Ein wahrer Leistungsextremist - das ist der veredelte Lexus IS 340 von Philip Chase aus den USA. Nich weniger als brachiale 710 PS sorgen für den Vortrieb, die erst eine regelrechte Herztransplantation ermöglichte. Doch der Tuner brachte die bereits ab Werk schnittige Mittelklasse-Limousine nicht nur technisch gehörig auf Vordermann, sondern auch optisch.
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Die ursprüngliche Linienführung des Lexus IS akzentuierte Philip Chase mit einem fünfteiligen Bodykit von Modellista lediglich sportlich. Die Entlüftungsschlitze in der Motorhaube stellen eine Sonderanfertigung dar, während der dezente Heckdeckel-Spoiler aus dem Regal von TRD (Toyota Racing Development) stammt. Hier ziehen zudem die vier 100-Millimeter-Endrohre die Blicke auf sich - und zwar nicht nur aus optischen, sondern ebenso aus akustischen Gründen.
Der ursprünglich 207 PS und maximal 251 Nm starke 2,5-Liter-V6-Saugmotor, der ursprünglich im Lexus IS 250 seinen Dienst verrichtet, musste dem 2JZ GTE-Reihensechszylinder-Triebwerk weichen, das im letzten Toyota Supra zum Einsatz gelangte. Dort leistete das Aggregat im Serienzustand 330 PS bei 5.600 U/min und lieferte maximal 441 Nm bei 4.800 Touren.
Allerdings pulverisierte Philip Chase diese Daten bei seinem Tuning-Projekt geradezu. Der Lexus IS 430 by Philip Chase bringt es auf unglaubliche 710 PS und lässt die Urgewalt von 678 Nm auf die verstärkten Antriebswellen los. Die neuen Performance-Daten sind leider nicht bekannt. Diese Power dürfte allerdings für berauschende Beschleunigungsorgien sorgen.
Es versteht sich von selbst, dass derartige Werte nur mit weitreichenden Änderungen am Antriebsstrang zu erreichen sind. Die Liste der Maßnahmen ist dabei wahrlich lang. Hauptverantwortlich für die Leistungssteigerung zeichnet der neue Garrett-Turbolader mit Twinscroll-Technologie, dessen Arbeit ein GReddy-Ladeluftkühler erleichtert.
Hinzu kommt klassisches Motortuning: Philip Chase erhöhte den Hubraum von ursprünglich 3,0 auf 3,4 Liter und ersetzte Kurbelwelle, Pleuel und Kolben durch geschmiedete Varianten. Kurbelzapfen und Ölpumpe gelangen nun ebenfalls in optimierten Versionen zum Einsatz. Außerdem zeigt sich der Ventiltrieb mit drei neuen Nockenwellen, größeren Ventilen, einer neuen Ventilführung, Titan-Ventiltellern und verstellbarer Ventilsteuerung komplett überarbeitet.
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Doch damit nicht genug der feinen Zutaten: Der Lexus IS 340 von Philip Chase verfügt jetzt über einen verbesserten Zylinderkopf, neue 44-Millimeter-Doppel-Wastegates, eine Ansaugbrücke von Hypertune, neue Einspritzdüsen und eine Motorsteuerung samt Ladedruck-Kontrolle von AEM Infinity.
Ein anderer Tank mit zwei externen Kraftstoffpumpen, ein optimierter Kabelbaum samt Zündspule, neue Kühler für Öl und Kühlflüssigkeit und ein stylisher Metallüberzug für alle sichtbaren Motorteile zeugen davon, dass Philip Chase nicht nur an die pure Performance, sondern ebenso an Standfestigkeit und Optik dachte.
Um die schiere Kraft an die Räder und damit auf die Straße weiterzuleiten, hat die serienmäßige Sechsgang-Automatik ausgedient. Stattdessen besitzt der Lexus IS 340 von Philip Chase ein manuelles Fünfgang-Getriebe samt Dreischeiben-Kupplung und verstärkte Achsen. An deren Enden rotieren klassisch designte „Advan TCIII“-Felgen in 9,0 x 18 Zoll vorne und 9,5 x 18 Zoll hinten. „Maxxis MA-Z1“-Reifen im Format 255/35 ZR18 übertragen die Lenkkräfte, während ihre an der Hinterachse montierten Pendants in der Größe 275/35 ZR18 die undankbare Aufgabe übernehmen, die Power auf den Asphalt zu drücken.
Auch hinter den Rädern des Lexus IS 340 by Philip Chase versteckt sich Hightech-Tuning. Brembo liefert dazu sein High-Performance-GT-Bremssystem, das vorne mit Sechskolben- und hinten mit Vierkolben-Monoblock-Sätteln arbeitet. Damit die Quer- mit der Längsdynamik mithalten kann, verbaute der Tuner außerdem ein KW-Gewindefahrwerk der Variante 3 mit eigens angefertigten Federn. Philip Chase tauschte sogar die vorderen oberen Querlenker und die serienmäßige Lenkung gegen selbst gefertigte Lösungen aus.
Innen präsentiert der Lexus IS 340 von Philip Chase in Leder gehüllte „Sparco Evo 2“-Schalensitze, für deren Installation neue Halterungen und Schienen nötig waren. Dazu kommen Fünfpunkt-Gurte, Digital-Instrumente und ein neues Handbrems-System, das die Drift-Fähigkeiten des Japaners verbessern soll. Damit ist die wahre Bestimmung dieses japanischen Leistungsfetischisten endgültig geklärt.