Supertest: Lamborghini Murciélago

, 24.08.2007


Der erste Eindruck des Lamborghini Murciélago täuscht - hier ist kein Schmuser am Werk, sondern ein aggressiver Kampfhahn mit 580 PS.

[strong]Antrieb[/strong]

Sein V12-Triebwerk hat 6,2 Liter Hubraum. Gewaltige 650 Newtonmeter Drehmoment werden an alle vier Räder verteilt. Seine fast 600 PS liegen erst bei 7500 Touren an. Gasbefehlen gehorcht das Triebwerk ohne Verzögerung.

[strong]Fahrdynamik[/strong]

Beim Herausbeschleunigen spürt der Pilot nur minimales Übersteuern, ansonsten liegt der Italiener wie das sprichwörtliche Brett.
In engen Kurven wird der Lamborghini etwas unruhig, besonders beim Anbremsen muss präzise und blitzschnell korrigiert werden. Speziell beim Kurvenausgang ist vorsicht zu fahren. Der Murciélago zeichnet sich durch neutrales Fahrverhalten im Grenzbereich, die unglaubliche Traktion und die hohe Zielgenauigkeit der Lenkung aus.
Im Windkanal folgen die aerodynamischen Messungen. Der Lambo ist nur 1,14 Meter flach, der ermittelte Cw-Wert liegt bei 0,33.
Bei simulierten 200 Stundenkilometern produziert der Supersportler 34 Kilogramm Abtrieb an der Vorderachse und ein Kilo Abtrieb an der Hinterachse. Der Geradeauslauf, besonders bei hohen Geschwindigkeiten ist dementsprechend perfekt.

[strong]Karosserie[/strong]

Der Murciélago polarisiert mit seiner aufsehenerregenden Optik. Große glatte Flächen wechseln sich mit scharfen Kanten ab. Seitliche Hutzen fangen bei Bedarf zusätzliche Kühlluft ein. Der komplett renovierte V12 brüllt markerschütternd.
Am Hinterteil protzen zwei abgewinkelte Auspuffrohre. Der Unterboden des Lamborghini wurde nicht verkleidet.
355 Millimeter große, gelochte Bremsscheiben halten die Kraft im Zaum. Die Fledermaus sieht schon im Stand extrem schnell aus. Vorbei sind die Zeiten des optisch verbauten Vorgängers Diablo. Große Luftschächte strömen Wasser- und Ölkühler an. Drinnen herrscht überraschende Nüchternheit. Die Ledersitze sind sportlich-eng geschnitten und bieten perfekten Seitenhalt.

[strong]Fazit[/strong]

Der Lamborghini Murciélago ist auch fahrdynamisch ein Traum. Man möchte es mit Rücksicht auf Lamborghini gar nicht so laut sagen: Der Einfluss aus Ingolstadt, so versteckt er auch sein mag, ist in allen Bereichen deutlich zu spüren. Der Motor ist in dieser modernen Spezifikation ein Gedicht, ebenso das Fahrwerk mit dem aufwendigen Allradantrieb, von dem ? außer der beeindruckenden Traktion ? nichts zu spüren ist: keine Verspannungen und keine negativen Auswirkungen im Grenzbereich. Der Murciélago ist alles in allem ein Traum, zudem einer, der auch von außen Stehenden offenbar begeistert mitgeträumt wird.

[strong]Technische Daten:[/strong]

Motor: Wassergekühlter Zwölfzylinder-60-Grad-V-Motor, je zwei obenliegende Nockenwellen mit variabler Steuerung, vier Ventile pro Zylinder, Trockensumpfschmierung, variable Schaltsaugrohre, Bohrung mal Hub 87,0 x 86,8 mm, Hubraum 6192 cm, Verdichtung 10,7:1, Leistung: 580 PS (426 KW) bei 7500 U/min, Drehmoment: 650 Nm bei 5400 U/min, Literleistung: 93,7 PS pro Liter Hubraum
Kraftübertragung: Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung vorn/hinten, mechanisches Sechsganggetriebe, ASR
Fahrwerk: Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern rundum, Schraubenfedern, elektronisches Dämpfersystem, Stabilisator vorn und hinten
Bremsen: Innenbelüftete und gelochte Bremsscheibe mit Vierkolbensätteln rundum, Durchmesser vorn/hinten 355/355 mm, ABS
Räder: Pirelli P Zero Rosso in der Größe 245/35 ZR 18 vorn und 335/30 ZR18 hinten auf 8,5 und 13 Zoll-Leichtmetallfelgen
Preis: Grundpreis: 223.880 Euro, zweifarbiges Leder: 1160 Euro, Testwagenpreis: 225.040 Euro
Messwerte: 0-100 km/h 3,9 s, 0-200 km/h: 12,8 s, Höchstgeschwindigkeit: 330 km/h.

2 Kommentare > Kommentar schreiben

16.08.2008

das stimmt bis auf einiges :P aber ist wieder jedem das seine wie er das fahrzeug beschreibt. ansonsten wird der murcielago super dargestellt

www       12.03.2021

Der Ur-Murcielago ist der brutalste Murcielago von allen! Die Gänge hauen richtig rein und es ist ein richtiger Männer-Auto. Die Nachfolgemodelle sind da viel leichter zu fahren und auch nicht mehr so wild wie die ersten Versionen.


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