Grosjean: Mein erster Kuss war an der Rennstrecke

, 28.04.2014

Lotus-Pilot Romain Grosjean erinnert sich an seine Kindheit und die Schritte Richtung Formel 1: Während ein Landsmann sein Vorbild war, ging er nur ungern zur Schule

Romain Grosjean hatte lange mit dem Ruf des inkonstanten Crashkids zu kämpfen, bis er sein Cockpit in der Formel 1 spätestens während der vergangenen Saison rechtfertigen konnte. Insgesamt sechsmal landete er mit Lotus 2013 auf dem Podium, etablierte sich besonders gegen Saisonende in der Spitzengruppe. Aufgrund des neuen Lotus E22 kann er diesen Ansprüchen 2014 bislang aber noch nicht gerecht werden; in Spanien sollen die ersten Punkte her.

Gegenüber 'Formula1.com' erinnert sich Grosjean an seine Kindheit. Sein größter Held damals war - wenig überraschend - ein französischer Formel-1-Fahrer: "Wenn ich an all die Menschen denke, zu denen ich damals aufgeschaut habe, dann war Jean Alesi wahrscheinlich der, den ich am meisten mochte." Das erste Rennen, an das sich der Lotus-Pilot erinnert, sei das "schwarze Wochenende" von Imola 1994 gewesen, das sich in ein paar Tagen zum 20. Mal jährt. "Ich habe sicherlich auf schon vorher Rennen geschaut, an die kann ich mich aber nicht erinnern."

An seine Schulzeit denkt Grosjean nicht allzu gern zurück, speziell an den Tag seiner Einschulung nicht: "Ich bin wirklich nicht gern zur Schule gegangen. Ich bin ziemlich schüchtern, deshalb war mein erster Tag ein echtes Drama." Für seinen ersten romantischen Kurs war er dann aber doch nicht zu schüchtern: "Es war an einer Rennstrecke. Ich möchte da aber nicht ins Detail gehen." Schließlich musste der heute 28-Jährige auch seine ersten Autogramme geben. "Wahrscheinlich war das, als ich 2003 die Schweizer Formel Renault 2.0 gewonnen habe."

Irgendwann kam dann schließlich der erste realistische Gedanke an die Königsklasse: "Ich weiß nicht mehr, ab wann genau ich Formel-1-Fahrer werden wollte. Aber mit 19 Jahren habe ich allmählich realisiert, dass ich einer werden könnte, wenn ich es wollte." Gut vier Jahre später offenbarte sich dann die Gelegenheit: "Ich war gerade auf dem Flug von London nach Genf, als ich einen Anruf bekam, dass ich den Europa-Grand-Prix 2009 fahren würde. Ich habe gleich meine Freundin - meine heutige Frau - und meinen Vater angerufen."

Nun bleibt dem Franzosen nur die Geduld, bis Renault mit seinen Antriebseinheiten endlich ein konkurrenzfähiges Niveau erreicht. Vor gut zehn Jahren erwies ihm der französische Automobilkonzern schließlich auch schon gute Dienste. So erinnert er sich noch an das erste Straßenauto, das er damals fuhr: "Es muss der Renault von meiner Mutter gewesen sein." Am 11. Mai könnte Renault ihm nun die ersten Punkte bescheren.

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