Melkus RS 2000: Der wiedergeborene DDR-Sportwagen im neuen Design

Die Sportwagen-Manufaktur Melkus lässt mit dem neuen RS 2000 die Legende des einzigen Straßensportwagens der ehemaligen DDR, dem Melkus RS 1000, weiterleben. Gaben die Dresdener im Jahre 2006 ihr Vorhaben bekannt und zeigten die ersten Skizzen des RS 2000, so lüftet Melkus nun das Geheimnis des Designs. Schon im November 2009 sollen die ersten Sportwagen verfügbar sein, von denen die Macher 25 Exemplare jährlich in Handarbeit herstellen möchten.

© Foto: Speed Heads

Rennwagen-Optik mit markantem Design

Die geschwungene Seitenlinie des RS 2000 erinnert an klassische GT-Fahrzeuge aus LeMans, ohne dabei altmodisch zu wirken. Dabei strahlen die ausgeprägten Rundungen an den Kotflügeln eine enorme Kraft aus. Mit Blick auf die Aerodynamik wird der Unterboden des RS 2000 komplett geschlossen ausgeführt, während die ausgeprägte Frontlippe und der Heckdiffusor zusätzlich für einen optimalen aerodynamischen Abtrieb sorgen und den Rennsportcharakter des Fahrzeugs unterstreichen. Weitere markante Designmerkmale stellen die Heckpartie mit eingesetztem Mittelteil sowie die seitlich kombinierte Luftführung für Bremsentlüftung und Motorbelüftung dar.

Als spektakulärstes Merkmal erweisen sich die am Dach angeschlagenen Flügeltüren, die Melkus vom RS 1000 übernahm. Die Flügeltüren bieten gegenüber einer normalen Coupé-Tür einen besseren Einstiegskomfort und schwenken nur wenige Zentimeter nach außen auf - ein Plus in engen Parklücken und Garagen. Auf Kundenwunsch liefert Melkus die Türen im Dachbereich mit eingefärbten Glassegmenten, die sich leicht demontieren lassen, so dass eine Targa-Variante des Melkus RS 2000 entsteht.

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Gemäß der Leichtbauphilosophie des Firmengründers Heinz Melkus, besteht die Karosserie aus Glas- und Kohlefaserwerkstoffen und das Chassis aus Aluminium. Auf diese Weise planen die Macher, ein Leergewicht von weniger als 1.000 Kilo zu erreichen. Beim Chassis griff das Unternehmen auf bewährte Technik aus ungenannter Quelle zurück, um alle sicherheitsrelevanten Komponenten aus einer erprobten Serienproduktion zu übernehmen. Das Chassis ist ein hochfestes Monocoque, das samt Carbon-Crashbox, Seitenaufprallschutz und Überrollbügel alle Tests erfolgreich absolvierte.

Für den Vortrieb des kompakten Melkus RS 2000 (3,90 Meter lang, 1,75 Meter breit und 1,12 Meter hoch) sorgt vermutlich ein 1,8 Liter großer Turbo-Vierzylinder mit rund 270 PS. Bei einem Gewicht von unter 1.000 Kilogramm würde dieses Triebwerk für satten Vortrieb sorgen, der das Leichtgewicht spurtstark nach vorne katapultieren dürfte. Für die Rennstrecke ist außerdem eine abgespeckte Version denkbar, die bis zu 320 PS leisten könnte.

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Melkus: Die Nachfahren bauen die moderne Version des DDR-Sportwagens

Für viele fast unglaublich, wurde sogar in der ehemaligen DDR ein Mittelmotorsportwagen produziert, der Melkus RS 1000. Nach der Produktion erfolgreicher Formelrennwagen in den 1960er-Jahren, wollte die damalige Rennsportlegende Heinz Melkus einen Sportwagen bauen, der sowohl im Rennsport als auch für den normalen Straßenverkehr tauglich sein sollte.

Melkus setzte seine Idee mit viel Idealismus, technischem Verstand und politischen „Kunstgriffen" im Jahre 1969 um und realisierte bis zum Jahre 1979 insgesamt 101 Modelle des RS 1000 auf Basis des Wartburg 353 mit einem flüssiggekühlten 3-Zylinder-Reihen-Zweitaktmotor. Weitere Bauteile stammten vom Trabant oder wurden in Eigenregie hergestellt. Optisch auffällig waren schon damals die sich nach oben hin öffnenden Flügeltüren.

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Der Firmengründer Heinz Melkus starb im September 2005. Peter und Sepp Melkus, Sohn und Enkel des berühmten Konstrukteurs, widmeten dem verstorbenen Rennwagenfahrer daraufhin eine auf 15 Exemplare limitierte Stückzahl des Melkus RS 1000 auf dem technischen Stand von 1979. In Zahlen ausgedrückt: eine Straßenversion mit 70 PS und eine Rennversion mit 90 PS. Damals erreichte die 850 Kilogramm wiegende Straßenversion eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h und die 680 Kilogramm leichte Rennversion mit Sportvergaser sogar 210 km/h.