Eine durchwegs beeindruckende Studie stellte Pininfarina kurz vor dem Tod des legendären Firmenchefs Sergio auf die Räder. Der klangvolle Name Cambiano wurde vom Firmensitz der legendären italienischen Designschmiede nahe Turin abgeleitet. Technisch wie auch optisch hat das Show Car so viel zu bieten, dass man sich eine baldige Serienfertigung noch mehr als bei anderen Studien wünschen würde.
© Foto: Pininfarina
Als futuristischer Antrieb dient eine Kombination aus Elektromotoren in den Rädern und einer Jet-Turbine, die vorzugsweise mit Diesel aber auch mit anderen Kraftstoffen läuft und als Range-Extender für mehr Reichweite sorgt. Die Leistung ist ebenso imposant: 816 PS und ein maximales Drehmoment von 640 Nm. Der Sprint von 0 auf Tempo 100 ist in 4,2 Sekunden möglich, die Top-Speed beträgt 250 km/h.
Die „Elektro-Luxus-Sport-Limousine“ soll unter Beweis stellen, dass Pininfarina nicht nur in Sachen Design Trends setzen kann, sondern ebenfalls auf dem Feld der nachhaltigen Mobilität innovative Konzepte realisiert. Die geradlinigen Formen des 5,040 Meter langen, 2,000 Meter breiten und 1,360 Meter hohen Cambianos wiederum sollen allzu verspielte aktuelle Design-Trends hinterfragen.
Pure Formgebung nennt Pininfarina als absoluten Wert, der das Design in bester italienischer Style-Tradition dominiert. Der Cambiano signalisiert seinen Charakter auf den ersten Blick etwa mit der unkonventionellen Türenarchitektur: Links auf der Fahrerseite eine einzelne, rechts zwei gegenläufige Türen, die sich von dorther öffnen, wo das Auge vergeblich eine B-Säule sucht. Weitere Akzente setzen die 21 Zoll großen Felgen.
© Foto: Pininfarina
Bei der Ausgestaltung des edlen Innenraums halfen Größen mit wie der spanische Künstler Javier Fernandez, der renommierte italienische Holzverarbeiter Riva oder der Schweizer Uhrenproduzent Bovet 1822, der den herausnehmbaren, von Pinifarina entworfenen Chronographen „Cambiano“ beisteuerte. Das Intrerieur besticht durch einen Holzfußboden und in den Türen. Displays im Sichtfeld des Fahrers zeigen unter anderem die Geschwindigkeit, die Füllstände von Tank und Batterie, die Kraftverteilung und die Navigationshinweise an.
Am beeindruckendsten ist jedoch das Antriebskonzept, das trotz der enormen Leistungsdaten bereits die Euro 6-Norm erfüllen könnte. Im reinen Elektromodus sollen dank hochmoderner Lithium-Ionen-Akkus beeindruckende 205 Kilometer möglich sein. Gemeinsam mit dem Dieselvorrat für die Jet-Turbine summiert sich die mögliche Reichweite des 1.695 Kilogramm schweren Cambianos auf stolze 800 Kilometer. Ihr niedriges Gewicht verdankt die Studie dem großzügigen Einsatz von Carbon und Aluminium.
Traditionsgemäß ließ Pininfarina die Sportlichkeit des Fahrzeugs nicht außer Acht. Zwar kann sich der Fahrer im „Ecocity“-Modus absolut schadstofffrei durch die Großstadt bewegen, während die Macher im „Snow/Ice“-Modus Wert auf maximale Traktion legen und schließlich im „Sport“-Modus den Fahrspaß in den Vordergrund rücken.
Weitere Steigerung: Ein „Drift“-Modus nutzt die Möglichkeiten der vier einzeln ansteuerbaren Radnabenmotoren, um den Fahrspaß weiter zu steigern - ein eindrucksvoller Beweis, dass sich nachhaltige Mobilität und Freude an der Fortbewegung nicht ausschließen müssen.
