Mercedes: Warum Youngster so gern andocken

, 29.11.2012

Mercedes bietet jungen Nachwuchspiloten besondere Aussichten: DTM als sichere Bank, Formel 1 als Zukunftsperspektive - Paul di Resta das Vorbild

Im DTM-Kader von Mercedes sollen die drei Mitglieder des Juniorenprogrammes zu Starpiloten reifen. Christian Vietoris hat als erfahrenster Youngster seinen Platz bei HWA sicher, die beiden Nachwuchsfahrer Robert Wickens und Roberti Merhi bekommen weitere Chancen. Vor allem beim Kanadier war in der zweiten Hälfte der abgelaufenen Saison bereits ein positiver Trend zu beobachten. Wickens und Merhi haben noch große Ziele. Sie wollen in die Formel 1. Diese Chance kann ihnen Mercedes eher bieten als Audi oder BMW.

"Viele kommen bereits in der Formel 3 zu uns. Diese Jungs sind in dem Alter oft äußerst wissbegierig. Wir zeigen ihnen, wie sie sich am besten vorbereiten, ernähren sollten und wie sie möglichst professionell auftreten", schildert HWA-Vorstand Gerhard Ungar gegenüber 'Autosport'. Mercedes hat in den vergangenen Jahren - auch ohne offizielles Nachwuchsprogramm - einige junge Piloten in die DTM gebracht. Mit Paul di Resta gelang sogar der Sprung in die Formel 1.

"In der DTM folgt nach der Formel 3 der nächste Schritt. Sie arbeiten dann mit erfahrenen Ingenieuren zusammen. Wir ermutigen außerdem die älteren Piloten, die jungen Leute an die Hand zu nehmen. Ein echtes Mentoringsystem haben wir aber nicht", sagt Ungar. "Mercedes kann immerhin die Aussicht auf ein Formel-1-Cockpit bieten. Das haben wir anhand von Paul di Resta zeigen können. Er hat den DTM-Titel geholt und ist dann zu Force India gekommen, die mit einem Merceces-Motor fahren. Allein dies macht uns sehr attraktiv."

Unter anderem beförderte Mercedes auch Gary Paffett über die DTM in Richtung Formel 1. Der Brite konnte zwar nie ein Renncockpit ergattern, hat aber seit vielen Jahren als Test- und Entwicklungspilot bei McLaren wichtige Aufgaben. Auch bei Jamie Green hätte es ähnlich laufen können. Der Norisring-Spezialist schaffte 2004 als Mercedes-Youngster den Titelgewinn in der Formel 3 und durfte anschließend in der DTM agieren. Hätte Green in den ersten Jahren ebenso viele Siege wie Poles und somit auch den Titel geholt, wäre auch für ihn der Aufstieg in die Formel 1 möglich gewesen.

Green war 2003 in den Fokus von Mercedes gerückt, bestätigte 2004 die hohen Erwartungen und musste anschließend nur noch eine Hürde auf dem Weg in Richtung DTM meistern: eine Sichtung mit Mika Häkkinen als Referenz im DTM-Auto. "Eine Evaluierung ist sehr wichtig", sagt Ungar. "Manchmal kann man das Potenzial eines Fahrers anhand seiner Formel-3-Ergebnisse abschätzen, aber manchmal muss man einen jungen Kerl in ein DTM-Auto setzen, un es einschätzen zu können."

Ein ähnliches Szenario hatten vor der DTM-Saison 1995 (ITC) bereits die damals hoch gehandelten Piloten Jan Magnussen und Dario Franchitti erlebt. "Dario war damals in der Formel 3 deutlich schlechter gewesen als Jan, aber im DTM-Auto war er beim Test besser. Daher haben wir am Ende beide genommen", erinnert sich Ungar an den beeindruckenden Auftritt des Cousins von Paul di Resta. Franchitti schaffte zwar nicht - wie Magnussen - den Sprung in die Formel 1, aber er holte vier IndyCar-Titel und gewann dreimal das Indy 500. Auch nicht übel.

"Natürlich hat man als junger Pilot ein eindeutiges Ziel: in die Formel 1 und dort Erfolg haben", sagt der aktuelle Mercedes-Junior Christian Vietoris. "Falls das nicht klappt, dann steht natürlich der Wunsch nach einem Werkscockpit ganz oben. Mit Mercedes geht sogar beides. In der DTM kannst du beispielsweise über die Abläufe an einem Rennwochenende viel mehr lernen als in der GP2. Man wird besser vorbereitet."

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