Wie in Zukunft ein viersitziger Kompaktwagen auf der Plattform des Kia Forte aussehen könnte, zeigt die Studie Kia Ray, der als Plug-in-Hybrid darüber hinaus modernste Technologien zur Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen verinnerlicht. Seine Weltpremiere feiert das neue Konzeptfahrzeug auf der Chicago Auto Show (12.02.2010 - 21.02.2010). Es ist ein Lichtstrahl (englisch „ray“) in die Zukunft: In der Tat plant Kia, ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug mit einer neuen Design-Sprache in Serie zu bringen, das voraussichtlich im Jahre 2012 auf den Markt kommen soll.
© Foto: Speed Heads
Sportliches Außen-Design im Flugzeug-Stil
Dynamisch zeigt sich der Kia Ray als Viertürer mit einer coupéhaften Linie. Der Einsatz von besonders leichten, robusten Materialien trägt Kias „EcoDynamics“-Philosophie Rechnung. Das beginnt an der bulligen Front, wo die Macher das auffällige LED-Kia-Logo unter einer gläsernen Abdeckung platzierten, die sich über die gesamte Motorhaube spannt. Als weiteres markantes Glaselement zieht sich die Frontscheibe weit ins Dach bis über die Rücksitze und sorgt für ein großzügiges Raumgefühl.
Die nach hinten abfallende Dachlinie und das leicht verlängerte Heck reduzieren ebenso den Luftwiderstand wie die glatte, einteilige Unterbodenverkleidung, die schmalen Reifen und das aerodynamische Felgendesign. Die verdeckt platzierten Frontscheinwerfer strahlen durch wabenförmige Öffnungen in den Kotflügeln, die zugleich der besseren Motorraumbelüftung dienen. Am Heck lässt sich der U-förmige Kofferraumdeckel nach hinten ausfahren, um bei höheren Geschwindigkeiten den Luftwiderstand zu senken.
© Foto: Speed Heads
Anstelle von Außenspiegeln und Türgriffen befinden sich an beiden Fahrzeugseiten Kameras mit Bewegungssensoren, die Kia bündig in die vorderen Kotflügel integrierte. Die Kameras steuern das Öffnen der Türen und sorgen dafür, dass der Fahrer eine gute Sicht nach hinten hat. Durch die absolut glatten Oberflächen und sein dynamisches Design wirkt der Kia Ray dadurch fast wie ein Flugzeug auf Rädern.
Als weiteres charakteristisches Merkmal der 4,40 Meter langen, 1,850 Meter breiten und 1,360 Meter hohen Kia-Studie mit einem Radstand von 2,70 Metern erweisen sich die Portaltüren. Die fehlende B-Säule macht das Ein- und Aussteigen besonders bequem, zumal die vorderen Türrahmen im Fußbereich weit ausgeschnitten sind und die hinten angeschlagenen Fondtüren durch ihre Höhe und Form den Zugang zu den Rücksitzen erleichtern.
Der Kia Ray verfügt über viele technische Neuerungen, die im Sommer für ein angenehm kühles Innenraumklima sorgen und so zur CO2-Einsparung beitragen, weil die Klimaanlage weniger gebraucht wird. Dazu gehören neben dem hitzeabweisenden Solarglas nanobeschichtete Oberflächen und Materialien, welche die Sonneneinstrahlung reflektieren. Wenn das Fahrzeug in der Sonne parkt, liefern die Solarzellen im Glasdach den Strom für einen Ventilator, der die Temperatur im Innenraum senkt.
© Foto: Speed Heads
Das eigenständige Design des Kia Ray zeichnet sich durch eine besonders gute Aerodynamik mit einem cW-Wert von 0,25 aus. Dazu tragen maßgeblich die glatte Karosserie-Oberfläche, das sanft geschwungene Profil und die leicht erhöhte Heckpartie mit den ausgeprägten Schultern bei.
Hybrid-System: Höchste Effizienz mit Power aus der Steckdose
Die 175 km/h schnelle Plug-in-Hybrid-Studie verfügt über einen 153 PS starken Vollaluminium-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum und Direkteinspritzung. Als zweites Triebwerk kommt ein Elektro-Motor mit 78 kW / 106 PS Leistung zum Einsatz. Dank der verfeinerten Aerodynamik und der Versorgung der Technik über Solarzellen, soll der Kia Ray eine Reichweite von 1.200 Kilometern besitzen.
© Foto: Speed Heads
Die Plug-in-Hybrid-Technologie ermöglicht ferner ein vollständiges Aufladen der Batterie an einer ganz normalen Steckdose, z. B. während der nächtlichen Standphase. Dadurch lässt sich in vielen Fahrsituationen ein reiner Elektro-Antrieb praktizieren. Besonders im Stadtverkehr ist es möglich, auf diese Weise mehr Kraftstoff zu sparen wie bei einem herkömmlichen Hybrid-Motor.
Als Plug-in-Hybride ist der Kia Ray in der Lage, mit reinem Elektro-Antrieb über 80 Kilometer weit zu fahren, ehe der Lithium-Polymer-Akku nachgeladen werden muss. In diesem Fahr-Modus liegt der Verbrauch bei 1,16 Litern Kraftstoffäquivalent pro 100 Kilometer. Ansonsten liegt der durchschnittliche Verbrauch im Hybrid-Betrieb bei nur 3,03 Litern auf 100 Kilometern.
Die Kraftübertragung auf die Vorderräder erfolgt über ein permanent aktiviertes CVT-Getriebe (stufenlose Automatik), während - je nach Fahrsituation - die Studie vom Benziner, vom Elektro-Motor oder beiden Motoren gemeinsam angetrieben wird. Zur Ausstattung gehören außerdem eine energiesparende Lichtmaschine und speziell angefertigte 20-Zoll-Leichtlaufreifen mit Wabenmuster-Profil, deren schmale Struktur (195/20 R20) den Kraftstoffverbrauch zusätzlich senkt.
Helles und luftiges Interieur
Der Innenraum des Kia Ray ist mit umweltfreundlichen, recycelten Materialen ausgestattet und weist ein puristisches Design auf, das von Weißtönen dominiert wird. Die in Leichtbauweise gefertigten Front- und Rücksitze bieten durch elastomere Materialien einen sehr guten Halt und scheinen in der Kabine zu schweben; denn sie sind lediglich an der Außenseite in den Seitenschwellern verankert.
© Foto: Speed Heads
Moderne, umweltfreundliche Sitzbezüge und Verkleidungen kombinierten die Macher mit einer Touchscreen-Instrumenteneinheit samt Touchscreen-Startertaste. In die Zentralkonsole integrierten die Koreaner das neue System „Kia UVO“, das auf einem Microsoft-Infotainmentsystem aufbaut. Per Sprach- oder Tastensteuerung lassen sich damit bequem Musikdateien managen und die Freisprecheinrichtung für das Mobiltelefon bedienen.
Das neue GreenEdge-Audiosystem von Infinity gehört zu den umweltfreundlichen Ausstattungselementen des Kia Ray. Es senkt den Stromverbrauch durch Lautsprecher, die sich nicht so stark erhitzen wie konventionelle Systeme. Darüber hinaus steigerte Kia die akustische Leistung durch eine verbesserte Abstimmung von Verstärker, Lautsprecher und Fahrzeug.
© Foto: Speed Heads
Der eingesetzte Verstärker senkt zudem den Stromverbrauch der aktuellen Infinity-Lautsprecher im Leerlauf (eingeschaltet, keine Musik) um 50 Prozent und trägt durch seine leichte Bauweise zur Reduzierung des Gesamtgewichts bei.
Bestimmte Design-Merkmale des Kia Ray dienen ebenfalls der Gewichtseinsparung, wie zum Beispiel das sechseckige, wabenförmige Muster, das sich als wiederkehrendes Element an verschiedenen Stellen des Innenraums wiederfindet und aus einem leichten, atmungsaktiven Netz – zu sehen unter anderem an Türverkleidungen und Sitzbezügen.
Viele Materialien im Innenraum, darunter weißes Leder, verfügen darüber hinaus über weiche, matte Oberflächenstrukturen und schaffen eine luxuriöse, zugleich einladende und beruhigende Atmosphäre.
speedheads
12.02.2010
Zur Info: Ich fügte dem Artikel die Details und neuesten Fotos hinzu.