Kompromisslos in die Extreme geht der neue Lotus 3-Eleven: Der offene Sportwagen besitzt wie ein Supercar über 500 PS pro Tonne und ist das bisher schnellste und teuerste Serienfahrzeug der britischen Schmiede. Die Power bei diesem Leichtgewicht dürfte für nicht enden wollende Adrenalin-Kicks sorgen. Es wird nur 311 Exemplare des Lotus 3-Eleven geben, den Lotus als Road-Version für die Straße und als Race-Version für die Rennstrecke anbietet. Die Auslieferung erfolgt ab April 2016.
© Foto: Lotus
Design: Radikal auf Leistung ausgelegten Charakter
Der aggressive Auftritt des Lotus 3-Eleven lässt keinen Zweifel an seinen Absichten. Die Karosserie begeistert mit perfekter Balance zwischen der technischen Effizienz eines Rennwagens und der Oberflächenveredelung eines straßentauglichen Supersportwagens. Dabei achteten die Macher auf eine minimale Querschnittsfläche, die den Luftwiderstand auf ein Minimum reduziert und gleichzeitig für optimale Kühlung sorgt. Der aerodynamische Anpressdruck der Race-Version beträgt bei 240 km/h sogar imposante 215 Kilogramm.
Als Weiterentwicklung des Designs der Lotus-Vorgänger, verfügt die neue Front des 3-Eleven über längere Öffnungen, um Antrieb und Getriebe angemessen zu kühlen. Je nachdem, ob es sich um die Road- oder Race-Version handelt, sind zwei Frontsplitter-Versionen verfügbar. Die Radkästen sind breit genug sowohl für die breiten Rennreifen als auch für Straßenreifen. Tiefe Einwölbungen an der Seite sorgen für einen sauberen Abschluss der Radkästen.
Der Überrollbügel des Lotus 3-Eleven, der weder Windschutzscheibe noch Türen besitzt, umschließt vollständig die hintere Käfigstrebe, sorgt für den richtigen Anpressdruck und stellt einen wesentlichen Faktor für die Zulassung des Wagens gemäß internationaler Sicherheitsstandards im Motorsport dar.
Das Heck unterstreicht die aggressive Haltung des Lotus 3-Eleven mit verschiedenen Spoilern, die zur Auswahl stehen, je nachdem, ob der Wagen auf Road oder Race ausgelegt ist. Den neuen Heckdiffusor und Unterboden, den Lotus für einen minimalen Luftwiderstand entwickelte, ergänzt eine Abgasanlage, die eigens dafür konzipiert wurde, den Abgasgegendruck zu minimieren und die Motorleistung zu maximieren.
Antrieb: Hammer - Unterschied Road- und Race-Version
Getreu dem Motto, dass weniger mehr ist und immer die Motorsport-Wurzeln von Lotus im Blick, besitzt der Lotus 3-Eleven eine völlig neue offene Leichtbaukarosserie mit einem V6-Motor, der es in sich hat. Für den Antrieb sorgt eine überarbeitete Version des 3,5-Liter-V6-Motors, der erstmals beim Lotus Evora 400 zum Einsatz gelangte und einen Turbolader mit integriertem wassergekühltem Ladeluftkühler besitzt. Die Leistung stieg auf 456 PS bei 7.000 U/min und das maximale Drehmoment auf 450 Nm zwischen 3.500 und 6.500 U/min anliegt.
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Auf der anderen Seite: Die Macher fertigten den Lotus 3-Eleven aus sehr leichten Verbundwerkstoffen, die das Fahrzeuggewicht optimieren. Die Karosserie des 3-Eleven ist 40 Prozent leichter als eine vergleichbare aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Das Fahrgestell besteht aus Aluminium.
Mit einem Leergewicht von unter 900 Kilogramm (Race), erreicht der Lotus 3-Eleven ein Leistungsgewicht, um das man ihn beneiden wird: Weniger als 2 kg/PS. Das reicht, um in nur 3,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen, bevor die Race-Version mit 280 km/h und die Road-Variante mit 290 km/h ihre maximale Geschwindigkeit erreicht – und das ohne Windschutzscheibe. So schnell war zudem bislang kein anderer Serien-Lotus.
Unterschied: Sowohl die Road- als auch die Race-Version bieten eine beeindruckende Kombination aus Leistung, Beweglichkeit und Präzision. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit kurzer Übersetzung und Torsen-Differential, inklusive hochwertiger Kupplungseinheit und Ölkühler sind bei der Road-Version serienmäßig dabei.
Ausgehend von der Version Road, beinhaltet die Race-Variante allerdings ein aggressiveres Aerodynamik-Kit, einen Fahrersitz mit 6-Punkt-Gurt und FIA-Zulassung sowie ein sequentielles 6-Gang-Getriebe mit Semi-Trockensumpfschmierung, Ölkühler, Sperrdifferential und Wippenschaltung.
Bremsen und Reifen: Auf höchste Performance ausgerichtet
Serienmäßig stattet Lotus den 3-Eleven mit geschmiedeten Leichtmetall-Aluminium-Felgen aus - und dies je nachdem, ob es sich um die Road- oder Race-Version handelt, entweder mit „Michelin Pilot Super Sport“- oder „Michelin Cup-2“-Reifen. Gummis im Format 215/40 ZR18 sind vorne serienmäßig vorhanden. Um die beachtliche Kraft und das Drehmoment des Lotus 3-Eleven auf die Straße zu bringen, gelangen an der Hinterachse Reifen der Größe 275/30 ZR19 zum Einsatz.
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Um die für so ein schnelles Auto benötigte Bremskraft zu erreichen, ergänzt Lotus die 4-Kolben-Bremssättel von AP Racing durch genutete und belüftete Bremsscheiben, deren Durchmesser vorne und hinten 332 Millimeter beträgt. Die Race-Version besitzt darüber hinaus noch effizientere Bremsbeläge.
Die Radaufhängung des Lotus 3-Eleven besteht aus Doppelquerlenkern an Front- und Hinterachse, verstellbaren Stabilisatoren und Eibach-Federn mit verstellbaren Dämpfern von Öhlins. Das ermöglicht dem Fahrer wahres Feintuning der Fahreigenschaften.
Innenraum: Konsequent minimalistisches Rennsport-Interieur
Ausgerüstet mit serienmäßigem Aeroscreen und einem optionalen Beifahrersitz, lässt sich ein Passagier mitnehmen. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, den Beifahrersitz zu entfernen und durch ein optionales Verdeck zu ersetzen, das den Schutz des Fahrers und die Gesamtaerodynamik verbessert. Der neue Instrumentenblock wurde rund um einen farbigen TFT-Monitor entwickelt, bei dem der Fahrer zwischen Straßen- und Rennmodus umschalten kann.
Ein Lenkrad mit Schnellverschluss und Sportsitze mit 4-Punkt-Gurten sind serienmäßig verbaut, während die Race-Version optional ein Datenlogger-System, einen Rennsitz für mit FIA-Zulassung und 6-Punkt-Gurt sowie Feuerlöscher und Batterietrennschalter bietet.
Preis: So teuer wie kein anderer Lotus zuvor
Der Preis für Großbritannien steht bereits fest. Dort ist die Road-Version des handgefertigten Lotus 3-Eleven ab 82.000 Britischen Pfund (inklusive Mehrwertsteuer, Überführung und Auslieferungskosten) und die Race-Variante ab 115.200 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) erhältlich. Das sind aktuell umgerechnet rund 115.500 Euro für die Road-Variante und 162.500 Euro für die Race-Version.