Nach 25 Jahren Funkstille kehrt der Honda Prelude zurück. Sofort liegt wieder dieses Knistern in der Luft, das nur echte Sportcoupé-Ikonen erzeugen können. Eine Rückkehr voller Mut; denn solche Zweitürer sind längst rar geworden. Und doch wagen es die Japaner, dieses Kapitel neu zu schreiben. Was das Comeback so besonders macht und warum die neue Generation mehr zu bieten hat, als viele vermuten, zeigt der Honda Prelude 2026 Test. Die Antworten offenbart der Prelude erst, wenn sich das volle Potenzial seines Fahrwerks entfaltet.
Der neue Honda Prelude besticht durch ein ziemlich cooles Design. Die niedrige Front mit den schmalen LED-Scheinwerfern wirkt kraftvoll, ohne aggressiv zu sein. Ein schwarz verchromter Kühlergrill, leicht ausgestellte Radkästen und die markant konturierte Motorhaube setzen weitere Highlights, während die bündigen Türgriffe und die fließenden Flanken das Coupé schlank und elegant erscheinen lassen. Die 19 Zoll großen Leichtmetallfelgen und die blauen Bremssättel wirken wie sportliche Accessoires, durch die der kompakte Sportler zu einem kraftvollen Statement auf der Straße avanciert.
© Foto: Honda
Auch das Heck des Honda Prelude 2026 beeindruckt auf den ersten Blick. Die durchgehende LED-Leiste erzeugt eine unverwechselbare Lichtsignatur. Der fließende Übergang vom Dach zur Heckklappe unterstreicht die Harmonie des Designs. Jeder Blickwinkel offenbart neue Nuancen und selbst in Bewegung wirkt das Coupé leicht, agil und dynamisch. Keine Frage, der Prelude stellt ein Sport-Coupé dar, das eine regelrechte Begeisterung für Ästhetik vermittelt.
Antrieb Honda Prelude e:HEV: Eine Hybrid-Kraft, die unter die Haut geht
Unter der Karosserie des neuen Honda Prelude 2026 arbeitet der hochentwickelte e:HEV-Vollhybridantrieb, der einen 2,0-Liter-Benziner (105 kW/143 PS) mit zwei kompakten Elektromotoren und einer 1,1-kWh-Batterie kombiniert. Der Benziner treibt in den meisten Situationen nicht direkt die Räder an, sondern fungiert als Generator für den Elektromotor, der den Strom an die antriebsgebende E-Maschine weiterleitet. Je nach Fahrsituation kann der Benziner die Vorderräder auch direkt antreiben, wenn maximale Leistung gefordert ist.
Der Elektromotor liefert 135 kW/184 PS und sofort anstehende 315 Nm Drehmoment, was sich besonders bei der Beschleunigung bemerkbar macht; denn hier zählt mehr das Durchzugsvermögen aus dem Drehzahlkeller heraus als die Höchstgeschwindigkeit.
In 8,2 Sekunden beschleunigt der Prelude von 0 auf 100 km/h, die Spitze liegt bei 188 km/h. Das sind Zahlen, die nicht zeigen, wozu der Prelude tatsächlich fähig ist. Spürbar ist vor allem die lineare Kraftentfaltung, die das Fahren präzise, kontrolliert und gleichzeitig aufregend macht, besonders auf kurvigen Landstraßen, wo das Drehmoment sofort anliegt.
© Foto: Manuel Portugal, Honda
Honda Prelude S+ Shift: Virtuelle Gänge für echtes Adrenalin
Ein echtes Highlight stellt beim Honda Prelude die neue „S+ Shift“-Technologie dar, welche die Lenkradwippen in ein virtuelles 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe mit festen Übersetzungsstufen verwandelt, obwohl der Antrieb stufenlos arbeitet. Jeder virtuelle Gangwechsel wird durch Sound, Drehzahl und Motorimpulse simuliert, inklusive Kick beim Runterschalten, Hochdrehen der „Gänge“ und mitreißendem Zwischengas. Die Active Sound Control sorgt dabei für das authentische Motorsound-Erlebnis, das jeden Gangwechsel spürbar macht.
Die „Gangwechsel“ fühlen sich überraschend echt und emotional an. Einziger Wermutstropfen: Ein manuell gewählter Gang lässt sich nur wenige Sekunden halten, bevor das System wieder übernimmt. Dennoch macht S+ Shift das Fahren des Honda Prelude emotional greifbar und intensiviert die Verbindung zwischen Fahrer und Fahrzeug.
Fahrwerk: Der Honda Prelude 2026 giert nach Kurven
Das Fahrwerk des Honda Prelude basiert auf dem Honda Civic Type R, ist aber für den Prelude zwischen Komfort und Sport abgestimmt. Jede Kurve, jede Bodenwelle wird spürbar, nie unangenehm. Die präzise Lenkung und der hohe Grip erlauben es, mit maximaler Geschwindigkeit aus Kurven heraus zu beschleunigen. Schnelle Richtungswechsel stellen eine der großen Stärken des Prelude dar.
Der Agile Handling Assist (AHA) verbessert zudem das Lenkverhalten, indem das System die kurveninneren Räder leicht und für den Fahrer unbemerkt abbremst. Das unterstützt beim Einlenken spürbar die Drehung des Fahrzeugs und sorgt für ein Plus an Stabilität. Die Fahrerassistenzsysteme greifen darüber hinaus nur diskret ein, so dass der Fahrspaß erhalten bleibt.
© Foto: Manuel Portugal, Honda
Fahrmodi Honda Prelude: Vom Cruisen bis zum Sport-Kick
Der Honda Prelude passt sich mit seinen vier Fahrmodi nahtlos an jede Fahrsituation und Stimmung des Fahrers an. Im Comfort-Modus erlebt der Fahrer ein entspanntes, ruhiges Fahren: Die Dämpfer sind weich abgestimmt, die Lenkung leichtgängig und der Motorsound dezent, während S+ Shift niedrige Drehzahlen priorisiert und eine sanfte Beschleunigung ermöglicht. Ideal zum Cruisen.
Im GT-Modus, der Standard-Einstellung beim Fahrzeugstart, bietet der Prelude die perfekte Balance zwischen Dynamik und Komfort: Die Gasannahme ist sportlicher, die Dämpfer ein wenig straffer abgestimmt, um sowohl kurze Sprints als auch Langstreckenfahrten dynamisch zu erleben. Dabei zeigt sich der Vollhybrid besonders effizient: Ein durchschnittlicher Verbrauch von 5,2 Litern auf 100 Kilometern nach dem praxisnahen WLTP-Zyklus ist ein guter Wert für ein Sportcoupé. Sogar bei zügiger Fahrt sind im Mittel in der Praxis 5,8 Liter pro 100 Kilometer möglich - im Alltag vermutlich noch sparsamer.
Wer es besonders agil und direkt mag, wählt den Sport-Modus: Der Antrieb reagiert sofort, die Dämpfer sind härter eingestellt, der Sound kraftvoller und die Lenkung direkter. S+ Shift steigert hier die Dynamikempfindung zusätzlich, so dass sich Kurven mit hoher Geschwindigkeit und maximaler Kontrolle durchfahren lassen. Der Prelude zeigt sich in Kurven fast übermotorisiert, da das Fahrwerk jede Kurvengeschwindigkeit mühelos ausnutzt.
Der Individual-Modus erlaubt es schließlich, alle Parameter dem persönlichen Geschmack anzupassen: Gasannahme, Lenkung, Dämpferverhalten, Sound und weitere Eigenschaften lassen sich auf den eigenen Fahrstil abstimmen und verwandeln jede Fahrt in ein maßgeschneidertes Fahrerlebnis.
© Foto: Manuel Portugal, Honda
Ohne aktiviertes S+ Shift dienen die Lenkradwippen zur Einstellung der sieben Rekuperationsstufen, die das Bremsen über Energierückgewinnung fein dosierbar machen. Das One-Pedal-Driving funktioniert in der höchsten Stufe fast bis zum Stillstand, während der Segel-Modus den Prelude nur mit Schwung gleiten lässt und so Effizienz und Komfort erhöht. Auf kurvigen Straßen lässt sich allein durch die Rekuperationsstufen fließend und dynamisch fahren und jede Kurve maximal auszunutzen.
Innenraum Honda Prelude: Sportlich fokussiert und klar auf den Fahrer ausgerichtet
Der Innenraum des Honda Prelude 2026 überrascht mit einer Atmosphäre, die sportliche Fokussierung und gehobene Materialanmutung verbindet. Entscheidend ist die Mischung aus weich gepolsterten Oberflächen an allen relevanten Kontaktpunkten und einer robusten Materialauswahl im unteren Bereich. Das unten abgeflachte Lederlenkrad mit einer markanten 12-Uhr-Naht und den Schaltwippen vermittelt sofort das Gefühl, die Maschine zu führen, nicht zu verwalten.
Bewusst unterscheiden sich der Fahrer- und der Beifahrersitz: Der Fahrersitz ist straffer, mit ausgeprägteren Seitenwangen für mehr Halt auf kurvigen Strecken, während der Beifahrersitz etwas weicher und offener geformt ist, um den Alltagskomfort zu steigern. Beide Sitze überzeugen mit einer ausgezeichneter Polsterung, viel Seitenhalt und genug Platz selbst für Menschen von rund 1,90 Metern Körpergröße. Im Fond hingegen werden die Grenzen des sportlichen 2+2-Konzepts sichtbar: Die flache Dachlinie sorgt dort für knappe Kopffreiheit. Erwachsene passen nur für sehr kurze Strecken auf die Rücksitze, während Kinder problemlos Platz finden.
Infotainment Honda Prelude: Technologien, die verbinden
Im Bereich Infotainment zeigt sich der Honda Prelude intuitiv bedienbar. Der reaktionsschnelle 9-Zoll-Touchscreen (22,9 Zentimeter) ist klar strukturiert. Apple CarPlay und Android Auto gehören ebenso zur Serienausstattung wie eine induktive Ladeschale für das Smartphone und das Navigationssystem, das fortan die Routenführung mit 3D-Stadtgrafiken und lebendigeren Farben erleichtert. Zur Konnektivität stehen außerdem zwei USB-C-Anschlüsse zur Verfügung. Häufig genutzte Funktionen sind über One-Touch-Icons schnell erreichbar.
© Foto: Honda
Das digitale 10,2-Zoll-Cockpit (25,9 Zentimeter) zeigt derweil alle relevanten Informationen klar an und bietet je nach Fahrmodus eine wechselnde Farbwelt. Besonders auffällig wird die Darstellung im S+ Shift-Modus, in dem die Leistungsanzeige zum virtuellen Drehzahlmesser wird.
Es geht noch mehr: Ein WiFi-Hotspot befindet sich an Bord, während die App „My Honda+“ das Smartphone in eine Fernbedienung für den Honda Prelude verwandelt. So lässt sich zum Beispiel das Smartphone als digitaler Schlüssel nutzen. Das Orten des Prelude ist über das Smartphone ebenso möglich wie das Abrufen wichtiger Fahrzeugdaten, die Fernverriegelung und vieles mehr.
Kofferraum Honda Prelude: Überraschend großzügig
Der Kofferraum des Honda Prelude fällt überraschend groß aus und vor allem breit geschnitten und mit einer mächtigen Öffnung, die das Einladen erleichtert. Die Ladekante liegt zwar hoch und dahinter befindet sich eine deutliche Stufe, doch die riesige Grundfläche macht das schnell wett. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, entsteht eine fast ebene, nur leicht ansteigende Ladefläche, die den verfügbaren Raum von 264 Liter auf beachtliche 663 Liter erweitert. Damit bietet der Prelude genügend Platz für große Taschen, Sportausrüstung oder sperrige Gegenstände, was dem Prelude von außen nicht anzusehen ist.
Sicherheit: Die schleicht sich im Honda Prelude dezent ein
Im Honda Prelude 2026 sorgen die „Honda Sensing“-Systeme für Sicherheit, ohne den Fahrer zu bevormunden. Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer werden frühzeitig in heller und dunkler Umgebung erkannt, um bei drohenden Kollisionen automatisch einen Bremseingriff auszulösen. Wie ein unsichtbarer Copilot unterstützen ferner die adaptive Geschwindigkeitsregelung, der Spurhalte- und der Toter-Winkel-Assistent den Fahrer dezent. So fügt sich die Technik nahtlos ins Fahrerlebnis ein, verstärkt das dynamische Handling und macht jede Fahrt souverän und entspannt zugleich.
© Foto: Manuel Portugal, Honda
Honda Prelude 2026 - Fazit und Preis:
Der neue Honda Prelude 2026 ist ein Sportcoupé, das sofort begeistert: präzises Handling, ein souverän abgestimmtes Fahrwerk und ein Hybridantrieb, der jede Kurve mit linearer Kraftentfaltung belohnt. Dabei lässt sich deutlich spüren, dass im Prelude noch mehr Potenzial steckt. Der Motor aus dem Honda Civic Type R oder sogar eine vollelektrische Variante würden den Prelude mühelos in die Liga echter Sportwagen-Highlights katapultieren.
Doch bereits jetzt vereint der Prelude Optik, Technik und Fahrspaß auf eine Weise, die jede Fahrt zu einem Erlebnis macht. Mit einem Einstiegspreis von 49.500 Euro bietet der Honda Prelude zudem bereits serienmäßig eine ausgesprochen umfangreiche Ausstattung.
Technische Daten Honda Prelude e:HEV:
Länge x Breite x Höhe: 4,525 x 1,880 x 1,349 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 2,076 Meter)
Radstand: 2,604 Meter
Leistung Elektromotor: 135 kW/184 PS
Drehmoment Elektromotor: 315 Nm
Hubraum Vierzylinder-Benzinmotor: 1.993 cm³
Leistung Benzinmotor: 105 kW/143 PS bei 5.900 U/min
Drehmoment Benzinmotor: 186 Nm bei 4.500 U/min
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: e-CVT (stufenloser Direktantrieb)
Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,2 Sekunden
Kraftstoffverbrauch (WLTP): 5,2 l/100 km
CO2-Emission (WLTP): 117 g/km
Emissionsklasse (Abgasnorm): Euro 6e-bis
CO2-Effizienzklasse: D
Leergewicht (nach EG): 1.545 Kilogramm
Kofferraumvolumen: 264 - 663 Liter
Preis: ab 49.500 EUR































