Nissan Pivo II: Das Auto als "Ehepartner"

, 07.10.2007

Der Nissan Pivo, ein Dreisitzer mit Elektroantrieb und einer um 360 Grad drehbaren Fahrgastkabine, stellte eine der großen Überraschungen der Tokyo Motor Show im Jahre 2005 dar. Zwei Jahre später präsentiert Nissan nun die Studie Pivo II. Das umweltfreundliche Elektroauto für die City bündelt modernste Antriebstechnik und benutzerfreundliche Lösungen. Mit Hilfe eines menschlich angehauchten Roboter-Assistenten - kurz RA (für Robotic Agent) genannt - entsteht eine völlig neue Beziehung zwischen Auto und Fahrer.


Wie schon beim Original-Pivo, bildet auch beim Pivo II eine drehbare Kabine mit insgesamt drei Sitzplätzen das zentrale Rückgrat. „Drive-by-wire“-Technologien ersetzen bei Lenkung, Bremsen und Getriebe mechanische Verbindungen wie Antriebswellen oder Hydraulikzylinder durch elektrische Leitungen. Der Pivo II übernimmt alle fortschrittlichen Lösungen des Originals, wagt aber zugleich einen weiten Ausblick in die Zukunft der Mobilität. Nissan stattete den Pivo II ferner mit einer Reihe von Sicherheitssystemen auf Basis des „Safety Shield-Konzepts“ aus. Dazu zählen ein Rundum-Monitor (AVM) und ein Abstands-Kontrollsystem (DCAS).

Roboter-Assistent sorgt für harmonische Partnerbeziehung

Untersuchungen von Nissan ergaben, dass positiv gestimmte Fahrer weniger in Unfälle verwickelt sind als schlecht gelaunte Zeitgenossen. Auf Basis dieser Erkenntnis zielte Nissan darauf ab, vom Auto selbst positive Schwingungen ausgehen zu lassen, um so eine harmonische Partnerbeziehung zu ermöglichen. Im Pivo II dient der Roboterassistent „RA“ als Vermittler zwischen Mensch und Auto. In dieser Funktion soll er Gefühle von Vertrauen und Zuneigung erzeugen.


Das „Gesicht“ des Roboter-Assistenten lugt von der linken Seite des Instrumentenbretts in Richtung Fahrerplatz. Der RA „spricht“ nicht nur mit dem Piloten, sondern hört ihm auch zu. Mit Hilfe der Konversation und neuartiger Technologien zur Gesichtskontrolle schließt der Roboter-Assistent auf die aktuelle Gemütsverfassung des Fahrers. Neben der Bereitstellung von Informationen, die für den Fahrbetrieb wichtig sind, ist der RA auch darauf programmiert, je nach Situation den Pivo II-Fahrer entweder aufzuheitern oder zu beruhigen. Um eine gelassene und zufriedene Grundstimmung zu erzielen, macht der Roboter zusätzlich mit intuitiv verständlichen Gesten auf sich aufmerksam - wie einem Nicken oder Kopfschütteln.

 

Ein Design wie ein lebender Organismus

Neben seiner Funktion als rollendes Prüflabor für den Einsatz von Robotern in den Autos von morgen besticht der Pivo II durch sein intelligentes Raumkonzept. Schon das Exterieur des auf seine Betrachter freundlich wirkenden Pivo II setzt ein starkes Design-Statement. Scheibenförmige Radnabenmotoren an allen vier Rädern machen die Installation von Antriebsaggregaten im Innern der Karosserie überflüssig. Das spart ebenso Bauraum wie der Einsatz kompakter Lithium-Ionen-Batterien und die in jedem Motor integrierten Drehrichter.


Dank der komplett drehbar auf dem Fahrgestell gelagerten Kabine können Passagiere aus jeder beliebigen Richtung in den Pivo II einsteigen. Fahrer und Beifahrer gelangen so bequem ins Innere wie sonst nur ins eigene Wohnzimmer. Haben die Insassen in ihrem Sitz Platz genommen, umgibt sie eine angenehme, lichtdurchflutete Atmosphäre. Der Fahrersitz ist dabei zentral angeordnet, dahinter finden zwei weitere Reisende auf einer im Stil eines Clubsessels gehaltenen Sitzbank Platz.

Um Ein- und Ausstieg zusätzlich zu erleichtern, integrierte Nissan den Instrumententräger in die elektrisch betätigte Vordertür; zugleich fährt beim Öffnen der Tür die Lenksäule nach oben. Das RA-System ist an der linken Seite des Instrumententrägers untergebracht, rechts davon sitzt ein LCD-Multifunktions-Bildschirm.


Einzigartige Mobilität: Unterhaltsam, komfortabel - und notfalls auch mal seitwärts

Zu den Grundvoraussetzungen eines Stadtautomobils gehören einfaches und komfortables Manövrieren, leichtes Einparken und die Fähigkeit, auch enge Straßen ohne Kollisionsgefahr zu meistern. Bei der Realisierung der wie schon beim Pivo I drehbar gelagerten Fahrgastzelle half Nissan neben fortschrittlichen By-wire-Techniken das „Metamo“-System, welches flexible geometrische Änderungen ermöglicht. Wenden oder Rückwärtsfahren ist damit nicht mehr nötig - es reicht, die Glaskuppel in die gewünschte Richtung zu drehen. Dank des streng symmetrisch ausgelegten Unterbaus schaut der Fahrer beim Fahren so immer nach vorne.

 

Durch eine individuelle Steuerung der Elektromotoren kann der Pivo II auch für ein konventionelles Modell unmögliche Manöver ausführen. Da alle vier Motoren einzeln und unabhängig voneinander aktivierbar sind, kann sich der Cityfloh bei Bedarf wie ein Krebs seitlich bewegen - ein großer Vorteil beim Ansteuern sehr enger Parklücken oder beim Navigieren im dichten Stop-and-Go-Verkehr.
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Das Metamo-System kann aber noch mehr als „nur“ die Fahrtrichtung des Pivo II flexibel zu verändern. Es kontrolliert zusätzlich die Stellung der Räder in Abhängigkeit zu den aktuell anliegenden Fahrbedingungen, was sowohl die dynamische Leistung wie auch die aktive Sicherheit verbessert. Dazu werden die Räder beim Beschleunigen rückwärts, beim Bremsen vorwärts und bei Kurvenfahrt zum Kurvenaußenrand hin bewegt. Effekt: Durch den besseren Ausgleich der Lasten werden Aufbaubewegungen stark minimiert.

3 Kommentare > Kommentar schreiben

07.10.2007

Ach du Shice! Neeeee, sowas kann man in Europa nun wirklich nicht auf die Bevölkerung loslassen. In Japan kann ich solch ein Design verstehen, aber nicht hier. Und das "Ding" will auch noch mit mir kommunizieren und mir die schlechte Laune wegen Linsspurblockierern und anderen unfähigen Verkehrsteilnehmern "wegreden"?? Oh Gott, sowas brauch die Welt!

07.10.2007

Hat irgendwie was von einer Riesenradkabine auf Rädern. Sieht aber innen sehr gemütlich aus. So gemütlich, dass man wahrscheinlich während der Fahrt einschläft. Beim Außendesign kann ich mich Likwit nur anschließend. Sowas geht in Europa einfach nicht. Auch wenn das Türkonzept aus Europa kommt. Da hat man sich wohl bei BMW bedient. Mir meinem Auto zu reden stell ich mir auch nicht so super vor. Was passiert denn, wenn es anfängt Gefühle zu entwickeln und rumzuzicken? Na dann gute Nacht. :D :grübeln:

07.10.2007

Gott sei dank ist es nur eine Studie-hoff ich jedenfalls.Das sieht aus wie ein Bonbon auf Rädern,einfach schrecklich.Ich denke mal bei einem Crashtest haben die Insassen auch kaum eine Chance.Oder das Ding springt rum wie ein Tennisball,was ich mir aber auch nicht gesund vorstelle.


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