Lotus
Lotus Cars ist eine relativ junge Automarke, die dennoch Kultstatus erreicht und Fans auf der ganzen Welt hat. Firmengründer Colin Chapman hatte eine Leidenschaft für schnelle Sportwagen, und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Lotus für seine vielen Rennerfolge bekannt ist. Trotzdem hat es das Unternehmen auch geschafft, im Bau von straßentauglichen Autos erfolgreich zu sein.
Nachdem der charismatische Firmengründer Colin Chapman bereits im Jahr 1947 damit begann, Sonderanfertigungen auf Basis des Austin 7 zu bauen, wurde 1952 das Unternehmen Lotus Engineering aus der Taufe gehoben. Zwei Jahre später teilte Chapman die Firma in zwei getrennte Unternehmen, Lotus Components und Lotus Cars. Der erste Lotus, der Lotus 6 wurde als Bausatz angeboten und konnte sogleich erste Rennerfolge einheimsen. Später wurde er auch fertig produziert verkauft. Auch die Nachfolge-Modelle des Lotus 6 wurden auf dessen Basis gebaut. Der Lotus Mk 11 gewann dann als erste Lotus-Rennwagen die 24 Stunden von Le Mans in seiner Klasse und startete damit den Siegeszug von Lotus durch die Rennsport-Geschichte. Das Besondere an den Lotus-Modellen waren ihre Leichtbauweise und die neuartigen Fertigungstechniken, die Chapman einführte.
1958 ging mit dem Lotus Elite der erste straßentaugliche Sportwagen der Unternehmensgeschichte in Produktion. Auch wenn der Elite heute noch ein Klassiker der Automobil-Geschichte ist bedeutete er damals fast den Untergang des Unternehmens, denn die Produktion der Karosserie, die aus Glasfaser bestand, war immens teuer. 1962 gelang Jim Clark auf Lotus der Gewinn der ersten Formel 1-Weltmeisterschaft in der Firmengeschichte – es sollte nicht der letzte bleiben. Auch in den Jahren 1965, 1968, 1970, 1972 und 1978 stand Lotus ganz oben auf dem Treppchen. Nicht nur in der Fahrer-Weltmeisterschaft konnte Lotus des Öfteren abräumen, auch die Konstrukteurs-Weltmeistertitel ging einige Male an die Briten.
Doch nicht nur im Rennsport war der britische Automobil-Hersteller erfolgreich. In den 1960er Jahren legte man den Schwerpunkt auch immer mehr auf die Produktion von Straßenwagen. In den Siebzigern begann Lotus vermehrt damit, im Auftrag für andere Automobil-Hersteller Entwicklungsarbeiten durchzuführen. Vor allem im Bereich der Chassis-Konstruktion war und ist Lotus führend. Auch das Image der Sportwagen-Firma wandelte sich mehr und mehr zum Oberklasse-Sportler. 1982 verstarb Lotus-Gründer Colin Chapman und eine große Ära ging zu Ende. Jedoch führten seine Nachfolger das Unternehmen in seinem Sinne weiter.
General Motors kaufte Lotus im Jahr 1986 auf. Von da an begann eine wechselvolle Geschichte mit einigen Eigentümer-Wechseln für den Automobil-Bauer, mit dem Lotus Elise S1 und dem Lotus Elise S2, die ab 1996 bzw. 2000 gebaut wurden konnte Lotus jedoch an alte Erfolge anknüpfen. Seit 1996 gehört die Mehrheit der Firmenanteile der malayischen Firma Proton. 2011 wurde der Lotus Ethos vorgestellt, ein Stadtauto mit 1,2 Liter-Hybrid-Motor. Für die kommenden Jahre wurden fünf neue Modelle von Lotus angekündigt, die alle in die Fußstapfen ihrer großen Vorgänger treten sollen: Neuauflagen der Modelle Lotus Esprit, Lotus Elan und Lotus Elite. Auch der Nachfolger des aktuellen Lotus Elise soll voraussichtlich 2015 auf den Markt kommen.