24-Stunden-Rennen: Manthey gewinnt erstmals nach 25 Jahren

, 19.06.2006

Der Jubel im Team von Olaf Manthey war riesengroß, als Mike Rockenfeller im Porsche 911 GT3 nach 151 Runden um kurz nach 15.00 Uhr bei Sonnenschein über die Ziellinie fuhr und damit den ersten Sieg von Manthey-Racing beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife markierte. 25 Jahre lang musste Teamchef Olaf Manthey auf diesen Moment warten und strahlte über das ganze Gesicht: „Auf der ganzen Welt konnte ich Rennsiege erzielen. Aber wie oft ist mir dieses Rennen durch die Finger geglitten. Diesen Sieg verdanke ich einer großartigen Mannschaft und einem tollen Fahrerteam. Wirklich alle sind dieses Projekt mit viel Herzblut angegangen. Das ist ein unglaublich gutes Gefühl.“


Das Fahrer-Quartett mit den Porsche-Werkspiloten Timo Bernhard (Deutschland), Lucas Luhr (Monaco) und Mike Rockenfeller (Monaco) sowie dem ehemaligen DTM-Piloten Marcel Tiemann (Monaco) war von Startplatz eins in das Rennen auf dem 25,4 Kilometer langen Kurs gegangen. Nach mehreren Führungswechseln zu Beginn hielt das Porsche-Kundenteam nach der ersten Boxenstopp-Phase die Spitzenposition bis zum Rennende nach 151 Runden (= 3.832,078 Kilometer). Das Team von Manthey stellte damit einen neuen Distanzrekord auf und überbot die Bestmarke aus dem Jahre 2001 (3.727,773 Kilometer). Der Erfolg markiert nach 2000 einen weiteren Porsche-Gesamtsieg bei dem Langstrecken-Rennen in der Eifel.


Den zweiten Gesamtrang belegte mit einer Runde Rückstand der ebenfalls privat eingesetzte Porsche 911 GT3 mit den deutschen Fahrern Jürgen Alzen, Uwe Alzen, Klaus Ludwig und DTM-Pilot Christian Abt. „Die Atmosphäre rund um die Nordschleife war wie immer unglaublich gut“, freute sich Ludwig über die 198.000 Fans rund um den Kurs, die bei perfekten äußeren Bedingungen eine vier Tage lange Rennsportparty feierten. „Ich habe im Motorsport vermutlich schon alles erlebt - doch dieses Rennen ist immer wieder eine große Herausforderung.“ Uwe Alzen ergänzte: „Wir haben das ganze Rennen über 100 Prozent gegeben. Leider hat es am Ende nicht zum Sieg gereicht, weil wir vom Fahrzeug her etwas zu konservativ ins Rennen gegangen sind.“


Den dritten Rang sicherte sich mit neun Runden Rückstand die Dodge Viper von Zakspeed mit den Piloten Hans-Peter Huppert-Nieder, Christopher Gerhard, Dirk Riebensahm und Werner Mohr. Allerdings profitierte das Zakspeed-Team vom Pech des lange auf Platz drei liegenden Porsche GT3 RSR von Land Motorsport, der zweieinhalb Stunden vor Schluss mit Motorschaden ausfiel. Entsprechend enttäuscht zeigte sich das Team mit den Fahrern Marc Basseng, Patrick Simon und den auch aus der DTM bekannten Timo Scheider sowie Frank Stippler.


Auf Rang vier und 11 Runden zurück landete mit dem Porsche 911 GT3 ein weiteres Fahrzeug von Manthey-Racing, für das die Fahrer Bert Lambrecht, Jean Francois Hemroulle und Dirk Schoysman verantwortlich zeichneten.

Eine echte Überraschung stellte der fünfte Platz eines „nur“ 250 PS starken BMW 120d dar, der von Claudia Hürtgen, Marc Hennerici, Johannes Stuck und Torsten Schubert pilotiert wurde. Mit Konstanz, wenigen Boxenstopps und Teamwork arbeitete sich der kleine BMW immer weiter nach vorne.


Maserati setzte zwei Werksteams ein. Am Steuer u. a. der bekannte und erfolgreiche Rennfahrer Michael Bartels, der im Jahre 2000 schon einmal das 24-Stunden-Rennen gewinnen konnte. Unterstützt wurde Bartels von Andrea Bertolini, Eric van der Poele und Giani Giudici. An fünfter Position in der Gesamtwertung und nach viereinhalb Stunden bei gelber Flagge wurde van der Poele von einem Fahrzeug derart gerammt, dass dieses auf der Motorhaube des GranSports aufschlug. Der Maserati erlitt so schwere Beschädigungen, dass er an der Strecke nicht mehr repariert werden konnte. Der zweite Maserati belegte den 36. Platz.
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Ein weiterer prominenter Ausfall erfolgte beim BMW M3 mit Hans-Joachim Stuck, der auch schon beim 24-Studen-Rennen auf dem Siegerpodest stand. Eine Massenkollision im Bereich Kallenhard beendete um Mitternacht das Rennen des BMW M3 und Stucks Team-Kollegen Dieter Quester, Dirk Werner sowie Artur Deutgen.

6 Kommentare > Kommentar schreiben

19.06.2006

Herzlichen Glückwunsch an das Manthey-Team. Super Rennen, keine Fehler, perfektes Fahrzeug! Hat Spass gemacht, das Rennen im TV zu verfolgen

19.06.2006

Die Manthey-Truppe war enorm stark und hat absolut verdient gewonnen. Dem Rennen fehlte nur noch ein siegfähiger BMW. ;) Die Übertragung an sich war eigentlich auch sehr gut, einzig die zahlreichen Werbeunterbrechnungen gingen mir auf die Nerven. Aber da konnte man ja immer kurz zur Fussball-WM rüberzappen.

19.06.2006

Ein wenig überrascht, aber stolz, präsentierte sich der Sieger des 24-Stunden-Rennens in der SP4T-Gruppe für Fahrzeuge mit 2,5-Liter-Turbomotoren: der mit Toyo Tires bereifte Heico HS4 Odin, entwickelt auf Basis des Volvo S40 T5. Vor noch nicht einmal zwei Wochen absolvierte das Fahrzeug bei der Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring seine Jungfernfahrt und errang gleich seinen ersten Sieg.

[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/Toyo24hRennen2006_1.jpg[/IMG]
Die Fahrer Patrick Brenndörfer, Martin Müller, Frank Eickholt und das gesamte Heico-Team legten in der „Grünen Hölle“ eine wahre Heldenleistung an den Tag. Nachdem in den Mittagsstunden des zweiten Renntags auf dem Nürburgring plötzlich das Gangrad des Volvos brach, schien der schon sichere Klassensieg in letzter Minute noch gefährdet. Das Getriebe konnten die Mechaniker jedoch in Rekordzeit auswechseln und es blieben immer noch vier Runden Vorsprung vor der Konkurrenz. Die Slick-Prototypen in der Dimension 235/620 R17 von Toyo, die auf der Rennstrecke weltweit das erste Mal zum Einsatz kamen, verhalfen Heico zu weiteren Rennvorteilen. „Die neuen Reifen erwiesen sich als zuverlässige Konstante in Sachen Performance und Verschleiß. Das gab uns die Möglichkeit, auch in den kühleren Abendstunden Druck zu machen und am Limit zu fahren“, erklärte Patrick Brenndörfer. Nach dem Rennen zeigten sich die Ingenieure von Toyo überaus zufrieden. Sie haben nicht nur einen Klassensieg eingefahren, sondern konnten dabei auch wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Entwicklungen gewinnen. Außer dem schwedischen Überraschungssieger fuhren noch zwei Honda Civic Type R auf der Slick-Weltpremiere 235/620 R17. Der von Kai Riemer und Peter Venn eingesetzte Type R wurde Dritter in der SP3-Gruppe. In der Gesamtwertung erreichte dieser Wagen sogar den 15. Platz!
[IMG]https://www.speedheads.de/artikelbilder/2006/Toyo24hRennen2006_2.jpg[/IMG]
Ihrem Motto „Pleasure comes with Performance“ wollen die Japaner mit konstanter Qualität und exzellenter Performance auf der Rennstrecke, aber auch auf der Straße folgen. Dass dieses Konzept aufgeht, zeigt der zweite Klassensieg bei einem 24-Stunden-Rennen in Folge; denn schon einmal siegte ein mit Toyo-Reifen ausgestattetes Fahrzeug in seiner Klasse.

19.06.2006

[QUOTE]Die Manthey-Truppe war enorm stark und hat absolut verdient gewonnen. Dem Rennen fehlte nur noch ein siegfähiger BMW. [/QUOTE] @Hartge: Es gab mindestens 2 siegfähige BMW´s. Einmal den M3 GTRS von Scheid Motorsport, der leider am Flugplatz abgeflogen ist :heul: und einen BMW M3 csl der auf Platz 7 gefahren ist. [URL=http://www.bilder-hosting.de/show/OP9GH.html][IMG]http://s2.bilder-hosting.de/img/OP9GH.jpg[/IMG][/URL] [URL=http://www.bilder-hosting.de/show/OPEIM.html][IMG]http://s2.bilder-hosting.de/img/OPEIM.jpg[/IMG][/URL] wenn jemand noch Fotos von nem bestimmten Auto will könnt ihr mir ne Mail schreiben. Hab aber längst nich von allen Kisten Bilder gemacht:D

20.06.2006

Endlich konnte Manthey mal die 24h gewinnen. Diese Jahr hab ich es keinem mehr gewünscht. Jedes Jahr eines der symatischten Teams wie ich finde. :applaus:

20.06.2006

@///M3 Power: Das sehe ich anders. Die Scheid-Truppe ist zwar jedes Jahr ganz gut mit dabei und durchaus für die Plätze 5-10 gut, aber zum ganz großen Erfolg fehlt es dann doch. Der CSL hätte höchstens mit ganz viel Glück und 24 Stunden Regenwetter gewinnen können, ansonsten verschnupfen ihn die Porsche zum Frühstück.


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