SWR-Sportchef übt Kritik an Berichterstattung über DTM

, 01.12.2012

Harald Dietz ist mit den Quoten der TV-Übertragungen unzufrieden, kritisiert das Show-Event in München und beklagt das Fehlen "echter Typen"

Harald Dietz hat beim 1. 'SPONSORs'-Motorsport-Summit 2012 in Essen kritische Worte für die vergangene DTM-Saison gefunden. Unter anderem ist der Sportchef des Südwestrundfunks (SWR) unzufrieden mit den Quoten. In der Saison 2012 erzielte die ARD mit den Übertragungen im Schnitt eine Reichweite von 1,3 Millionen Zuschauern und einen Marktanteil von 9,7 Prozent. "Wir hätten uns mehr Akzeptanz gewünscht - ähnlich wie bei den Zuschauern vor Ort", sagte SWR-Sportchef Dietz, der innerhalb der ARD auch das DTM-Engagement verantwortet.

Ein Grund dafür, warum der durchschnittliche Marktanteil nicht "deutlich über zehn Prozent" lag, sei das Show-Event im Münchner Olympiastadion gewesen. "Damit tun wir uns keinen Gefallen, so wie wir es gemacht haben", sparte Dietz vor 200 Kongressbesuchern nicht mit Eigenkritik und ergänzte: "Der Zuschauer ist nicht so blöd, wie man manchmal denkt." Im kommenden Jahr steht das sportlich belanglose Event nicht mehr im Kalender und wird durch ein Rennen in Moskau ersetzt.

Dietz lieferte weitere Gründe für die schwächelnden Quoten und sprach von "Motorsportkanalisierung" und "zu vielen Veranstaltungen" im Kalender. Ein weiterer Grund für das geringe Interesse sei die Tatsache, dass "der DTM echte Typen fehlen". In der vergangenen Saison habe die Serie zwar eine zunehmende Professionalisierung bei den Autos und der Vermarktung erfahren, auf die Protagonisten habe sich das aber noch nicht ausgewirkt. Gerade bei den siegfähigen deutschen Piloten sieht er Nachholbedarf.

Dietz wagte in Essen einen Rückblick ins Jahr 2005 - eines der erfolgreichsten Jahre der Tourenwagen-Serie. Vor sieben Jahren fuhren noch ehemalige deutsche Formel-1-Piloten wie Bernd Schneider und Heinz-Harald Frentzen oder internationale Vertreter wie Jean Alesi und Mika Häkkinen in der DTM. Diese Protagonisten wurden auch abseits der Strecke "ganz anders in den Medien in Form von Spots eingebettet als heute". Dies habe auf die DTM eingezahlt.

Für den künftigen Marktanteil gibt der SWR-Mann eine klare Richtung vor: "Die DTM muss zweistellig sein, daran führt kein Weg vorbei." Dietz ist "optimistisch, dass wir das schaffen werden". Auch, weil 2012 ein absolutes Sportjahr gewesen sei und die große sportliche Konkurrenz es der DTM nicht leicht gemacht hätte.

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02.12.2012

[FONT="Verdana"]Einen weiteren Grund sehe ich darin, dass bei der DTM ausschließlich deutsche spießige Familienkutschen am Start sind. In eine solche Meisterschaft gehören geborene Rennwagen, z. B. die aus der japanischen Super-GT-Meisterschaft. Dies schon jetzt und nicht erst in einigen Jahren.[/FONT]


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