Gerüchte um Alonso: Hat er schon "Arrivederci" gesagt?

, 22.09.2014

Italienische Medien wollen erfahren haben, dass der Spanier Ferrari über seinen Abschied zum Saisonende informiert hat - Gibt es eine Ausstiegsklausel?

Fernando Alonso beteuert seit Wochen und Monaten, Ferrari entgegen aller Spekulationen über das Saisonende hinaus treu bleiben zu wollen. Die Meldungen über vermeintliche Vertragsgespräche mit McLaren und Red Bull reißen trotzdem nicht ab. Dass der Spanier am Sonntag nach dem Singapur-Grand-Prix seinem Ärger über den entwicklungsmäßigen Stillstand bei der Scuderia vor Journalisten Luft machte, hat die Geschichte erneut angefacht. Die wildesten Meldungen kommen aus Italien.

So berichtet die 'Gazzetta dello Sport' in ihrer Montagsausgabe, dass Alonso Ferrari bereits darüber informiert hätte, dass er den Rennstall verlassen will. Die Sache kommt zu einem Zeitpunkt, der aus sportlicher Sicht logisch erscheint. Die Roten sind offenbar auch auf einer Nicht-Motorenstrecke wie Singapur nicht in der Lage, aus eigener Kraft das Podium zu erreichen sowie hinter Mercedes und Red Bull nur noch dritte Kraft. Teamchef Marco Mattiacci hat Siege 2014 für unrealistisch erklärt.

Der neue Präsident Sergio Marchionne spricht von drei bis vier Jahren, wenn es um eine Rückkehr an die Spitze geht - dann wäre Alonso 37 Jahre alt. Sollte es bei den Einschränkungen der Antriebsentwicklung keine Gnade seitens Mercedes und grünes Licht für mehr Veränderungen geben, ist der Rückstand kaum aufzuholen. Gründe, Ferrari zu verlassen, gibt es genügend, Dementis allerdings auch. Gegenüber 'La Stampa' ist Alonso bezüglich seiner Zukunft weniger deutlich: "Die Gespräche laufen."

Königstransfer Alonso: Will es Honda in Suzuka knallen lassen?

Auch Mattiacci, der die Fahrerpaarung Alonso/Räikkönen für 2015 am Rande des Belgien-Grand-Prix bereits als fix verkündet hatte, bleibt unverbindlich: "Fernando macht weiter. Im Moment ja." Gerüchten zufolge besitzt der Asturier eine Ausstiegsklausel aus seinem für ein weiteres Jahr gültigen Vertrag. Demnach darf er die Scuderia zum Saisonende ohne Vertragsstrafe oder Ablösesumme verlassen, sollte der Rückstand auf den WM-Führenden am 1. September mehr als 25 Punkte betragen.

Zum betreffenden Zeitpunkt - vor dem Rennen in Monza - waren es 99 Zähler, die Alonso und den zu diesem Zeitpunkt an der Tabellenspitze befindlichen Nico Rosberg trennten. Eine andere Version der Geschichte besagt, dass der Weg für Alonso dann frei wäre, wenn Ferrari die Saison nicht unter den Top 3 der Konstrukteurs-WM beendet. Da Williams neun Punkte vor der Scuderia liegt und die übrige Konkurrenz längst enteilt ist, scheint auch das eine realistische Perspektive. Mattiacci hat die zweite Variante abgestritten.

Es bleibt die Frage, wo Alonso andocken soll, wenn er Ferrari tatsächlich verlässt. Den ebenfalls in Italien kolportieren Cockpittausch mit Sebastian Vettel verbannte er energisch ins Reich der Fabeln. Hinzu kommt, dass ein Abschied des Heppenheimers von Red Bull derzeit noch mehr blühende Fantasie erfordert als Alonso im blauen Overall. Eher eine Option ist McLaren mit dem neuen Antriebspartner Honda, schließlich wollen die Japaner einen Superstar. Radio Fahrerlager meldet schon, dass das Suzuka-Gastspiel in zwei Wochen der ideale Zeitpunkt wäre, die Bombe platzen zu lassen.

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