Baumgartner: Formel-1-Fahrer sind keine Helden

, 15.06.2014

Felix Baumgartner wurde nach seinem Stratosphärensprung als Held gefeiert, weil er überlebt hat - In der Formel 1 sei dieser Reiz heute nicht mehr ausschlaggebend

Am 27. Oktober 2012 ist Felix Baumgartner mit einem Fallschirm in Richtung Erde gesprungen - eine wahre Heldentat in den Augen vieler. Es gab jedoch Zeiten, da wurden auch Rennfahrer als Helden verehrt. Heutzutage ist der Motorsport sicherer geworden - für Baumgartner ein Mitgrund für diese Entwicklung: "Die Formel 1 generiert ihren Reiz heute über die Unterhaltung, das Mitfiebern mit einem Fahrer oder einem Team", erklärt er gegenüber 'Die Welt': "Aber nicht mehr durch das Risiko zu sterben. In diesem Umfeld ist es sehr schwer, zu einem Helden zu werden."

Letztlich hänge es aber von der Definition des Begriffs ab: "Wer ist ein Held? Ein Mensch, der etwas Außergewöhnliches macht. Das kann ein Feuerwehrmann oder ein Rettungssanitäter sein. Nach dieser Definition würde ich Formel-1-Piloten nicht dazuzählen. Sie sind Profis, die ihre Autos beherrschen und mit großer Disziplin ihren Beruf ausüben." Die Zeiten, in denen Rennfahrer auf der Strecke gestorben sind, seien zum Glück vorbei, nichtsdestotrotz: "Für mich war Ayrton Senna einer der letzten Helden im Formel-1-Sport. Er hatte alles: Talent und Charisma."

Am kommenden Wochenende kehrt die Königsklasse in Baumgartners Heimat Österreich zurück. "Zunächst einmal ist es eine tolle Sache, dass es Herrn Mateschitz gelungen ist, wieder ein Formel-1-Rennen nach Österreich zu holen", findet der Extremsportler. "Trotzdem glaube ich nicht, dass der Grand Prix eine Aufmerksamkeit generieren wird wie mein Sprung. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Motorsport bedient ein sehr spezielles Publikum, bei mir damals war es ein globales Ereignis", meint der 45-Jährige.

"Danach hat mir der Scheich von Kuwait erzählt, dass er mit seiner ganzen Familie vor dem Fernseher gesessen und mitgefiebert hat", berichtet Baumgartner. Es gebe wenige Dinge, die die Menschen heute noch faszinieren. "Die Leute sehnen sich nach Helden und Heldentaten. Als ich nach meinem Stratosphärensprung auf der Erde angekommen war und die ersten Schritte gemacht habe, hatten viele Leute Tränen in den Augen. Sie waren erleichtert, dass ich überlebt hatte."

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