Der neue MINI: Ein mehr als würdiger Nachfolger

, 12.02.2004

Was 1964 dem Mini Cooper in der Hatz nach Monaco zum Sieg verhalf, ist noch immer eines der wichtigsten Grundelemente des MINI Cooper: Mit seinen kompakten Außenmaßen wieselt er breitspurig und mit langem Radstand in unnachahmlicher Manier um die Ecken. Ein Fahrverhalten, das geradezu nach sportlicher Fortbewegung ruft. Kein Auto ist sich über 40 Jahre so treu geblieben wie der MINI.


Als der bekannteste Kleinwagen der Welt 1957 konzipiert wurde, stand sein Name schon fest. Leonard Lord, damals Chef der British Motor Corporation (BMC), gab Alec Issigonis den Auftrag, eine Miniaturversion des Morris Minor zu entwickeln. Das war der Ursprung der Bezeichnung Mini, abgekürzt für Miniaturversion. Grund für die Entwicklung des Kleinwagens war die Suez-Krise. Der ägyptische Präsident Nasser schloss 1956 den Suez-Kanal, die Kraftstoffversorgung von Europa wurde knapper und England rationierte das Benzin auf zehn Gallonen pro Monat. Als der Wagen am 26. August 1959 in den Verkauf ging, kam er zunächst in zwei Varianten auf den Markt: als Morris Minor und als Austin Seven. 1962 entfiel der Name Seven und das Auto wurde zum Austin Mini. Diese Bezeichnung war derart erfolgreich, dass sieben Jahre später alle Markennamen wegfielen und der Mini nur noch Mini hieß.

Der Mini: Automobiler Ausdruck einer ganzen Generation

Ganz anders als von seinen Vätern ursprünglich beabsichtigt, wurde der Mini aber nicht wegen seines genügsamen Umgangs mit Kraftstoff zum Welterfolg. Denn als die Tanker wieder ausreichend Sprit lieferten und die anderen Kleinwagen in Europa bald vom Markt verschwanden, feierte der Mini Erfolg um Erfolg. Das lag einerseits an dem einmaligen Konzept, das zum automobilen Ausdruck der „Swinging Sixties“ wurde. Andererseits an den sportlichen Lorbeeren, die der große Kleine reihenweise als Mini Cooper einfuhr. „Der Mini sah nicht nur aus wie ein Gokart, er fuhr sich auch so – schnell, sportlich und unschlagbar agil“, so der MINI Chef-Designer Gert Hildebrand. „Der lange Radstand und die kurzen Überhänge, das Verhältnis Oberbau zu Unterbau, der kleinstmögliche Grundriss bei größtmöglichem Innenraum, all das war und ist einzigartig für den Mini. Und in der Formensprache seiner Front verkörpert er die ideale Kombination von Mann, Frau und Kind. Das breite Dach schützt wie die breiten Schultern eines Mannes, bei dem sich auch Frauen geborgen fühlen, und gleichzeitig will man ihn knuddeln wie ein Kind.“


Der MINI: Eine zukunftsorientierte Neuauflage eines Originals

All dies gilt Wort für Wort auch für den MINI von heute. Dass erneut wieder hunderttausende von Autokäufern daran Geschmack finden, hat einen einfachen Grund: Das Rezept ist immer noch das unübertrefflich gleiche, veredelt mit den Zutaten von heute. Der MINI ist eine zukunftsorientierte Neuauflage eines Originals. Einerseits präsentiert er in vielerlei Hinsicht das Beste an Technik, das in diesem Segment heute möglich ist, andererseits finden sich die Gene und die Charakteristik des Ur-Mini in vielen emotionalen Komponenten wieder. Gleichzeitig trägt er in seinen Dimensionen den heutigen Standards in allen wichtigen Eigenschaften wie Sicherheit, Fahrdynamik, Flexibilität und Individualisierung deutlich Rechnung. Der MINI ist ein vollwertiger Viersitzer, Ausdruck eines modernen, urbanen Lebensstils, der jenseits von Mode und Zeitgeschmack den Erwartungen der Kunden im neuen Jahrtausend Rechnung trägt. Er verkörpert die Lust am Leben, verbindet Klassen, Länder, Generationen und ist das genaue Gegenteil eines Statussymbols.

Die Legende lebt: Der MINI Cooper S

Der MINI hat noch etwas geerbt: das unverwechselbare Fahrerlebnis, das John Cooper schon vor 44 Jahren zu Sportwagen ganz eigener Art inspirierte. Auch diese haben ihre Nachfolger gefunden – den MINI Cooper und den MINI Cooper S. 1964 gewann Patrick Hopkirk mit dem damaligen S-Modell die Rallye Monte Carlo, schrieb damit Motorsportgeschichte und brachte Generationen von begeisterten Autofahrern auf den Geschmack sportlicher Fortbewegung auf vier Rädern.


40 Jahre danach ist es genau dieser Charakter, der dem MINI Cooper S zu enormer Beliebtheit verhilft. Das geniale Fahrzeug- und Antriebskonzept wurde beibehalten, doch unter der gewölbten Haube des stärksten MINI Cooper S in der Markengeschichte sorgt modernste Fahrzeugtechnik für maximalen Fahrspaß und optimale Insassensicherheit. Mit einer Motorleistung von 163 PS/120 kW und einem maximalen Drehmoment von 210 Newtonmetern ist die exklusive Fahrmaschine 218 km/h schnell und beschleunigt innerhalb von 7,4 Sekunden von Null auf Tempo 100.

Kurvenstar mit Gokart-Feeling

Agilität und direktes Handling sind zwei der großen Stärken, die alle MINI Modelle gemein haben. Durch das Sportfahrwerk „Plus“ ist der MINI Cooper S noch direkter auf die Bedürfnisse engagierter Fahrer abgestimmt, auf kurvenreichen, verwinkelten Landstraßen wie auf langen, schnellen Autobahnpassagen. Es zeichnet sich im Vergleich zum Sportfahrwerk des MINI Cooper durch verstärkte Stabilisatoren und eine straffere Federabstimmung aus. Die McPherson-Federbeine vorne in Verbindung mit dem verstärkten Stabilisator sowie die sehr direkte elektro-hydraulische Lenkung vermitteln das Gokart-ähnliche Fahrgefühl, das MINI Freunde seit jeher lieben.

Die Power-Schmiede: John Cooper Works

Bis heute ist der Name Cooper eng mit der Marke MINI verbunden. Noch bevor der neue MINI im Jahr 2001 auf den Markt kam, hatte Mike Cooper, Sohn des legendären John Cooper, schon eine leistungsgesteigerte Version im Kopf. Parallel zur Serienentwicklung des MINI startete Mike Cooper mit der Weiterentwicklung des Antriebs der Serienversion. Daraus entstanden zwei attraktive John Cooper Works Tuning-Versionen der Modelle MINI Cooper und MINI Cooper S. Sie unterscheiden sich von den Serienmodellen vor allem durch die gesteigerte Motorleistung und das höhere Drehmoment.


MINI Cooper S mit 200 PS

Der John Cooper Works Tuning-Satz für den MINI Cooper umfasst unter anderem einen modifizierten Zylinderkopf mit höherer Verdichtung, eine veränderte Motorelektronik sowie einen speziellen Luftfilter und Endschalldämpfer. Der Umbau beschert dem MINI Cooper eine Maximalleistung von 126 PS (93 kW), macht ihn 204 km/h schnell und lässt ihn binnen 8,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Das Top-Modell MINI Cooper S wird durch einen noch leistungsfähigeren und schneller drehenden Kompressor zu einer exzellenten Fahrmaschine: 200 Pferdestärken (147 kW) bei 6.950 U/min machen das Kraftpaket 226 km/h schnell. Das satte Drehmoment von 240 Nm katapultiert den stärksten MINI in nur 6,7 Sekunden auf Tempo 100.


Zurück: Wie der Mini Cooper zur Rallye-Legende wurde

2 Kommentare > Kommentar schreiben

12.02.2004

Der neue Mini gefällt mir um ein vielfaches besser als sein Vorgänger. Er wirkt weitaus sportlicher und dynamischer. Die Lufthutze und die zwei mittig angebrachten Auspuffrohre tragen unter anderem viel dazu bei. Mit dem Spitzenmodell, dem Cooper S haben sie ein kleines Geschoss gezaubert. 200 PS in einem Mini - damit kann man sich wirklich sehen lassen. Trotz allem ist der Mini meiner Meinung nach immer noch eine Frauendomäne. Aber mit dem Cooper S werden sie wahrscheinlich auch ein paar Männer zum Kauf anregen können. Wo bekommt man schon 200 PS in einem Kleinwagen geboten, der zudem auch noch gut aussieht?

23.02.2004

Naja, der Ur-Mini war auf jeden Fall ursprünglicher, rauher, lauter, direkter. Der neue ist ein Spitzenauto, aber er wird ziemlich sicher keine Legende wie es der originale ist. Auch wenn BMW sich bei der Neuauflage stark an die Vorgaben des Orginals gehalten hat wird der neue Mini viel stärker den Regeln des Marktes unterworfen sein als es der alte war. Dieser wird bestimmt nicht 40 Jahre nahezu ohne Änderung gebaut werden können. Das ändert an den Qualitäten des neuen nichts, er ist immer noch ein Spaßauto par excellence. Und als Cooper S Works auch richtig gut motorisiert (der alte hat soviel Leistung allerdings aufgrund geringeren Gewichts nie gebraucht).


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