Bianchi-Unfall: Marussia nimmt Stellung zu Vorwürfen

, 15.10.2014

Während Jules Bianchi weiter um sein Leben ringt, reagiert Marussia auf Vorwürfe, denen man sich im Zusammenhang mit dem Suzuka-Unfall gegenübergestellt sieht

Der Gesundheitszustand des beim Grand Prix von Japan in Suzuka schwer verunglückten Jules Bianchi ist nach Informationen des Teams Stand Dienstag "weiterhin kritisch, aber stabil". Während der 25-Jährige, der seit Beginn der Saison 2013 Stammfahrer bei Marussia ist, auf der Intensivstation des Allgemeinen Krankenhauses in Yokkaichi weiter ums Überleben kämpft, sieht sich das Team gezwungen, mit einer Stellungnahme auf zwei Vorwürfe zu reagieren.

Zum einen geht es um den Vorwurf, Bianchi habe unmittelbar vor seinem Abflug in der Dunlop-Kurve nicht verlangsamt, während die Streckenposten mit der Bergung von Adrian Sutils Sauber beschäftigt waren. "Jules verlangsamte unter den doppelt geschwenkten Gelben Flaggen. Das ist eine unwiderlegbare Tatsache, welche durch die Telemetriedaten, die der FIA vom Team zu Verfügung gestellt wurden, beweisen wird", so die Marussia-Stellungnahme.

FIA-Rennleiter Charlie Whiting teilt nach entsprechender Analyse der Telemetriedaten diese Ansicht. "Jules hat sein Tempo zurückgenommen", so Whiting auf der am Freitag in Sotschi eigens zu den Suzuka-Geschehnissen einberufenen Pressekonferenz. Whiting merkte jedoch im gleichen Atemzug an: "Manche haben mehr, andere etwas weniger verlangsamt."

Der zweite Vorwurf, zu dem Marussia Stellung nimmt, dreht sich um einen Funkspruch, mit dem das Team Bianchi angewiesen haben soll, unter Gelb schneller zu fahren, um so auch bei anschließender Aufhebung der Gefahrensituation den nachfolgenden Caterham-Piloten Marcus Ericsson auf Distanz halten zu können.

"Der FIA wurde sowohl eine Aufzeichnung des kompletten Funkverkehrs zwischen Jules und dem Team als auch ein schriftliches Transkript dessen übermittelt. Aus der Aufzeichnung und aus dem Transkript geht recht klar hervor, dass Jules in der Phase vor dem Unfall zu keiner Zeit vom Team gedrängt wurde, schneller zu fahren. Es gab auch keine Äußerungen, die ihm ein schnelleres Fahren nahegelegt hätten", heißt es von Seiten des Marussia-Teams.

Grundsätzlich zeigt sich das russisch-britische Team über derartige Vorwürfe "schockiert und erzürnt". Man hofft, dass das Thema nun beendet ist und man sich ab sofort wieder um Bianchi und dessen Familie kümmern kann: "Es ist die aufrichtige Hoffnung des Teams, dass nach der dargelegten Verdeutlichung der Fakten weitere Ablenkungen ausbleiben und der Fokus nun wieder komplett darauf liegen kann, Jules und seine Familie zu unterstützen."

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