Webber über Jugendwahn: Wäre früher unmöglich gewesen

, 24.09.2014

Mark Webber meint, dass die Formel 1 für einen 17-Jährigen früher zu anstrengend gewesen wäre - Ein junger Einstieg bedeute außerdem nicht zwingend Erfolg

In der kommenden Saison wird ein neuer Altersrekord in der Formel 1 aufgestellt, denn Max Verstappen wird im Alter von 17 Jahren für Toro Rosso debütieren. Ein Teenager in einem Hochleistungsboliden der Königsklasse - das wäre vor zwanzig Jahren noch undenkbar gewesen. "In den 1992er-Williams von Nigel Mansell hätte man keinen 17-Jährigen reingesetzt", erinnert sich Ex-Red-Bull-Fahrer Mark Webber gegenüber 'Sportmagazin'.

"Das wäre schon physisch unmöglich, es hätte den Jungen zerstört", ist sich der Australier sicher und erinnert sich an derartige Versuche: "Die haben damals Testfahrer wie Boullion und Collard im Auto ausprobiert, sie hatten keine Chance." Heute sei der Grip in der Formel 1 so gut, dass der Köper wesentlich weniger beansprucht werde, als es selbst in den Autos rund um 2005 noch der Fall gewesen sei.

Webber kann die Qualitäten der neuen Generation deshalb kaum einschätzen: "Es fällt schwer, sie zu beurteilen. Daniil Kwjat ist im Toro Rosso wirklich gut. Aber wie viel besser wäre er vielleicht am Ende, wenn man ihm noch zwei Jahre Ausbildung gegeben hätte? Wir wissen es nicht", gibt der Routinier zu bedenken. "Ist es ein Erfolg, wenn Verstappen im ersten Rennen punktet oder wenn er dreimal Weltmeister ist?", fragt sich Webber.

Der 38-Jährige verweist auf Fälle, in denen ein junger Einstieg nicht zum Erfolg führte: "In der Erinnerung bleiben immer nur die jungen Kids, die es geschafft haben: Seb, Kimi, Jenson (Vettel, Räikkönen, Button; Anm. d. Red). Aber da gab es auch 30 andere, die jung kamen und längst vergessen sind." Als Beispiele führt Webber etwa Jan Magnussen und Jos Verstappen an, in deren Söhne aktuell die gleichen Hoffnungen gesetzt werden, die sie ihrerseits nicht vollends erfüllen konnten.

Die Dinge haben sich eben verändert im vergangenen Jahrzehnt: "Leute wie Häkkinen, Hill oder ich brauchten hundert Rennen, bis wir eines gewinnen konnten. Bis dahin hätte man uns nicht einmal ein Auto mit Siegchance gegeben. Aber so ist das Leben: Alles geht schneller, auch weil Simulation immer wichtiger wird und der Mensch an Bedeutung verliert - in der puren Kosten-Nutzen-Rechnung." Das sei allerdings kein Formel-1-Phänomen: "Bei einem 20 Jahre alten Hubschrauber muss der Pilot auch mehr tun als bei einem von heute."

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