Gläserner Porsche im realen Fahrbetrieb

, 01.09.2005

Ein Porsche Cayenne sorgt für den besonderen Durchblick. Für die Weiterentwicklung sicherer Elektroniksysteme nutzen die Porsche-Ingenieure ein weltweit einzigartiges rollendes Labor. Im “gläsernen“ Geländewagen lassen sich zukünftige Elektroniksysteme zu einem frühen Zeitpunkt im realen Fahrbetrieb erproben, um Elektroniksysteme zuverlässig und leistungsfähig zu konzipieren.


Durch großflächige Ausschnitte in Türen, Hauben und Kotflügeln des Cayennes - für Fahrversuche mit klarem Kunststoff verkleidet - können die Entwickler nahezu alle elektrischen und elektronischen Verbraucher, Kabelstränge und Verbindungen unmittelbar sehen, prüfen und austauschen. Bis auf den Fahrersitz fehlen die komplette Innenverkleidung, Sitze und Armaturentafel, so dass die innen montierten Elektronikbauteile ebenfalls frei zugänglich sind. Damit bietet der “gläserne“ Cayenne gleich zwei Vorteile: Einerseits können die Entwickler alte und neue Funktionen einschließlich Sensoren und Aktoren sowie die Infrastruktur für jedes beliebige Porsche-Fahrzeug ohne großen Aufwand nachbilden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Funktion ursprünglich im Cayenne vorhanden ist. Ein automatisch ausfahrender Heckspoiler lässt sich beispielsweise erproben, indem das komplette Bauteil inklusive Steuerung im Innenraum des Geländewagens montiert wird. Andererseits ist die Zuverlässigkeit nicht nur von neuen Komponenten, sondern auch durch ihr Zusammenspiel im Gesamtsystem unter realen Fahrbedingungen direkt nachweisbar.
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Den Porsche-Ingenieuren eröffnet sich die Möglichkeit, mit dem rollenden Labor rund ein Jahr früher als bisher mit der Prüfung der kompletten Bordelektronik neuer Modellgenerationen zu beginnen. Bisher war die Systemerprobung unter realen Bedingungen frühestens mit dem Bau der ersten Prototypen möglich. Jetzt können mit dem “gläsernen“ Porsche jederzeit Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte oder Luftfeuchtigkeit sowie Erschütterungen im praktischen Fahrbetrieb abgesichert werden. Der frühe Erprobungsbeginn kommt wiederum der Qualitätssteigerung zugute; auch für die Porsche-typische Abstimmung bleibt mehr Zeit.


Nach dem Cayenne war der aktuelle 911 Carrera der zweite Porsche, der mit einem umfassenden elektronischen Netzwerk auf den Markt rollte. Ohne die elektronische Vernetzung wären viele im neuen Elfer realisierten Fortschritte, die auf mechanischen Weiterentwicklungen basieren, nicht möglich gewesen. Bestes Beispiel ist das “Sport Chrono Paket“, das mit Hilfe von 16 Steuergeräten den 911 Carrera, den Boxster und den Cayman S noch sportlicher fahren lässt.

Derzeit arbeiten die Elektronik-Entwicklungsingenieure an einer zweiten Netzwerk-Generation. In der neuen Architektur wird systematisch festgelegt, welche Aufgaben welchen Steuergeräten zugewiesen werden, wie viele Rechner im Einsatz sind und wie die Kommunikationswege verlaufen. Kern der Architektur ist eine Standard-Plattform, die später in allen neuen Fahrzeugen zum Einsatz kommt. Gerade für diese Entwicklungsarbeit stellt das rollende Elektronik-Labor ein hilfreiches Werkzeug dar.

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