Marussia in Sotschi nur mit einem Auto

, 10.10.2014

Marussia startet beim Heim-Grand-Prix in Sotschi nur mit einem Auto - In der Box alles so, als wäre Jules Bianchi nicht im Krankenhaus, sondern an der Strecke

Das Marussia-Team steht nach dem schweren Unfall von Jules Bianchi beim Grand Prix von Japan in Suzuka verständlicherweise immer noch unter Schock und tritt beim Grand Prix von Russland in Sotschi nur mit einem Auto an. Max Chilton wird das Auto mit der Startnummer 4 fahren. Das zweite Fahrzeug, als Tribut mit Bianchis Startnummer 17, bleibt in der Garage.

Zwar schien auf der am Donnerstag von der FIA veröffentlichten Nennliste Alexander Rossi als zweiter nominierter Marussia-Fahrer auf, doch zu dem Zeitpunkt deutete in der Box nichts darauf hin, dass der US-Amerikaner tatsächlich fahren würde. Das Auto mit der Startnummer 17 wurde zwar in den Vorbereitungen auf dieses Rennwochenende fertig aufgebaut, doch die Bianchi-Sticker und die Startnummer wurden ebenso wenig angepasst wie der Bianchi-Schriftzug über der Box.

Mutmaßlich aus Respekt vor dem 25-jährigen Franzosen, der im Krankenhaus von Yokkaichi weiterhin um sein Leben kämpft, wurde das Auto so aufgebaut, als wäre er ganz normal vor Ort. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin völlig schockiert von dem, was mit Jules passiert ist", sagt Max Chilton. "Die Unterstützung durch die Formel-1-Familie ist unglaublich. Wir können nur Jules Familie alle Hilfe zukommen lassen in dieser schwierigen Zeit. Es wird ein emotional schwieriges Wochenende für das Team. Wir werden weiter für Jules beten."

Die Marussia-Mitarbeiter sind von der Situation sichtlich mitgenommen, die emotionale Stimmung in der Hospitality ist greifbar. Teamchef John Booth ist gar nicht erst nach Russland gereist, sondern in Japan geblieben, um Bianchi und seiner Familie im Krankenhaus beizustehen. Eigentlich hätte Booth am Freitagnachmittag an der FIA-Pressekonferenz in Sotschi teilnehmen sollen, dort wird ihn aber Geschäftsführer Graeme Lowdon vertreten.

Seit dem späten Donnerstagabend wachen auch Bianchis Geschwister im Krankenhaus über ihren Bruder. Tom und Melanie Bianchi leisten ihren bereits seit Montag im Allgemeinen Krankenhaus in Yokkaichi wachenden Eltern Beistand. Außerdem soll ein enger Freund des 25-Jährigen, der bei seinem Unfall am vergangenen Sonntag in Suzuka ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hat, im Krankenhaus eingetroffen sein und die Familie unterstützen.

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