Loeb lernt den Zweikampf: "Eine großartige Erfahrung"

, 20.04.2014

Im ersten Rennen von Le Castellet erlebt Sebastien Loeb seine Feuertaufe im Zweikampf und legt sich dabei in Gabriele Tarquini gleich mit einem harten Gegner an

Nachdem Sebastien Loeb in den beiden Saisonrennen der WTCC in Marrakesch noch relativ unspektakulär in der Spitzengruppe gefahren war, erwartete ihn heute beim ersten Rennen von Le Castellet eine wichtige Lektion in der Tourenwagen-Schule. Denn nach seiner Disqualifikation im Qualifying musste Loeb das Feld von hinten aufrollen, nachdem er nur von der 17. und damit vorletzten Position startete.

Der Kampf durchs Feld, das Überholen von Gegnern, der Zweikampf Auto an Auto - das ist etwas, was Loeb aus seiner Rallye-Karriere überhaupt nicht kannte. Doch der WTCC-"Lehrling" absolvierte auch diese Prüfung - nicht zuletzt dank seines überlegenen Citroen C-Elysee - mit Bravour. "Es war eine großartige Erfahrung, ein großer Kampf, der Spaß gemacht hat", sagt er im Anschluss an das Rennen.

Schon am Start machte Loeb einige Positionen gut, anschließend kämpfte er sich recht zügig durch das Mittelfeld. Dabei bekam der neunmalige Rallye-Weltmeister allerdings auch die Tücken des Zweikampfs zu spüren, als er in einer Kurve mit dem Münnich-Chevrolet von Gianni Morbidelli aneinandergeriet. "Ich habe in der Kurve die Kontrolle über das Heck verloren. Er war direkt neben mir, und so habe ich ihn berührt."

Zur Rennhalbzeit lag Loeb dann auf Rang drei. Doch nun wartete mit Gabriele Tarquini wohl einer der härtesten Gegner im WTCC-Feld auf den 40-Jährigen. Und obwohl der C-Elysee dem Civic klar überlegen ist, tat sich Loeb schwer, am Italiener vorbeizukommen. Mehrere Angriffe wehrte Tarquini mit all seiner Erfahrung ab. "Es war schwierig, ihn zu überholen. Er hat viel Druck gemacht und seine Position gut verteidigt", muss Loeb dann auch anerkennen.

Tarquini hingegen war verwundert darüber, wie früh im Rennen Loeb in seinem Rückspiegel auftauchte. "Ich war überrascht, wie schnell Sebastien vom letzten Platz nach vorne kam. Als er zu mir aufschloss, waren noch acht Runden zu fahren", sagt der Honda-Pilot. Angesichts der verbleibenden Renndistanz und der ungleichen Waffen setzte Tarquini allerdings nicht auf bedingungslose Gegenwehr.

"Ich habe mich verteidigt, aber nicht so hart wie am Ende des Rennens. Zwei Runden vor Rennende hätte ich mich stärker gewehrt. Aber dieses Mal hatte ich keine Chance, auf Position zwei zu kommen. Dazu war der Unterschied zwischen den Autos auch zu groß", sagt Tarquini. Dennoch gelang es Loeb erst zwei Runden vor Rennende, den Italiener zu passieren.

"Es war ein unglaubliches Rennen für mich. Natürlich hatte ich mir ein Resultat in den Punkterängen erhofft, aber Platz zwei war mehr, als ich erwarten konnte", blickt Loeb auf die erste große Aufholjagd seiner WTCC-Karriere zurück. Und das beste Zeugnis stellt Altmeister Tarquini dem Lehrling Loeb aus: "Ich denke nicht, dass Sebastien von uns noch viel lernen kann. Er ist ein Kämpfer und ein guter Fahrer."

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