"Klasse hinbekommen": Vettel flüchtet sich in Sarkasmus

, 27.07.2014

Nachdem Sebastian Vettel in Ungarn mit dem Safety-Car, technischen Problemen und einem eigenen Fehler zu kämpfen hatte, flüchtet sich der Weltmeister in Sarkasmus

Es läuft in dieser Saison einfach nicht rund bei Sebastian Vettel. Während Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo in Ungarn bereits seinen zweiten Saisonsieg feiern durfte, kam der amtierende Weltmeister erneut nicht über Rang sieben hinaus. Der Heppenheimer ärgert sich dabei vor allem über das Safety-Car, das zu einem für ihn unglücklichen Zeitpunkt auf die Strecke kam, und über das, was danach passierte.

"Beim Restart haben wir es klasse hinbekommen und man hat mich in einem Mapping gelassen, bei dem ich keine Batterie hatte", erklärt Vettel mit einem stark sarkastischen Unterton gegenüber 'RTL' und ergänzt: "Im Prinzip hatte ich nur die Leistung vom Motor, was natürlich grandios war, um zwei Plätze zu verlieren."

"Dann kommt mein Dreher dazu. Ich wusste, dass ich früher aufs Gas muss, um den Mercedes hinter uns zu halten, und es war dann etwas zu weit. Ich glaube, es hat im Endeffekt aber nicht den Bock fett geschossen, ich denke, ein Platz mehr wäre vielleicht drin gewesen", so der Weltmeister, der in der WM immer weiter hinter Ricciardo zurückfällt und nun bereits 43 Zähler hinter dem Australier liegt.

Ricciardo siegt, Vettel dreht sich

Dabei sprach in Ungarn eigentlich alles für Vettel, am Samstag hatte sich der 27-Jährige auf einem starken zweiten Platz qualifiziert. Auf die Frage, warum Ricciardo ihn heute trotzdem so deutlich geschlagen hat, antwortet der Weltmeister: "Ich denke, das ist ganz einfach: Das Safety-Car kam einen Tick zu spät, wir waren schon an der Boxeneinfahrt vorbei."

"Damit war die beste Position weg, ich glaube Daniel kam dann mit ein bisschen Abstand als Erster an die Box. Dass das Safety-Car dann gleich nach der ersten Kurve wartet und das Feld einbremst, war natürlich für die ersten Vier in dem Moment ein Nachteil", erklärt Vettel. Dass der Heppenheimer sich anschließend nach einem Fahrfehler auch noch drehte, passte da irgendwie ins Gesamtbild.

"Er kam mit einem Rad auf den Teppich und hatte Glück, dass er nicht an die Mauer geschlagen ist", berichtet Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky' und ergänzt: "Das hat er großartig abgefangen. Leider hat das die Reifen zerstört und seine Strategie beeinflusst. Aber es war eine fantastische, entschlossene Fahrt gegen Bottas am Ende, ihn nicht passieren zu lassen."

Wird nach der Pause alles besser?

Doch auch das Lob seines Chefs kann Vettels Miene nicht sonderlich aufhellen. "Ich glaube, heute war es einfach die Frage, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein", erklärt er und fügt hinzu: "Wie gesagt: Im ersten Rennabschnitt haben wir uns da etwas schwergetan beziehungsweise waren einfach in einer unglücklichen Situation. Ich glaube, man hat gesehen, dass die Mercedes auch Schwierigkeiten hatten, nach vorne zu kommen - und wenn die sich schon schwertun, dann wir umso mehr."

Horner schiebt derweil noch einmal ein paar aufmunternde Worte hinterher: "Sebastian hatte in der ersten Hälfte so viel Pech, aber ich bin sicher, dass er in der zweiten Saisonhälfte mit einem Knall zurückkommt." Nun steht allerdings erst einmal die Sommerpause an, die Vettel wohl dringend brauchen kann. "Ich denke, es tut allen gut. Es war eine harte erste Saisonhälfte", so der viermalige Weltmeister.

Marc Surer weiß allerdings, dass ein weiterer Rückschlag das letzte war, was Vettel gebrauchen konnte. "Das ist sehr unangenehm. Das wäre jetzt genau das Ergebnis gewesen, was er gebraucht hätte, um dann voll motiviert in die zweite Hälfte zu gehen", erklärt der 'Sky'-Experte und ergänzt: "Und das ausgerechnet sein Teamkollege gewinnt, das tut weh. Auch wenn er das nie zugeben würde."

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