Paffett: "Ich habe die Chance vergeben"

, 21.10.2012

Der geschlagene Mercedes-Pilot trauert dem verpatzten Start in Hockenheim und den Unfällen der Vergangenheit nach - Norbert Haug spendet Trost

Er führte die Meisterschaft nach neun von zehn Rennen an, nur beim Saisonfinale am Sonntag auf dem Hockenheimring stand Gary Paffett nicht mehr ganz oben im Tableau. Er war ganz unten angekommen, auf einem emotionalen Tiefpunkt. Seine Hetzjagd auf Bruno Spengler und den zweiten DTM-Titel seiner Karriere blieb erfolglos, obwohl der Brite hinter dem Steuer alles aus Mensch und Maschine herausquetschte - vergeblich. Der Brite trat den bitteren Gang an, um zu gratulieren.

Paffett ist frustriert: "Das Schlimmste ist, dass ich die Chance hatte, den Titel zu holen, ich aber den Start vermasselt habe und uns das die Meisterschaft gekostet hat. Ich bin von mir selbst enttäuscht", hadert der Mann aus Bromley, der in den folgenden 42 Runden vieles richtig machte. "Das Rennen war enttäuschend, aber nicht so schlecht. Wir sind als Zweite ins Ziel gekommen und das Auto war gut", betont er. Wären da nicht das Losfahren von Position zwei und Spenglers Überholmanöver gewesen.

Offen und ehrlich räumt der 31-Jährige einen Fehler ein, glaubt aber nicht, dass die Messe zu diesem Zeitpunkt schon gelesen war: "Natürlich war der Start nicht grandios und ich habe eine Menge Zeit verloren. Unser Renntempo war wirklich gut, aber offensichtlich nicht ausreichend, um die Meisterschaft zu gewinnen." Norbert Haug stimmt das altbekannte Klagelied der vergangenen Wochen an. Ein Ohrwurm, dessen Refrain sich auf die Worte Norisring und Zandvoort reimt.

Der Mercedes-Motorsportchef gibt den Ton an: "Es fehlen vier Punkte. Die liegen in Zandvoort, die liegen am Norisring. Das sind Einflüsse, die wir nicht zu verschulden haben." Paffett stimmt mit ein: "Es waren Rennen, bei denen wir in der Lage waren, zu gewinnen, ich aber von Konkurrenten aus dem Weg geräumt wurde - da haben wir sie verloren", unterstreicht er ein Mal mehr, um dann einzuräumen: "Ich kann aber nicht immer die Schuld auf andere schieben, weil ich heute die Chance hatte."

Haug will aus der Formkurve seines Starfahrers Positives ziehen und demonstriert Solidarität im Mercedes-Lager: "Gary hatte das schnellste Rennauto, mit einem guten Start sieht das anders aus. Ich nehme ihn trotzdem in den Arm und tröste ihn. Wir haben allen Grund, erhobenen Hauptes die Strecke zu verlassen", meint er. "Wir haben am Anfang der Saison das schnellste Auto gehabt, wir haben am Ende der Saison das schnellste Auto gehabt." Nur dazwischen leider nicht.

Für Paffett bleibt es ein Tiefpunkt: "In Momenten wie diesen fühle ich mich, als sollte ich zurücktreten", seufzt er, um Gerüchte gleich aus der Welt zu schaffen: "Aber nein, ich werde nächstes Jahr wiederkommen."

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