Marussias großes Ziel: Platz zehn verteidigen

, 01.10.2012

Trotz problematischer Anreise will Marussia in Suzuka alles daran setzen, den zehnten Platz in der Konstrukteurswertung zu verteidigen

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Davon kann auch Marussia ein Lied singen. "Nach einer Woche in der Heimat reisen wir wieder in den fernen Osten. Wir freuen uns sehr auf Suzuka, auch wenn die Wetterbedingungen die Anreise sehr interessant machen könnten", sagt Teamchef John Booth. Ein Taifun hat die Anreise der Teammitglieder im wahrsten Sinne des Wortes durcheinandergewirbelt, mehrere Mitarbeiter warten in Nachbarländern auf die Weiterreise nach Japan.

Sicherheitshalber wird sich Marussia auch am Rennwochenende auf stürmische Zeiten vorbereiten: "Es ist noch zu früh, um einzuschätzen, wie uns das am Wochenende beeinflussen wird, aber wir ziehen es als Möglichkeit in Betracht", so Booth. Für Charles Pic ist es erst der zweite Aufenthalt in Japan. "Ich war 2011 zum ersten Mal in Japan, um mir ein Rennen anzusehen. Damals habe ich gehofft, zwölf Monate später am Rennen teilzunehmen, und nun bin ich wieder da und mache genau das!", freut sich der Franzose.

Bei der Rückkehr möchte Pic etwas mehr über Land und Leute kennenlernen: "Mein Besuch war recht kurz, ich habe Tokio nur auf der Durchreise kennengelernt und daher gehofft, bei der Rückkehr etwas mehr Zeit zu haben, um Japan zu entdecken, denn ich liebe die Stadt und das Land." Im Fokus steht für Pic jedoch die Arbeit auf der Rennstrecke, die für ihn wieder einmal Neuland ist: "Was ich bisher von der Rennstrecke gesehen habe, gefällt mir. Es wird wieder eine neue Herausforderung sein, dort zum ersten Mal zu fahren, doch ich glaube die schwierigste neue Strecke liegt mit dem Nachtrennen in Singapur nun hinter mir. Hier wird meine Vorbereitung ähnlich wie bei den anderen Strecken in Übersee verlaufen", so Pic.

Marussia auf dem richtigen Weg

Teamkollege Timo Glock hofft, an seine Leistung aus Singapur anzuknüpfen, wo er starker Zwölfter wurde - auch wenn beide Strecken nicht miteinander vergleichbar sind: "Suzuka ist eine völlig andere Strecke als beim Rennen in Singapur und hat viele schnelle Kurven. Wir müssen abwarten, wie gut das Auto dort ist", so Glock, der jedoch zuversichtlich ist: "Wir haben für dieses Rennen einige Neuentwicklungen, mit denen wir das Auto an die Strecke anpassen wollen. Ich hoffe, wir machen einen weiteren Schritt nach vorne und werden in der Lage sein, mit unseren unmittelbaren Gegnern zu kämpfen und den Abstand zur Spitze zu verringern."

"Es wird für das Team wieder ein anstrengendes Rennen, denn eine Woche danach geht es nach Korea. Obwohl das Rennen in Singapur logistisch und betrieblich eine große Herausforderung war, war das Resultat für alle im Team ein Motivationsschub", sagt der 30-Jährige. "Es war schön zu sehen, dass sich die harte Arbeit in diesem Jahr endlich ausgezahlt hat." Mit seinem zwölften Platz beförderte der Deutsche sein Team auf Platz zehn in der Konstrukteurswertung, was sich am Saisonende in barer Münze auszahlen könnte.

Ersatzfahrer Chilton erstmals beim Team

"Der Start in das letzte Saisondrittel war sehr positiv", meint auch Teamchef Booth. "Es war fantastisch, den zehnten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft zurückzuerobern, jetzt müssen wir bis Brasilien darum kämpfen. Glücklicherweise haben wir mit Timo und Charles zwei starke Fahrer und dank der kontinuierlichen Entwicklungsarbeit unseres technischen Teams sollten wir dazu in der Lage sein."

Auch die Fahrer kämpfen für dieses Ziel: "Ich hoffe, wir werden in Suzuka wieder ähnlich stark sein und können den zehnten Platz in der Meisterschaft verteidigen", sagt Glock, während Pic meint: "Es ist eine wichtige Phase für das Team, wir müssen gemeinsam daran arbeiten, den zehnten Platz zu sichern. Das wird in den kommenden Rennen das Hauptziel sein, hoffentlich kann ich mit starken Leistungen meinen Teil dazu beitragen."

Grundsätzlich sieht Booth sein Team aber für die Zukunft gut aufgestellt: "Was unsere Weiterentwicklung betrifft, sind wir in einer stärkeren Position als je zuvor. Als ehrgeiziges Team freuen wir uns darauf, jetzt die entscheidenden Schritte für die kommende Saison und darüber hinaus zu machen." Dazu gehört auch eine personelle Verstärkung: "Wir freuen uns auch darauf, dass Max Chilton erstmals in seiner neuen Rolle als Ersatzfahrer beim Team sein wird", so Booth. Der britische GP2-Pilot wird das Team bis zum Saisonende bei allen Rennen begleiten. "Er ist sehr motiviert, will eng mit dem Team zusammenarbeiten und in dieser Zeit möglichst viel lernen", sagt der Teamchef.

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