Farfus jauchzend, Mercedes am Boden zerstört

, 29.09.2012

Der BMW-Pilot feierte in Valencia seine erste Pole-Position in der DTM, während die Titelkandidaten einen rabenschwarzen Tag erlebten - allen voran Paffett und Green

Augusto Farfus jubelte am Samstag im Parc fermé von Valencia und hatte allen Grund dazu: Für ihn persönlich ist es als Serienneuling die erste Pole-Position, das Team RBM hat erstmals den Platz an der Sonne inne und ein Brasilianer ging auch noch nie von Startplatz eins aus in ein DTM-Rennen. Und das ausgerechnet auf der Strecke, auf der Farfus schon in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) seine erste Pole-Position holte. "Was für ein fantastisches Gefühl und ich bin im Moment einfach so glücklich", jubelt er im 'Ersten'.

Er ist voll des Lobes für den BMW M3: "Das Auto war super. Es war seit der ersten Runde am Freitag perfekt und ich konnte das Tempo gehen, das ich wollte", so Farfus. Über den Circuit Ricardo Tormo jagen werden den 29-Jährigen fünf Audi-Piloten: Edoardo Mortara, Filipe Albuquerque, Adrien Tambay und Mike Rockenfeller belegen die Ränge zwei bis fünf. Das Rosberg-Duo präsentierte sich dabei erneut als stärkste Truppe aus dem Lager der Ingolstädter.

Mercedes erlebt sein Waterloo

Mortara kann mit Rang zwei einigermaßen leben: "Natürlich wollte ich wie immer auf die Pole-Position", meint der Italiener im 'Ersten' ein, räumt aber ein, dass Farfus einfach nicht zu schlagen gewesen sei. Auch Teamkollege Albuquerque sah keine Chance, den Brasilianer im Einzelzeitfahren abzufangen. "Die Pole-Position war für mich nicht drin, weil ich in Q3 in der letzten Runde einen Fehler gemacht habe und danach eine weitere fahren musste, meine Reifen waren kaputt."

Andy Priaulx machte mit Startplatz sechs einen Sahnetag der Mampaey-Mannschaft rund, Timo Scheider und Mattias Ekström unterstrichen als Achter und Neunter, dass mit ihnen in Valencia zu rechnen ist. Lange Gesichter gab es hingegen bei den Favoriten auf den Meistertitel: Der in der Gesamtwertung führende Gary Paffett schied in Abschnitt zwei als 16. aus und lag damit noch hinter Audi-Dame Rahel Frey, die zum ersten Mal in ihrer Karriere die erste Qualifying-Hürde meisterte.

Haug: "Da muss man durch"

Paffet hadert: "Wir waren einfach nicht in der Lage, Grip zu finden. Wir sind ein bisschen rangekommen, aber waren immer zu langsam", so der Brite im 'Ersten'. Er verspricht: "Wir werden morgen stärker sein." Müssen sie auch, schließlich war es für Mercedes allgemein ein schwarzer Tag: Der junge Mücke-Pilot Robert Wickens war als 14. bester Fahrer der Marke mit dem Stern, die alle sechs im ersten Abschnitt ausgeschiedenen Autos stellte. "Das Pendel schwingt einfach hin und her", pustet Norbert Haug durch.

Noch schlimmer erwischte es Jamie Green: Der Dritte in der Gesamtwertung geht morgen von Rang 18 aus ins Rennen und klagte ebenfalls darüber, dass sein Mercedes keine Haftung auf der neuen Asphaltdecke des Circuit Ricardo Tormo fand. "Man hat es bei Audi gesehen, man hat es bei jeder Marke gesehen. Da muss man durch", erklärt der Mercedes-Motorsportchef. "Wir haben nicht den richtigen Grip, das liegt vielleicht am Kurs und sieht mit vollem Auto ein bisschen anders aus", hofft Haug.

Auch Spengler enttäuscht

Er klammert sich an einen letzten Strohhalm: "Bruno Spengler ist als Zwölfter nicht meilenweit entfernt", stellt er fest. Richtig: der Kanadier blieb als Zwölfter ebenfalls unter seinen Möglichkeiten. "Es ist noch ein langer Weg bis zum Ende der Meisterschaft. Man kann nicht immer Pole-Positions fahren, denn die DTM ist eine schwierige Serie", kommentiert der BMW-Star im 'Ersten' ein unbefriedigendes Resultat und mahnt zur Ruhe: "Es hat einfach nicht gereicht und wir müssen es analysieren. Man darf sich nicht aufregen."

Jens Marquardt stimmt mit ein: "Wir hätten natürlich gerne gesehen, wenn er weiter vorne gewesen wäre. Bruno hat gezeigt, dass er mit Drucksituationen gut umgehen kann." Trotzdem zieht Spengler ein durchwachsenes Fazit und verknüpft es mit einer Kampfansage: "Ich hätte heute auf ein bessere Qualifying gehofft, aber meine Ingenieure und Mechaniker werden hart kämpfen." Am besten schon auf den ersten Metern: "Kurve eins ist ein bisschen breiter geworden", weiß Marquardt.

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