Red Bull hakt Verhandlung ab: "Interessant wird Begründung"

, 17.04.2014

Bei Red Bull hat man das Ergebnis der FIA-Verhandlung akzeptiert, wartet aber gespannt auf die Begründung des Richters - Horner muss FIA-Sensor vertrauen

Noch immer lässt die Begründung des Urteiles gegen Daniel Ricciardo und Red Bull auf sich warten. Der einzige Fakt, der seit Dienstag besteht, lässt die Disqualifikation des Australiers von Melbourne aufrechterhalten. Ricciardo bekommt Platz zwei und seine 18 Punkte nicht zurück. "Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, aber gleichzeitig bin ich schon darüber hinweg", erzählt er im Rahmen des China-Wochenendes.

Zwar hatte er noch die Hoffnung, dass das Berufungsgericht der FIA zu seinen Gunsten entscheidet, große Erwartungen hegte er allerdings nicht mehr, und hat den Fall schon am Sonntagabend nach der Disqualifikation abgehakt. "Ich bin nun in Schanghai und das war's", will er den Fall schnell abschließen. "Es gibt kein wenn und aber. Ich habe zwölf Punkte, und muss nun aufholen."

Auch Teamchef Christian Horner hat den Fall für sich zu den Akten gelegt, wartet aber schon gespannt auf die Begründung, die Ende dieser Woche veröffentlich werden soll. "Ich denke, wir akzeptieren das Urteil des Gerichtes, aber interessant wird die genaue Begründung - einfach um zu verstehen, wie sie zu diesem Urteil gekommen sind", meint Horner. Er ist weiterhin der Meinung, dass sein Team keinen Regelverstoß begangen habe, und dies auch dem Gericht so vortragen werden konnte. "Es war einfach eine Glaubensfrage", sagt er auf die Entscheidung angesprochen.

Auch Sebastian Vettel sieht diesbezüglich durchaus Interpretationsspielraum gegeben: "Ich denke, wir hatten unsere Gründe dagegen (die Disqualifikation; Anm. d. Red.) vorzugehen. Die wurden leider nicht so interpretiert, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir müssen das Ergebnis jetzt hinnehmen", so der Heppenheimer, der beteuert, dass Ricciardo in Australien keinen Vorteil gehabt habe: "Ich möchte nicht zu technisch werden, aber was auch immer Daniels Wagen in Australien gemacht hat, hat ihm nicht wirklich einen Vorteil gegeben."

Doch Chefdesigner Adrian Newey hatte selbst zugegeben, dass der Australier durch die hauseigene Messmethode rund 0,4 Sekunden schneller war. "Echt?", staunt Vettel darauf angesprochen. "Dann vergesst, was ich gesagt habe, und haltet euch an Adrian", grinst er. Was in letzter Instanz aber wirklich zählt, ist die Meinung des Richters. Die besagt, dass Red Bull noch etwas anderes hinnehmen muss - und zwar die Daten des Messsensors der FIA.

"Selbst wenn er um 25 Prozent abweichen sollte, ist er nun der Referenzpunkt", seufzt der Brite. "Das ist der Schluss, den wir aus der Verhandlung ziehen müssen." Red Bull hatte sich als Verteidigung drauf berufen, dass der Sensor der FIA andere Messwerte als die eigene Messmethode herausgab und nicht ordnungsgemäß funktioniert hätte. "Es kann nicht abgestritten werden, dass es ein paar Probleme mit den Sensoren gab", legt Horner nach. "Hoffentlich werden sie mit der Erfahrung zunehmend zuverlässiger. In Bahrain hatten wir zumindest keine Probleme mehr, und ich hoffe, dass das auch weiter der Fall sein wird."

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