Vettel: "Da muss man auf sein Herz hören"

, 20.11.2014

Der künftige Ferrari-Pilot Sebastian Vettel erklärt, warum er sich für eine Zukunft in Maranello entschieden hat und nicht für einen Verbleib in Milton Keynes

Red Bull ist seine zweite Familie. Und dennoch hat sich Sebastian Vettel dazu entschlossen, diese ihm wohlvertraute Umgebung zu verlassen. 2015 schließt sich der viermalige Weltmeister dem Ferrari-Team an und erfüllt sich damit einen Kindheitstraum. Was auch schon verrät: Für Vettel ist dies eine emotionale Entscheidung. Aber auch eine Entscheidung, die er sich nicht leicht gemacht hat.

Das hat der Deutsche in der Pressekonferenz vor dem Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi nochmals betont: "Ich war im Prinzip mein ganzes Leben lang mit Red Bull unterwegs. Es begann, als ich zwölf Jahre alt war. Seither wurde ich von ihnen unterstützt." Aus diesem Grund habe er eine "sehr intensive Bindung" zum Red-Bull-Personal aufgebaut. Entsprechend schwer falle ihm nun der Abschied.

Zumal Vettel die Verwirklichung der Vision ist, die Red-Bull-Oberhaupt Dietrich Mateschitz mit der Einrichtung seiner beiden Formel-1-Teams im Sinn hatte. "Ich hatte die Möglichkeit, für beide Formel-1-Teams anzutreten. Das war so nicht abzusehen gewesen, als ich damals begonnen habe", sagt Vettel. "Das Timing hat aber offenbar perfekt gestimmt und vor allem mit Red Bull hatte ich viele Erfolge."

Der Abschied fällt nicht leicht

"Speziell die vergangenen vier Jahre waren eine unglaubliche Reise", meint Vettel, der zwischen 2010 und 2013 gleich viermal in Folge den WM-Titel erzielte. Erst 2014 riss der Erfolgsfaden. "Und irgendwann hast du das Gefühl, dass du eine neue Herausforderung annehmen und etwas anderes machen willst", erklärt Vettel und fügt hinzu: "Es fühlt sich einfach so an, als wäre es an der Zeit."

Daher sei es sein Wunsch gewesen, das gemachte Nest bei Red Bull zu verlassen. Dass man ihm dabei keine Steine in den Weg gelegt habe, rechne er den Verantwortlichen hoch an. "Ich denke einfach, es ist nicht gut, Leute aufhalten zu wollen oder zum Dableiben zu zwingen, wenn sie eigentlich lieber gehen wollen", sagt Vettel. Er sei dankbar, dass ihn Red Bull nun ziehen lasse.

Auf Vettel warten damit neue Abenteuer. "Es war eine schwierige Entscheidung, aber es war keine Entscheidung gegen Red Bull, sondern für meine nahe Zukunft", erklärt er. "Da muss man einfach ehrlich sein zu sich selbst und auf sein Herz hören. Ich brauche hier nicht auf die Geschichte von Ferrari im Motorsport einzugehen. Es ist vielleicht das größte Team, für das man fahren kann."

Doch das alleine reicht dem deutschen Rennfahrer nicht aus. Vettel will Ferrari zurück auf Kurs und wieder nach vorn bringen. "Ich bin sehr gespannt und hochmotiviert", sagt er über diese neue Aufgabe. "Ich will mein Bestes geben, von ganzem Herzen. Und das Ziel ist natürlich, erfolgreich zu sein." Erst einmal absolviert Vettel am Wochenende aber noch sein letztes Rennen für Red Bull.

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