, aber auch die Eigenverantwortung durch freies Fahren. Wegen dieser Errungenschaften bezeichnet Wolff den Belgien-Grand-Prix sogar als "Meilenstein". Die Stimmung soll wieder gut sein.

Der Motorsport-Chef verweist auf die Mitarbeiter, die fast rund um die Uhr für den Erfolg der Silberpfeile schuften. "Und dieses Engagement kann in letzter Instanz nicht von einem unserer Fahrer weggeworfen werden", mahnt Wolff, der sich einerseits über die Publicity freut, die das Duell der Königsklasse trotz Mercedes-Dominanz gebracht hat. "Die Kontroverse gehört zur DNA der Formel 1", weiß er. "Ob es aber für das Team gut ist, dass man über einen Krieg der Sterne diskutiert? Mit Sicherheit nicht. Als Mercedes hätte ich mir diese Debatte aber gerne erspart."

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