Die Frage nach dem Warum bestimmte das Denken von Ferrari nach Hockenheim. Denn gegen Lewis Hamilton hatte man diesmal keine Chance.
© Foto: Sutton
Bei Ferrari hielt sich nach dem Rennen in Hockenheim die Begeisterung wenig überraschend in Grenzen. Zu deutlich war Lewis Hamilton schneller gewesen und zu weit war man hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. "Das war kein guter Tag und es hat keinen Sinn, das zu leugnen", sagte Teamchef Stefano Domenicali dann auch. Er gab offen zu, dass McLaren stärker gewesen war und betonte, dass man nun herausfinden müsse, wieso das so war. "Wir dürfen da jetzt aber keine überzogenen Analysen anstellen. Erstmals in dieser Saison hatten wir in einem Rennen nicht die Pace, die wir erwartet hatten, weder bei Kimi noch bei Felipe", erklärte er.
So habe es ständig an Grip gefehlt und in der Endphase des Rennens überhitzten zudem noch Massas Bremsen, beschrieb Domenicali. "Das Safety Car gab uns noch eine Chance auf einen Angriff und wenn man alles bedenkt, haben wir bei der Strategie die richtige Entscheidung getroffen. Wenn die Pace aber nicht stimmt, dann ist es schwer, ein gutes Ergebnis zu holen", meinte der Teamchef. Er verordnete dem Team während der kommenden Tage einiges an Arbeit, damit man reagieren und wieder auf das gewohnte Niveau zurückkehren kann.
Bei den Fahrern war die Laune auch nicht wirklich besser als beim Chef. Felipe Massa sprach von einem schweren Rennen. "Gleich von Beginn an schien Hamiltons Pace unschlagbar zu sein. Ich hatte nie guten Grip und am Ende hatte ich auch Bremsprobleme, weswegen ich Piquet nicht angreifen konnte, dem ich zum ersten Podest seiner Karriere gratulieren muss", meinte der Brasilianer. Auch er betonte, dass man nun verstehen müsse, warum es nicht möglich war, mit der Konkurrenz mitzuhalten, denn die sah er stark verbessert. "Ich denke, es war aber eher der Fall, dass wir einen Schritt zurück gemacht haben. Wir bleiben jetzt aber zuversichtlich: wir haben die Fähigkeit, aus dieser Situation herauszukommen - gleich vom nächsten Rennen weg."
Auch Kimi Räikkönen stellte die Frage nach dem Warum, denn er hatte es das ganze Wochenende schwer gehabt. "Normalerweise ist unsere Rennpace immer gut, aber heute war das nicht der Fall, denn mir fehlte fast immer der Grip: nur am Ende wurde die Situation etwas besser, aber das war nie genug, um konkurrenzfähig zu sein", monierte der Weltmeister. Er wollte den bevorstehenden Test in Jerez dazu nutzen, um in Budapest wieder in besserer Verfassung zu sein. Eine Krise wollte Räikkönen noch nicht sehen. "Wir müssen aber sorgfältig das Handling des Autos studieren, damit wir verstehen, ob wir bei der Entwicklung die richtige Richtung genommen haben."